Metro Tiflis
Basisdaten | |
Staat | Georgien |
---|---|
Stadt | Tiflis |
Eröffnung | 11. Januar 1966 |
Linien | 2 |
Streckenlänge | 27,3 km |
Stationen | 23 |
Tunnelstationen | 21 |
Fernbahnhöfe | 2 |
Nutzung | |
Kürzester Takt | 2,5 min |
Passagiere | ca. 420 000 pro Tag (2019) 139 Mio. pro Jahr (2019) |
Fahrzeuge | E, 81-717/714 – 184 Wagen[1] |
Betreiber | Tbilisi Transport Company[2] |
Spurweite | 1524 mm |
Stromsystem | 825 V DC Stromschiene |
Die Metro Tiflis (georgisch: თბილისის მეტროპოლიტენი tbilissis metropoliteni) ist der Name der U-Bahn in Tiflis, der Hauptstadt Georgiens. Die erste Linie mit dem Namen Gldani-Warketili wurde am 11. Januar 1966 eröffnet. Sie verband die Stationen Didube und Rustaweli und war die vierte Metro der Sowjetunion.
Liniennetz und Betrieb
Derzeit besteht die Metro aus zwei Linien mit einer Gesamtlänge von 27,3 km und 23 Stationen. Von den 23 Stationen liegen 21 unterirdisch.
Name | Farbe | Strecke | Eröffnung | Länge | Bahnhöfe |
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Achmetelis Teatri-Warketili | Rot | Achmetelis Teatri ↔ Warketili | 1966 | 19,6 km | 16 |
Saburtalo | Grün | Sadguris Moedani (Bahnhofsplatz) ↔ Sachelmzipo Uniwersiteti (Staatliche Universität) | 1979 | 7,7 km | 7 |
Alle Stationen sind so ausgelegt, dass Züge mit fünf Wagen die Fahrgäste transportieren können. Derzeit verkehren aber nur Züge mit vier Wagen. Die Züge fahren zwischen 6:00 Uhr morgens und 1:00 Uhr nachts, wobei der Zugang zu den Metro-Stationen auf die Zeit von 6:00 Uhr und 24:00 Uhr beschränkt ist. Während der Hauptverkehrszeit fahren die Züge alle 2,5 Minuten, ansonsten je nach Tages- oder Nachtzeit alle 4–10 Minuten. Der einzige Schnittpunkt der beiden Linien ist der Bahnhof Sadguris Moedani (Bahnhofsplatz), der zu Stoßzeiten am stärksten frequentiert ist.
Die Züge der Metro stammen vom sowjetischen Hersteller Metrowagonmasch. Die Breitspur-Wagen (1520 mm) werden per seitlicher Stromschiene bei einer Fahrspannung von 825 Volt angetrieben. Im Jahr 2014 fuhren 114 Millionen Fahrgäste mit den Zügen der Tifliser Metro.
17 von 23 U-Bahn-Stationen sind mit Rolltreppen ausgestattet.
Geschichte
Durch eine starke Industrieansiedlung in den 1940er Jahren stieg die Bevölkerungszahl der georgischen Hauptstadt stark an. Das Tifliser öffentliche Verkehrsnetz musste den steigenden Bedürfnissen angepasst und ausgebaut werden. Nach dem Vorbild Kiews arbeitete die städtische Verkehrsverwaltung einen Plan aus.
Im Jahr 1952 begannen die Bauarbeiten, die aufgrund der Probleme mit den schwierigen tektonischen Gegebenheiten und dem allgegenwärtigen Wasser nur langsam vorankamen. Im Januar 1966 konnte der erste Abschnitt eröffnet werden. Somit konnte nach Moskau, Sankt Petersburg und Kiew die vierte Metro der Sowjetunion eröffnet werden. Die erste Metrolinie war 6,3 Kilometer lang und verband die Stationen Didube und Rustaweli und umfasste vier weitere Stationen. Die Bahnhöfe Didube und Elektrodepot (heute Goziridse) liegen oberirdisch. Bereits knapp zwei Jahre später, am 6. November 1967, folgte eine Verlängerung in südlicher Richtung um drei Stationen bis 300 Aragweli. Nach Verlängerungen am 10. Mai 1971, im November 1985 und am 7. Januar 1989 wuchs die Hauptlinie der Metro, die Didube-Samgore-Linie, auf 19,6 Kilometer mit 16 Stationen. Sie reicht bis heute von der Station Achmetelis Teatri bis zur Station Warketeli. Im Jahr 1992 erhielt die Linie ihren den Namen Gldani-Warketili-Linie. Seit 2011 heißt sie Achmetelis-Teatri-Warketeli-Linie. Verlängerungen sind geplant, können aufgrund der finanziellen Lage Georgiens derzeit nicht realisiert werden.
