Miłochów

Miłochów
Nieder Giersdorf
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Miłochów
Nieder Giersdorf
Basisdaten
Staat:Polen
Woiwodschaft:Niederschlesien
Powiat:Świdnicki
Gmina:Świdnica
Geographische Lage:50° 50′ N, 16° 33′ O
Einwohner:218
Telefonvorwahl:(+48) 74



Miłochów (deutsch Nieder Giersdorf) ist ein Dorf der Landgemeinde Świdnica (Schweidnitz) im Powiat Świdnicki in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.

Lage

Die Ortschaft liegt etwa 5 Kilometer östlich von der Stadt Świdnica (Schweidnitz).

Geschichte

Aufgefundene heidnische Urnengräber in Nieder Giersdorf lassen auf eine Besiedlung des Gebietes in grauer Vorzeit schließen. Das Gräberfeld wurde 1806 während der napoleonischen Kriegen durch bayerische und württembergische Soldaten verwüstet.[1]

Nieder Giersdorf war Kämmereiort. Es wurde in drei Anteilen von der Stadt Schweidnitz erworben. Der erste Anteil verlieh Herzogin Agnes 1378 dem Schweidnitzer Bürger Hans Plazmeister, nebst zwei Huben, dem Kretscham, einer freien Viehtrift, sowie den dritten Pfennig der Mühle und Fischerei. 1494 überließen die Brüder George, Hans, Wenzel und Heinrich Plazmeister, die Schölzerei dem Schweidnitzer Bürger Johann Hofmann. Letzterer übergab das Gut mit allen Zugehörigkeiten der Stadt Schweidnitz.

Der Zweite Anteil belehnte Herzog Bolko 1350 die Brüder Johann und Nikolaus Poppe zu Schweidnitz. 1405 bestätigte der königliche Hauptmann Johann von Leuchtenburg den Predigermönchen zu Schweidnitz die ihnen vermachten 4 Huben zu erhebende jährliche Zinsen. Der Dritte Anteil belehnte Herzog Bolko 1366 dem Nitsche Hanemann und Hans Probsthayn, nach dem sie es den Brüdern Rudel und Heinrich von Kurzbach abgekauft hatten. 1491 veräußerte Hans Monau der Jüngere alle seine Gerechtigkeiten an diesem Anteil dem Vinzenz Nimptsch von Stephanshain, 1553 gelangte es von Dieprand von Nimptsch auf Stephanshain an Friedrich Seidlitz auf Ludwigsdorf. 1554 besaß es George Gellhorn. 1574 verkauften es die Vormünder des Hans von Gellhorns hinterlassenen Kinder der Stadt Schweidnitz, bestehend aus 12 Bauern, 4 Gärtner, 12 Häuslern, Fischerei, Gerichten, Äckern und Wiesen.[2]

Nieder Giersdorf war evangelisch zur Friedenskirche Schweidnitz gepfarrt und katholisch nach Weizenrodau. Nach dem ersten schlesischen Krieg fiel Nieder Giersdorf an Preußen und wurde in den Kreis Schweidnitz eingegliedert. 1768 wurde eine evangelische Schule gegründet, in der 1 Lehrer 55 Kinder unterrichtete. 1780 zählte Nieder Giersdorf 1 Schulhaus, 11 Bauern, 7 Gärtner, 5 Häusler und 191 Einwohner. 1925 wohnten in Nieder Giersdorf 294 Personen, davon 251 Personen evangelisch, 43 Personen katholisch. Nieder Giersdorf gehörte zum Amtsbezirk Weizenrodau.[3] Mit der Übernahme 1945 durch sowjetischen Truppen und polnische Administration wurde Nieder Giersdorf in Miłochów umbenannt. Die deutschen Einwohner wurden bis Oktober 1947 zum größten Teil vertrieben und durch Polen ersetzt.

Persönlichkeiten

  • Rudolf von Horn (1866–1934), preußischer General, geboren in Nieder Giersdorf

Siehe auch

  • Modliszów

Einzelnachweise

  1. Der Kreis Schweidnitz : nach seinen physikalischen, statistischen und topographischen Verhältnissen : ein Beitrag zur Förderung der Heimatskunde für Schule und Haus - Silesian Digital Library. Abgerufen am 28. November 2020.
  2. Friedrich Albert Zimmermann: Beiträge zur Beschreibung von Schlesien: Fünfter Band. bey Johann Ernst Tramp, 1785 (google.de [abgerufen am 28. November 2020]).
  3. Nieder Giersdorf (Kreis Schweidnitz) – GenWiki. Abgerufen am 28. November 2020.

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