Mesochris

Namen von Mesochris
Griechisch
Manetho-Varianten:



bei Eratosthenes:

Africanus: Mesochris
Eusebius: fehlt
A.V.-Eusebius:fehlt

Momcheírii

Mesochris ist bei Manetho (Africanus) die griechische Namensform des vierten altägyptischen Königs (Pharao) der 3. Dynastie. Manetho führt ihn als Nachfolger von Djoserteti mit einer Regierungslänge von 17 Jahren und als Vorgänger von „Soyphis“ auf. Die Zuordnung des Namens ist in der Ägyptologie umstritten und wird daher kontrovers diskutiert.

Jürgen von Beckerath sowie Rainer Hannig setzen den griechischen Namen Mesochris mit dem Geburtsnamen des Königs Nebkare (bzw. Neferkare) gleich und sehen in ihm wie Thomas Schneider den Nachfolger von Hudjefa II. beziehungsweise Sedjes sowie Vorgänger des Huni. Thomas Schneider datiert die Regierungszeit des Mesochris auf etwa 2690 v. Chr.[1] Nabil Swelim betrachtet die Namensform Mesochris als Thronname von Sanacht und datiert ihn zwischen den siebten und achten König der 3. Dynastie.

Zuletzt konnte Christoffer Theis zeigen, dass es sich bei Mesochris um eine weitere griechische Namensform von Mykerinos handelt, da die dritte Dynastie in der Überlieferung von Flavius Josephus mit Namen der vierten Dynastie durchmischt ist.[2] Dementsprechend hätte in der Antike kein Herrscher namens Mesochris existiert, wie auch die ägyptischen Königslisten keine zu diesem passende Namensform überliefern.

Zeitgenössische Belege liegen für einen König namens Neferkare nicht vor. In der Königsliste von Abydos wird Neferkare als Nachfolger des Sedjes geführt. Im Königspapyrus Turin ist dagegen der Name des Nebkare nicht enthalten.

Literatur

  • Jürgen von Beckerath: Handbuch der altägyptischen Königsnamen. von Zabern, Mainz 1999, ISBN 3-8053-2591-6, S. 51–52.
  • Rainer Hannig: Großes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch : (2800 - 950 v. Chr.). von Zabern, Mainz 2006, ISBN 3-8053-1771-9, S. 1284.
  • Stephan J. Seidlmayer: The Relative Chronology of Dynasty 3. In: Erik Hornung, Rolf Krauss, David A. Warburton (Hrsg.): Ancient Egyptian Chronology (= Handbook of Oriental studies. Section One. The Near and Middle East. Band 83). Brill, Leiden / Boston 2006, ISBN 978-90-04-11385-5, S. 116–123 (Online).
  • Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. Albatros, Düsseldorf 2002, ISBN 3-491-96053-3, S. 163 und 315.
  • Nabil Swelim: Some Problems on the History of the Third Dynasty. Archaeology Society, Alexandria 1983, S. 217–220 und 224.
  • Christoffer Theis: Bemerkungen zu Manetho und zur manethonischen Tradition 1: Die dritte Dynastie. In: Welt des Orients. Band 44, 2014, S. 109–125.

Einzelnachweise

  1. Hinter die Datierung 2690 v. Chr. setzte Thomas Schneider jedoch ein „?“.
  2. Christoffer Theis: Bemerkungen zu Manetho und zur manethonischen Tradition 1: Die dritte Dynastie. In: Welt des Orients. Band 44, 2014, S. 121.
VorgängerAmtNachfolger
Hudjefa II.König von Ägypten
3. Dynastie
Huni