Methlach

Methlach
Koordinaten: 49° 23′ 42″ N, 10° 37′ 22″ O
Höhe: 363–370 m ü. NHN
Einwohner:(2013)[1]
Postleitzahl:90599
Vorwahl:09824

Methlach (umgangssprachlich: Mēdləsmíl[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Dietenhofen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Die Einöde Methlach liegt am Mettlachbach, einem linken Zufluss des Haselbachs, der ein rechter Zufluss der Bibert ist. Der Eisengraben und Hanggraben münden dort als rechte Zuflüsse des Mettlachbachs. Im Süden grenzt die Adelmannsdorfer Forst an. Die Kreisstraße AN 17 führt nach Adelmannsdorf (1,9 km südöstlich) bzw. nach Rügland zur Staatsstraße 2255 (2 km westlich).[3]

Geschichte

Im Jahre 1714 wurden vom Weißkopfschen Hof in Götteldorf 30 Tagewerk Land ausgewiesen, auf deren Grund 1723 die Mettlachsmühle errichtet wurde.[4] Methlach leitet sich von Mittlere Ache, also Mittelbach, ab.[2] Der namensgebende Bach wird mit Doppel-t geschrieben, wurde aber im 16. Jahrhundert mundartlich auch „die Melach“ genannt.[5]

Wesentlich älter ist die Ziegelhütte, die es wohl schon im späten Mittelalter gab. In der Nähe gab es einen Steinbruch, in dem Quarzite abgebaut wurden. Sie gehörte für kurze Zeit zur Deutschordenskommende Virnsberg. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war sie in Besitz der Herren von Crailsheim zu Rügland. Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Betrieb der Ziegelhütte eingestellt. Seit 1830 wurde sie als Gastwirtschaft genutzt.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Methlach mit der Ziegelhütte 2 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus. Beide Anwesen hatten das brandenburg-bayreuthische Kastenamt Dietenhofen als Grundherrn.[6][7][8] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[9]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Methlach mit der Ziegelhütte dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Unternbibert und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Unternbibert zugeordnet.[10] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde es in die neu gebildete Ruralgemeinde Götteldorf umgemeindet. Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Mai 1978 nach Dietenhofen eingemeindet.[9]

Baudenkmäler

  • Die Wassermühle auf der südlichen Straßenseite, die als Methlachmühle bezeichnet wird, kann nach einer Restaurierung in den 1980er Jahren etwa 5 KW Strom liefern. Sie wurde 1723 errichtet.
  • Die ehemalige Freiherrlich von Crailsheim’sche Ziegelhütte (von Crailsheim zu Rügland) auf der nördlichen Straßenseite. Dort befindet sich ein etwa sechs Meter tiefer Brunnen aus der Barockzeit, der nicht mehr genutzt wird. Der Westgiebel der großen Scheune trägt ein in Sandstein geschlagenes Wappen der fränkischen Familie Müller-Barthél aus Ansbach und Nürnberg, der ehemaligen Besitzer im 20. Jahrhundert. Über der Flügeltüre des kleinen Schankhäuschens befindet sich ein Prahlsches Wappen (Bornholm), von dessen Ehefrau, Ursula Prahl, aus gleicher Zeit. Die Prahl sind ein altes Pfarrergeschlecht aus Nordschleswig, zu dem auch der berühmte Astronom Tycho Brahe gezählt wird. Im Wald bei diesem Anwesen kann man rechts, etwa 75 Meter neben dem aus dem Mittelalter stammenden sogenanntem Totemweg noch Spuren der Lehmgewinnung für die Ziegelei erkennen. Die alte Ziegelei mit dem kleinen Gasthof wurde Anfang des 21. Jahrhunderts abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt.

Einwohnerentwicklung

Jahr001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002005002013
Einwohner201613121210111453165
Häuser[11]34332223
Quelle[12][13][14][15][16][17][18][19][20][21][22][23][1]

Religion

Der Ort war ursprünglich nach St. Andreas (Dietenhofen) gepfarrt.[6] Heute wird er von der Pfarrei St. Margaretha (Rügland) betreut.[4] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach St. Bonifatius (Dietenhofen) gepfarrt, heute sind sie nach St. Dionysius (Virnsberg) gepfarrt.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b www.dietenhofen.de
  2. a b E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 131.
  3. Methlach im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. a b c J. Kollar: Markt Dietenhofen, S. 159 f.
  5. Vgl. Johann Meichsner (Hrsg.): Decisio decimaseptima in causa Matthiae und Philipps Gevettern von L[eonrod] Kläger. Contra Herrn Georg Friedrich M[arkgraf] zu B[randenburg] N. Beklagten. In: Decisionum diversarum causarum in Camera Imperiali iudicatarum adjunctis Votis & Relationibus, Bd. IV. Heyl, Mainz 1663, S. 409–426, bes. S. 417 (Google-Books).
  6. a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 886.
  7. Johann Bernhard Fischer: Möthlachsmühl. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 22 (Digitalisat).
  8. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 841.
  9. a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 990.
  10. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
  11. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  12. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 58 (Digitalisat).
  13. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 40 (Digitalisat). Davon entfallen 4 Einwohner, 1 Haus auf die Ziegelhütte, die dort als eigener Ortsteil geführt wird.
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 984, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1088 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1153 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1189 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1025 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 754 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 169 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 325 (Digitalisat).
  23. Statistik der Einwohnerzahlen in den Ortsteilen. (Memento vom 1. August 2012 im Webarchiv archive.today) auf: dietenhofen.de

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