Meteoroid

Milchstraße und – rechts der Bildmitte – ein Meteor, die Leuchtspur eines verglühenden Meteoroiden – anscheinend aus dem Meteorstrom der Perseiden

Ein Meteoroid (IPA: [meteoroˈiːt], anhören; Plural Meteoroiden oder Meteoroide; Analogiebildung zu Asteroid und Planetoid aus Meteor und Endung -oid) ist ein kleines Objekt des Sonnensystems auf einer Umlaufbahn um die Sonne, das kleiner als ein Asteroid ist.

Ein kleiner Teil der Meteoroiden kreuzt die Erdbahn. Beim Eindringen in die Hochatmosphäre werden sie als Sternschnuppen sichtbar; die helleren dieser Meteore nennt man Feuerkugeln.

Eigenschaften

Die Größe von Meteoroiden reicht von Bruchteilen eines Millimeters (Mikrometeoroiden) bis zu etlichen Metern, entsprechend einer Masse vom Milligramm bis zu mehreren Tonnen, und sind von unterschiedlicher Herkunft: Sie können durch die Gravitation der Planeten aus dem Asteroidengürtel, aber auch durch den Sonnenwind aus Kometenkernen herausgelöst worden sein, die diese auf ihrer Bahn verlieren und dadurch in einen Meteorstrom zerfallen. Die Bezeichnung Meteoroidenstrom ist zwar korrekter, jedoch nicht üblich. Weiterhin können sie durch Einschlag oder Zusammenprall auch aus Material von Asteroiden, Zwergplaneten oder Planeten bestehen. So wurden auf der Erde Meteoriten gefunden, die wahrscheinlich vom Mars und vom Mond stammen (siehe: Marsmeteorit, Mondmeteorit). Die weit überwiegende Anzahl der auf der Erde gefundenen Meteoriten stammt aber von Asteroiden.

Für die Raumfahrt stellen Meteoroiden ein Risiko dar, da wegen ihrer hohen Geschwindigkeit die Einschlagsenergie so hoch ist, dass bereits Teilchen von unter einem Zentimeter Größe zu erheblichen Zerstörungen führen können.

Abgrenzung

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  • Meteoroiden sind größer als der interplanetare Staub und kleiner als Asteroiden. Zwischen Meteoroiden und Asteroiden gibt es weder hinsichtlich der Größe noch der Zusammensetzung eine eindeutige Grenze. Zusammen mit den Asteroiden und Kometen zählen Meteoroiden zu den Kleinkörpern des Sonnensystems.
  • Meteore: Treten Meteoroiden in die Erdatmosphäre ein, so erzeugen sie durch die der Ionisation der Luftteilchen folgende Rekombination (nicht durch Reibung) eine Leuchterscheinung, die Meteor genannt wird. Durch die Luftkompression vor dem Meteoroiden entsteht eine ebenfalls ionisierte und hell leuchtende Gaskugel aus erhitzter Luft und verdampfter, anfänglich fester Materie. Kleine Meteore werden auch als Sternschnuppen bezeichnet, große als Feuerkugeln oder Boliden.
  • Meteoriten: Ein nicht vollständig verglühter Meteoroid oder Asteroid, der die Erdoberfläche erreicht, wird Meteorit genannt.[1]
  • Mikrometeoriten: kleiner als etwa 1 mm, verglühen nicht, sondern schweben als Meteorstaub langsam zu Boden.

Literatur

  • Martin Beech, Daniel Steel: On the Definition of the Term Meteoroid. In: Journal of the Royal Astronomical Society. Band 36, Nr. 3, September 1995, S. 281, bibcode:1995QJRAS..36..281B (englisch).
  • Arnold Hanslmeier: Einführung in Astronomie und Astrophysik, Kapitel 6.14 Meteoroide. Springer Spektrum Verlag, Berlin 2013.
  • Markus Landgraf: Die Nemesis der Raumfahrer. In: Sterne und Weltraum. Heft 6/2008. S. 36–43.
  • Galina O. Rjabova, et al.: Meteoroids - sources of meteors on Earth and beyond. Cambridge University Press, Cambridge 2019, ISBN 978-1-108-42671-8.

Anmerkungen

  1. Astrolexikon: Was ist ein Meteor? Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Februar 2009; abgerufen am 20. Januar 2009.
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