Eine zweite Linie wurde nach längerer Bauzeit am 3. September 1979 zwischen den Stationen Wagslis Moedani und Delisi eröffnet werden. Am Bahnhof Sadguris Moedani, nahe dem Zentralbahnhof, besteht die Umsteigemöglichkeit zwischen den beiden Linien. Die zweite Linie erhielt den Namen Saburtalinskaja oder auch Saburtalo-Linie und ist 5,8 Kilometer lang. Am 2. Februar 2000 wurde sie um eine Station verlängert und endete mit der Station Wascha-Pschawela. Am 16. Oktober 2017 wurde die bereits zu Zeiten der Sowjetunion baulich fertiggestellte Station Staatlichen Universität Tiflis in Betrieb genommen.
Vorheriger Name | Neuer Name |
---|---|
Komkawschiruli | Samedizino Instituti |
Viktor Goziridze | Delissi |
Gldani | Achmetelis teatri |
TEMKA | Guramischwili |
Oktomberi | Nadsaladewi |
Leninis Moedani | Tawisuplebis Moedani |
26 Komisari | Awlabari |
Wagslis Moedani | Sadguris Moedani |
Samedizino Instituti | Samedizino Uniwersiteti |
Elektrodepot | Goziridse |
Politeknikuri (Instituti) | Teknikuri Uniwersiteti |
Die Auflösung der Sowjetunion und der jähe Zusammenbruch des mit ihr verbundenen Wirtschaftssystems führte zu großen Finanzschwierigkeiten, aufgrund derer die elektrische Versorgung der U-Bahn zeitweise nicht gesichert war. An einen weiteren Ausbau der Metro war unter diesen Bedingungen nicht zu denken. Auch etablierte sich in der Metro eine große Kriminalitätsszene, Taschendiebstähle und Überfälle waren nicht selten. Als gravierendes Beispiel gilt unter anderem ein Handgranatenanschlag am 14. Februar 2000 und ein Tränengasattentat im März 2004. Die Kriminalität ist nach der Rosenrevolution in Georgien stark zurückgegangen. Ständige Polizeipräsenz in den Metro-Stationen haben die Kriminalitätsrate in der U-Bahn in Tiflis gegen Null reduziert.
Ausbau und Planungen
Die Planungen für den Bau einer dritten Linie gehen auf die 1980er Jahre zurück. Die Rustaweli - Wazisubani - Linie sollte 14 Stationen umfassen und das Vake-Viertel erschließen. Mit dem Bau von 5 dieser Stationen wurde begonnen und 1992 eingestellt.[3][4]
2004 kündigte der georgische Präsident eine umfassende Modernisierung des U-Bahn-Netzes an. Die jahrzehntelang vernachlässigten Bahnhöfe werden seither von außen nach innen saniert. Ein Teil der Züge ist ebenfalls erneuert worden. Mit einem Sicherheitskonzept (Polizisten an allen Eingängen zur Metro sowie in allen Stationen) wird die einstmals als verdreckt und unsicher verschriene Metro zu einem sehr zuverlässigen, hauptstädtischen Verkehrsmittel umgewandelt. Die einstmals gefürchteten Stromausfälle in der Metro gehören seit einigen Jahren der Vergangenheit an.
Im Oktober 2018 veröffentlichte der ehemalige georgische Ministerpräsident Mamuka Bakhtadze den Plan einer 7 Stationen umfassenden neuen Linie die das Zentrum der Stadt mit den Außenbezirken und den Flughafen Tiflis verbinden soll. Den Planungen nach führt die neue Linie vom Lilo-Markt im Osten der Stadt zur Station Samgori, wo sie an das Bestandsnetz anknüpft.[5]
Siehe auch
- Straßenbahn Tiflis
- Oberleitungsbus Tiflis
- Liste der Stationen der Metro Tiflis
- Liste der Städte mit U-Bahnen
Einzelnachweise
- ↑ Metro Tiflis — Fahrzeuge in Betrieb. In: TransPhoto. Abgerufen am 8. Oktober 2019.
- ↑ Webseite der TTC in englischer Sprache. Abgerufen am 28. September 2019.
- ↑ Georgien - Handbuch für individuelles Entdecken, von Marlies Kriegenherdt, 2010, S. 140.
- ↑ http://www.urbanrail.net/as/tbil/tbilisi.htm
- ↑ New metro stations to link center and outskirts of Tbilisi. In: Vestnik Kavkaza. 22. Oktober 2018. Abgerufen am 9. Oktober 2019.
Weblinks
- Offizielle Betreiberseite (georgisch/englisch)
- Metro Tiflis bei metrosoyuza.net (deutsch)
- Metro Tiflis bei urbanrail.net (englisch)
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Isani Metro Station - Tbilisi, Georgia
(c) Giorgi Balakhadze auf Wikimedia Foundation, CC BY-SA 4.0
Map of Tbilisi Metro