Messa di Gloria (Puccini)

Giacomo Puccinis Messa oder Messa a quattro voci (die heute unter dem Namen Messa di Gloria bekannt ist) ist eine Messe für Orchester und Chor (SATB) sowie solistischen Tenor und Bariton. Das mehrsätzige Werk ist eine vollständige Vertonung des Messordinariums, die folgende Teile umfasst: Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei.

Werkgeschichte

Puccini kam aus einer Kirchenmusikerfamilie und komponierte die Messa als Abschlussprojekt seines Studiums am Istituto Musicale Pacini. Die Uraufführung fand in Lucca am 12. Juli 1880 statt. Das Credo wurde 1878 geschrieben und war von Puccini ursprünglich als eigenständiges Werk konzipiert worden. Das vollständige Manuskript der Messa wurde von Puccini nie veröffentlicht, und obwohl das Werk bei der Uraufführung erfolgreich war, war es bis 1952 nicht wieder zu hören. Eine erste Darbietung gab es dann wieder in Chicago und dann in Neapel. Allerdings verwendete Puccini Material der Messa in anderen Zusammenhängen. Die Musik des Agnus Dei wurde in seiner Oper Manon Lescaut und das Kyrie in Edgar verwendet.

Am Ende des Zweiten Weltkriegs erwarb Dante Del Fiorentino eine alte Kopie der Handschrift bei der Familie Vandini in Lucca, die er für das Original hielt. Die Originalhandschrift selbst gehört der Familie Puccini, und sie wurde von seiner Tochter an Ricordi, Puccinis Verleger, verschenkt. Es kam zu einem Streit über die Rechte, der schließlich durch die Aufteilung der Rechte zwischen Ricordi und Mills Musik, dem Verlag des Fiorentino-Skripts, gelöst wurde.

Struktur

I. Kyrie

II. Gloria

  1. Gloria in excelsis Deo
  2. Laudamus te
  3. Gratias agimus tibi
  4. Gloria in excelsis Deo
  5. Domine Deus
  6. Qui tollis peccata mundi
  7. Quoniam tu solus Sanctus
  8. Cum Sancto Spiritu

III. Credo

  1. Credo in unum Deum
  2. Et incarnatus est
  3. Crucifixus etiam pro nobis
  4. Et resurrexit
  5. Et in Spiritum Sanctum
  6. Et unam sanctam
  7. Et vitam venturi saeculi

IV. Sanctus e Benedictus

  1. Sanctus Dominus Deus
  2. Benedictus qui venit

V. Agnus Dei

Aufnahmen

Bearbeitungen

Neben Fassungen für Kammerensemble (mit chorischen Streichern und Bläser) u. a. von Ingo Schulz[1] und Joachim Linckelmann[2] existiert auch eine Fassung für Soli, Chor und Harmoniemusik (Flöte, Oboe, 2 Klarinetten, Fagott, Horn, 2 Trompeten, Posaune, Kontrabass und Pauke) von Johannes X. Schachtner.[3]

Literatur

  • Alfred Beaujean: Messa di Gloria. In: Hans Gebhard (Hrsg.): Harenberg Chormusikführer. Harenberg, Dortmund 1999, ISBN 3-611-00817-6, S. 697.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. G. Puccini: Messa di Gloria – Fassung für Kammerorchester | musik art Ingo Schulz. Abgerufen am 17. Januar 2018.
  2. Giacomo Puccini: Messa a 4 voci con orchestra ("Messa di Gloria"). Fassung für Kammerorchester arr. Joachim Linckelmann Partitur | Carus-Verlag. Abgerufen am 17. Januar 2018.
  3. Puccini, Giacomo: MESSA DI GLORIA für Soli, Chor und Harmoniemusik | Internationale Musikverlage Hans Sikorski. In: sikorski.de. Abgerufen am 17. Januar 2018.