Michael Cramer (Schauspieler)

Michael Cramer (* 1. März 1930 in Wickrath; † 28. November 2000 in München; gebürtig Karl Hermann Kramer) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.[1]

Leben und Karriere

Er ließ sich zum Dolmetscher in Englisch und Spanisch ausbilden und studierte an der Freien Universität Berlin und an der Philipps-Universität Marburg Theaterwissenschaft und Publizistik. 1952 verbrachte er zwei Semester an der Universität Valladolid. Anschließend studierte er Zeitungswissenschaften und arbeitete einige Zeit für die PostilleNachtdepesche“.

Seine Schauspielerlaufbahn begann er in Studentenkabaretts, danach ließ er sich von der Schauspiellehrerin Else Bongers ausbilden. Nach wenigen Auftritten an der Komödie Berlin wurde er 1953 für den Film entdeckt. Cramer verkörperte während der Adenauer-Ära in Heimatfilmen und Filmkomödien häufig nette junge Männer.

In den sechziger Jahren konzentrierte sich Cramer mehr auf seine Bühnenarbeit. Er war an Theatern in Berlin, Köln und vor allem an der Kleinen Komödie in München zu sehen. Ab 1960 fand er auch häufig bei der Synchronisation Verwendung. Er lieh seine Stimme Dean Stockwell (Söhne und Liebhaber), George Peppard (Frühstück bei Tiffany, Die Unersättlichen, Tobruk und Der blaue Max), Tony Curtis (Das große Rennen rund um die Welt, 1965), Paul Newman (Indianapolis, 1969), Sean Connery (Die Uhr läuft ab, 1974) und Clint Eastwood (Coogans großer Bluff, Betrogen, Sinola, Im Auftrag des Drachen).

Michael Cramer war vorübergehend mit der Schauspielerin Eva Rimski sowie mit der in den 1960er bis 1990er Jahren als Fernseh- und Hörfunkmoderatorin des Bayerischen Rundfunks bekanntgewordenen Anne-Marie Sprotte († 2023) verheiratet.

Seine Asche wurde in der Urnenhalle des Münchner Nordfriedhofs beigesetzt.

Filmografie

Hörspiele

  • 1974: Theo Lingen: Kidnapping – Regie: Heinz Günter Stamm (Hörspiel – BR)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Biographische Daten von Michael Cramer in: Stars und ihre deutschen Stimmen: Lexikon der Synchronsprecher, von Thomas Bräutigam, Schüren, 2009, Seite 75