Mersouion

Lage von Mersouion auf der Karte des Ptolemäus

Mersouion (altgriechisch …Μερσούιον; lateinisch Mersuium) ist ein Ortsname, der in der Geographia des Claudius Ptolemaios[1] als einer der im Innern der Germania magna nördlicher liegenden Orte (πόλεις) mit 35° 30' Länge (ptolemäische Längengrade) und 53° 45' Breite bzw. 53° 50' Breite angegeben wird. Mersouion liegt damit nach Ptolemaios zwischen Louppia und Aregelia. Wegen des Alters der Quelle kann eine Existenz des Ortes um 150 nach Christus angenommen werden.[2]

Bislang konnte der Ort nicht sicher lokalisiert werden. Ein interdisziplinäres Forscherteam um Andreas Kleineberg, das die Angaben von Ptolemäus neu untersuchte, lokalisiert zurzeit Mersouion auf dem Gebiet des heutigen Burg (bei Magdeburg) in Sachsen-Anhalt. Hier überquerte der Hellweg – eine der bedeutendsten Ost-West-Routen in der Germania magna – die Elbe.[3]

Anmerkungen

  1. Ptolemaios,Geographia (2, 11, 13)
  2. Vgl. Hermann ReichertMersouion. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 19, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 3-11-017163-5, S. 605 f. (kostenpflichtig über GAO, De Gruyter Online)
  3. Vgl. Andreas Kleineberg, Christian Marx, Eberhard Knobloch, Dieter Lelgemann: Germania und die Insel Thule. Die Entschlüsselung von Ptolemaios' "Atlas der Oikumene". Wissenschaftl. Buchgesell., Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-24525-3, S. 48–49.

Literatur

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Mersouion.jpg
Die Ortsbezeichnung "MERSOUION" (hier: ""), Detailbild von der Karte zur Germania magna.
Ptolemaeus Magna Germania.jpg
EVROPA TABVLA QVARTA – Quarta Europe Tabula continet Germaniam cum insulis sibi adiacentibus. Die Karte zu Magna Germania aus der im Original griechisch verfaßten Geographike Hyphegesis des in Alexandria wirkenden Claudius Ptolemäus (*um 100; † um 175). Spätmittelalterliche Kopie des 15. Jahrhunderts die unter dem Titel Cosmographia erschien. Ptolemäus soll zwischen 125 und 151 tätig gewesen sein. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, daß das Kartenwerk entweder vollständig oder zumindest teilweise in späterer Zeit auf der Grundlage des ptolemäischen Textes rekonstruiert worden ist. Der Codex Latinus V F.32 liegt in der Nationalbibliothek Neapel. Das Kartenwerk wird dem in Italien tätigen Deutschen Nicolaus Germanus zugeschrieben.