Metavauxit

Metavauxit
Vauxit und Metavauxit aus Llallagua, Bolivien
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Symbol

Mvx[1]

Chemische FormelFe2+Al2[OH|PO4]2 • 8 H2O
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Phosphate, Arsenate und Vanadate
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

VII/D.09
VII/D.09-020

8.DC.25
42.11.11.01
Kristallographische Daten
Kristallsystemmonoklin
Kristallklasse; Symbolmonoklin-prismatisch 2/m[2]
RaumgruppeP21/c[3]
Gitterparametera = 10,22 Å; b = 9,56 Å; c = 6,94 Å
β = 97,9°[3][2]
FormeleinheitenZ = 2[3][2]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte3
Dichte (g/cm3)2,345
SpaltbarkeitBitte ergänzen!
Bruch; Tenazitätspröde
Farbefarblos, weiß, blassgrün
Strichfarbeweiß
Transparenzdurchsichtig bis durchscheinend
GlanzGlasglanz, Seidenglanz
Kristalloptik
Brechungsindizesnα = 1,550
nβ = 1,561
nγ = 1,577[4]
Doppelbrechungδ = 0,027[4]
Optischer Charakterzweiachsig positiv

Metavauxit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Fe2+Al2[OH|PO4]2 • 8 H2O[5] und entwickelt prismatische bis nadelige Kristalle, aber auch parallel- bis radialstrahlige Mineral-Aggregate von weißer oder blassgrüner Farbe. Auch farblose Metavauxite sind bekannt.

Etymologie und Geschichte

Erstmals entdeckt wurde Metavauxit 1927 in der „Siglo Veinte Mine“ (Llallagua Mine) bei Llallagua in Bolivien und beschrieben durch Samuel George Gordon (1897–1953) der als weiteres neues Mineral dieser Fundstätte auch den Vauxit und den Paravauxit beschrieb.[6][7]

Klassifikation

In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale (9. Auflage) nach Strunz gehört der Metavauxit zur Abteilung der „Wasserhaltigen Phosphate mit fremden Anionen“. Seit der neuen Strunz’schen Mineralsystematik ist diese Abteilung allerdings präziser auch nach der Größe der Kationen und dem Verhältnis Hydroxygruppe zu Kationenkomplex unterteilt und das Mineral nun in der Unterabteilung „Mit ausschließlich mittelgroßen Kationen; (OH usw.) : RO4 = 1 : 1 und < 2 : 1“ zu finden, wo er zusammen mit Ferristrunzit, Ferrostrunzit und Strunzit die unbenannte Gruppe „8.DC.25“ bildet.

Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Metavauxit in die Abteilung der „Hydratisierten Phosphate etc., mit Hydroxyl oder Halogen mit (AB)4(XO4)3Zq • x(H2O)“, wo er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe „42.11.11“ zu finden ist.

Modifikationen und Varietäten

Die Verbindung Fe2+Al2[OH|PO4]2 • 8 H2O ist dimorph, das heißt, sie kristallisiert neben dem monoklinen Metavauxit noch als trikliner Paravauxit.

Bildung und Fundorte

Metavauxit bildet sich als Sekundärmineral in der Oxidationszone von Zinn-Adern. Dort tritt es in Paragenese mit Vauxit, Paravauxit, Wavellit und Quarz auf.

Bisher konnte Metavauxit außer an seiner Typlokalität, der „Siglo Veinte Mine“ (Llallagua Mine) bei Llallagua, nur noch in der ebenfalls im Departamento Potosí liegenden „Tazna Mine“ bei Cerro Tazna nachgewiesen werden (Stand: 2009).[4]

Kristallstruktur

Metavauxit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P21/c (Raumgruppen-Nr. 14)Vorlage:Raumgruppe/14 mit den Gitterparametern a = 10,22 Å; b = 9,56 Å; c = 6,94 Å; β = 97,9°[8] sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle[2].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  2. a b c Webmineral – Metavauxite (englisch)
  3. a b American Mineralogist Crystal Structure Database – Metavauxite (englisch, 1967)
  4. a b c Metavauxite bei mindat.org (engl.)
  5. Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 5. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2008, ISBN 3-921656-17-6.
  6. JSTOR - Vauxite and Paravauxite, two new minerals from Llallagua, Bolivia by Samuel G. Gordon (englisch)
  7. Memorial of Samuel George Gordon (englisch, PDF 542,7 kB)
  8. American Mineralogist Crystal Structure Database - Metavauxit (englisch, 1967)

Literatur

  • Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 648.
Commons: Metavauxite – Sammlung von Bildern

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Vauxit und Metavauxit - Llallagua, Bolivien.jpg
Autor/Urheber: Ra'ike (see also: de:Benutzer:Ra'ike), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Vauxit und Metavauxit - Fundort: Llallagua, Bolivien - Ausgestellt im Mineralogischen Museum Bonn