Mesokrates Gestein

Gabbros mit durchschnittlichem Mineralbestand gehören zu den mesokraten Gesteinen. (Findling eines präkambrischen Gabbros aus Skandinavien: die dunkleren Stellen zeigen frisches Gestein, die helleren Oberflächen sind angewittert.)

Mesokrate Gesteine (von altgriechisch μέσος mésos „mittel“), auch als mesotype Gesteine bezeichnet, sind magmatische Gesteine mit weder sonderlich heller noch sonderlich dunkler Farbtönung. Ursächlich dafür ist, dass das Gestein einen Volumenanteil an dunklen mafischen Mineralen (Farbindex M′) aufweist, der mit 35 bis 65 % im mittleren Bereich liegt. Gesteine mit geringerem M′ (< 35)[1] werden als leukokrat und Gesteine mit höherem M′ (> 65) werden als melanokrat bezeichnet. Typische mesokrate Gesteine sind z. B. Diorit oder Monzonit.

Dies Nutzung des Attributes „mesokrat“ zur Gesteinscharakterisierung ist in der Fachliteratur eher selten anzutreffen. In der Regel wird nur zwischen leukokraten und melanokraten Magmatiten unterschieden, oft auch nur nach rein optischem Eindruck, ohne dass der exakte Anteil mafischer Minerale bekannt ist.

Literatur

  • R. W. Le Maitre (Hrsg.), A. Streckeisen, B. Zanettin, M. J. Le Bas, B. Bonin, P. Bateman, G. Bellieni, A. Dudek, S. Efermova, J. Keller, J. Lameyre, P. A. Sabine, R. Schmid, H. Sørensen, A. R. Woolley: Igneous Rocks: A Classification and Glossary of Terms. Recommendations of the International Union of Geological Sciences, Subcommission on the Systematics of Igneous Rocks. Cambridge University Press, 2002, ISBN 978-0-521-66215-4
  • Wolfhardt Wimmenauer: Petrographie der magmatischen und metamorphen Gesteine. Enke-Verlag, Stuttgart 1985, S. 106 ff., ISBN 3-432-94671-6

Anmerkungen

  1. Normalerweise wird ein Volumenanteil stets in Prozent angegeben. Wird der Volumenanteil dunkler Mafite jedoch als Farbindex M′ angegeben entfällt das Prozent-Zeichen.

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Gabbro Findlingsgarten.JPG
Autor/Urheber: Lienhard Schulz, Lizenz: CC BY 2.5
2.000 Mio Jahre alter Gabbro, wahrscheinlich aus Schweden, im Findlingsgarten am Klein Briesener Bach (Naturschutzgebiet Bullenberger Bach / Klein Briesener Bach) zwischen den Dörfern Klein Briesen und Ragösen im Naturpark Hoher Fläming. Die Dörfer sind Ortsteile der Kreisstadt Belzig im Landkreis Potsdam-Mittelmark.