Metzdorf (Kulmbach)

Metzdorf
Große Kreisstadt Kulmbach
Koordinaten: 50° 7′ 22″ N, 11° 26′ 19″ O
Höhe: 309 m ü. NHN
Einwohner:642 (1. Apr. 2010)
Eingemeindung:1. April 1946
Postleitzahl:95326
Vorwahl:09221

Metzdorf (umgangssprachlich: Medsdoʳf[1]) ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Kulmbach im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).

Geografie

Metzdorf bildet mit Ziegelhütten im Osten eine geschlossene Siedlung. Sie liegt an der Dobrach, einem rechten Zufluss des Weißen Mains.[2] Durch die Gemarkung von Metzdorf verläuft der Fränkische Marienweg.

Geschichte

Der Ort wurde 1360 als „Meczelstorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort ist der Personenname des Siedlungsgründers Mazelin.[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Metzdorf 13 bewohnte Anwesen (1 Mahlmühle, 12 Weinberggütlein) und 2 unbewohnte Anwesen (1 Tropfgütlein, 1 Hofstatt). Das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach übte das Hochgericht aus und hatte zugleich die Dorf- und Gemeindeherrschaft. Das Kastenamt Kulmbach war Grundherr sämtlicher Anwesen.[4]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Metzdorf dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Burghaig und der 1812 gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Metzdorf gebildet, zu der Petzmannsberg, Priemershof und Ziegelhütten gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kulmbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kulmbach (1919 in Finanzamt Kulmbach umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit gehörten 9 Anwesen in Petzmannsberg bis 1848 dem Patrimonialgericht Schmeilsdorf an. Ab 1862 gehörte Metzdorf zum Bezirksamt Kulmbach (1939 in Landkreis Kulmbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kulmbach (1879 in das Amtsgericht Kulmbach umgewandelt).[5] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 3,072 km².[6]

Am 1. April 1946 wurde die Gemeinde Metzdorf nach Kulmbach eingegliedert.[7] Im Jahr 2010 beging Metzdorf die 650-Jahr-Feier.[8]

Baudenkmäler

  • Kirchenweg 3: Wohnstallhaus
  • Metzdorf 3: Wohnstallhaus
  • Metzdorf 6: Wohnstallhaus

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Metzdorf

Jahr1818184018521855186118671871187518801885189018951900190519101919192519331939
Einwohner310332359375384391390422441529602776860914974941104212071379
Häuser[9]54626685122
Quelle[5][10][10][10][11][10][12][10][10][13][10][10][14][10][10][10][6][10][10]

Ort Metzdorf

Jahr001818001861001871001885001900001925001950001961001970001987002010
Einwohner189*12112616119420742543026642
Häuser[9]31*2021275071
Quelle[5][11][12][13][14][6][15][16][17][18]
* Inklusive Ziegelhütten.
Ort wird zu Kulmbach gerechnet.

Religion

Metzdorf ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Petrus (Kulmbach) gepfarrt.[4] Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind die Protestanten in die Friedenskirche (Ziegelhütten) gepfarrt.[16]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200.
  2. Metzdorf im BayernAtlas
  3. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 113f.
  4. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 620.
  5. a b c R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 747.
  6. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1100 (Digitalisat).
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 503.
  8. Metzdorf bereitet sich auf Jubiläum vor auf der Website inFranken.de
  9. a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  10. a b c d e f g h i j k l m Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 150, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  11. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 897, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1070, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1018 (Digitalisat).
  14. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1065 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 870 (Digitalisat).
  16. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 640 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 161 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 314 (Digitalisat).

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