Mich vermisst keiner!

Film
OriginaltitelMich vermisst keiner!
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ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahr2016
Länge29 Minuten
Stab
RegieErik Lemke
ProduktionIDFABRIK

Mich vermisst keiner! ist ein deutscher Dokumentarfilm aus dem Jahr 2016.

Inhalt

Evi kann nach zwei Beinamputationen die Wohnung nicht mehr verlassen. Die Besuche der Freunde bleiben aus. Fernsehprogramm, streng eingehaltene Essenszeiten und das Überprüfen der Lottozahlen geben ihrem Alltag Struktur.

Video-Aufnahmen der frühen Nachwendezeit zeigen Evi – vor ihrer geschlechtsangleichenden Operation – unter anderem an ihrem letzten Arbeitsplatz im Robotron-Werk Radeberg, kurz vor dessen Schließung.

Form

In teilweise minutenlangen Monologen, die nur vorsichtig von der Stimme des Filmemachers aus dem Off unterbrochen werden, zieht Evi Bilanz aus ihrem Leben. Dabei ruht die Kamera auf der Protagonistin. Nur in Gesprächspausen werden Details der Wohnung gezeigt. Die Farben verschwinden unter einem Grauschleier, was durch eine konstante Unterbelichtung der Filmaufnahmen verstärkt wird.

Trivia

In einem Beitrag des MDR-Kulturmagazins artour vom 13. April 2018 erzählt Filmemacher Erik Lemke, dass die Aufnahmen ursprünglich nur zum Festhalten der eigenen Familiengeschichte dienen sollten, da Evi und er – obwohl weitläufig verwandt – einander spät kennenlernten. Die Offenbarung der alten VHS-Videos führte durch den nun möglichen lebendigen Blick in die Vergangenheit erst zur Idee eines eigenständigen Films.[1]

Veröffentlichung und Auszeichnungen

Der von der Berliner IDFABRIK produzierte Dokumentarfilm wurde am 2. November 2016 auf dem 59. Internationalen Dokumentarfilmfestival Leipzig uraufgeführt[2] und hatte seine internationale Premiere am 17. November 2017 auf dem Festival Internacional de Cine y Estudios de Género Imperfectu in Tijuana (Mexico).

Auf der Mitteldeutschen Filmnacht vom Filmfest Dresden 2017 gewann der Film den Publikumspreis[3], ebenso auf dem Filmfestival Kurzsuechtig 2018 in der Kategorie Dok.[4] Am 3. November 2018 folgte die Erstausstrahlung im MDR-Fernsehen.[5][6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Constanze Müller: "Kino Royal" - Das Kinomagazin des MDR. In: MDR Mediathek. 13. April 2018, abgerufen am 16. April 2018.
  2. Cornelia Klauß: DOK Leipzig Filmarchiv - Mich vermisst keiner! In: DOK Leipzig. Abgerufen am 24. Mai 2019.
  3. Andreas Herrmann: Das 29. Dresdner Kurzfilmfest hat bei der Preisverleihung auch überraschende Reiter vergüldet. In: Dresdner Neueste Nachrichten. Verlag Dresdner Nachrichten GmbH & Co. KG, 9. April 2017, abgerufen am 24. Mai 2019.
  4. Mich vermisst keiner! In: Kurzsuechtig - Filmfestival. Abgerufen am 24. Mai 2019.
  5. Mich vermisst keiner! In: Mitteldeutscher Rundfunk. 3. November 2018, abgerufen am 24. Mai 2019.
  6. Mich vermisst keiner! In: Filmportal. Abgerufen am 24. Mai 2019.

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Autor/Urheber: Cécile Echard, Lizenz: CC BY-SA 4.0
theatrical poster of the documentary movie "Mich vermisst keiner!" (Germany, 2016)