Meresanch IV.

Meresanch IV. in Hieroglyphen

Meresanch (Meres anch)
Mr=s ˁnḫ
Sie liebt das Leben[1]/
Das Leben liebt sie[2]

Meresanch IV. war eine Königin der altägyptischen 5. Dynastie.

Herkunft und Familie

Die Abstammung Meresanchs ist unbekannt. Auch ihr Gemahl lässt sich nicht sicher bestimmen. Da sie gemäß der Architektur ihres Grabes am Ende der 5. Dynastie gelebt haben muss, wurden sowohl Menkauhor als auch Djedkare in Betracht gezogen. Merenre ist hierbei wahrscheinlicher, da ihr Grab in der Nähe von dessen Pyramidenanlage errichtet wurde. Bei zwei ebenfalls in der Nähe bestatteten Prinzen namens Kaemtjenent und Raemka könnte es sich um Söhne von Menkauhor und Meresanch IV. handeln, aber auch hierfür gibt es außer der Datierung und der Position ihrer Gräber keine weiteren Belege.

Titel

Meresanch trug folgende Titel: Große Favoritin, Königsgemahlin, Mit großer Wertschätzung, Die den Horus und Seth schaut, Gottesdienerin des Thot, Gottesdienerin des Tjaisepef, Direktorin der Schlachter im Akazienhaus, Genossin des Horus, Freundin des Horus, Gefährtin des Geliebten der Beiden Herrinnen.

Grabstätte

Scheintür Meresanchs IV. aus Mastaba 82 in Sakkara

Meresanch IV. wurde in der Mastaba 82 im Norden von Sakkara beigesetzt. Die Grabkapelle der Mastaba besteht nur aus einem Raum. An der Südwand sind Reste von Bemalung in zwei Registern erhalten. Abgebildet sind Harfner sowie singende und tanzende Frauen. An der Westwand befindet sich eine Scheintür, die Name und Titel von Meresanch nennt.

Literatur

  • Aidan Dodson, Dyan Hilton: The Complete Royal Families of Ancient Egypt. The American University in Cairo Press, London 2004, ISBN 977-424-878-3, S. 62–69.
  • Bertha Porter, Rosalind L. B. Moss, Ethel W. Burney: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs, and Paintings. Band III: Memphis. Teil 2: Ṣaqqâra to Dahshûr. 2., von Jaromír Málek überarbeitete und erweiterte Auflage. Griffith Institute/ Ashmolean Museum, Oxford 1981, ISBN 0-900416-23-8, S. 488 (PDF; 33,5 MB); abgerufen über The Digital Topographical Bibliography.
  • Wolfram Grajetzki: Ancient Egyptian Queens: A Hieroglyphic Dictionary. Golden House Publications, London, 2005, ISBN 978-0-9547218-9-3.
  • Michel Baud: Famille royale et pouvoir sous l’Ancien Empire égyptien. Tome 2 (= Bibliothèque d’Étude. Band 126/2). Institut Français d’Archéologie Orientale, Kairo 1999, ISBN 2-7247-0250-6, S. 463–464 (PDF; 16,7 MB).
  • Joyce Tyldesley: Die Königinnen des Alten Ägypten. Von den frühen Dynastien bis zum Tod Kleopatras. Koehler & Amelang, Leipzig 2008, ISBN 978-3-7338-0358-2.

Einzelnachweise

  1. Hermann Ranke: Die ägyptischen Personennamen. Band 1: Verzeichnis der Namen. Augustin, Glückstadt 1935, S. 158 (PDF-Datei; 24,2 MB).
  2. Silke Roth: Die Königsmütter des Alten Ägypten von der Frühzeit bis zum Ende der 12. Dynastie. Harrassowitz, Wiesbaden 2001, ISBN 3-447-04368-7, S. 385.

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MeresankhIV.jpg
Stela of Meresankh IV from her tomb in Saqqara. From Mariette's Mastabas