Mercurius Arvernus

Beispiel eines dem Mercurius Avernus gewidmeten Votivsteins, hier aus der Fundstelle Gripswald bei Meerbusch/Krefeld in der Nähe einer römischen Militärstraße zwischen Novaesium und Gelduba

Mercurius Arvernus oder Arvernorix ist der Name eines römerzeitlichen keltischen, allenfalls aber auch germanischen Gottes. In gallo-römischer Zeit wurde Arvernus mit dem römischen Gott Mercurius, dem Gott des Handels und der Wege gleichgesetzt. Die französische Weihinschrift vom Puy de Dôme, dem Hauptheiligtum der Arverner, nennt ihn Genius.

Obschon sein Name („Arverner“, „Arvernerkönig“) mit dem gallischen Stamm der Arverner in Verbindung zu bringen ist, wurde bis jetzt nur zwei dem Genius Arvernus gewidmete Weihinschriften in ihrem Stammesgebiet gefunden, und zwar am Puy de Dôme (Arverni, Provinz Aquitania)[1] und in Clermont-Ferrand (Augustonemetum, Provinz Aquitania).[2] Alle anderen Inschriften stammen aus der römischen Provinz Germania inferior und dem Dekumatland. So wurden Weihesteine für Arvernus in Wenau[3], in Köln (Colonia Claudia Ara Agrippinensium),[4] zwei in Gripswald bei Meerbusch[5][6] und in den Niederlanden in Roermond[7] gefunden. Dem Arvernorix wurde eine Weihinschrift in Miltenberg (Provinz Germania superior) gewidmet.[8]

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. CIL XIII, 01522 [Mercurio] / [Arver]no(?) [3] / [3] cives [Romani(?)] / [nego]tiator[es
  2. CIL XIII, 01462 Genio Arvern[o] / Sext(us) Or[gius] Suavis / (H)aeduus
  3. CIL XIII, 7845 Mercurio Arverno / vicini v(otum?) v[
  4. CIL XIII, 8235 Mercur[io] / [A]rvern[o] / [s]acru[m] / Iulius Iu[1] / [e]x imp(erio) i[ps(ius)]
  5. CIL XIII, 8579 Mercurio / Arverno / M(arcus) Iulius / Audax / pro se et / suis l(ibens) m(erito)
  6. CIL XIII, 8580 Mercurio / Arverno / Sext(us) Sempro/nius Super / l(ibens) m(erito)
  7. CIL XIII, 8709 Mercurio / Arverno / [a]ed(em?) Irmidius / Ma[cr]o ex i(ussu?)
  8. CIL XIII, 6603 Mercurio / Arvernorici / Cossillus D/onavi e<x=S> visu / l(a)etus libe(n)s meri/to

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Gripswalder-Matronenstein-Mercurius- Arvernus-01.png
Aus der Gruppe der Gripswalder Matronensteine (Fundort) auf dem Gebiet der heutigen Stadt Meerbusch in Nordrhein-Westfalen: Nachbildung des Weihesteins an Mercurius Arvernus (CIL XIII, 08580 = Lehner 00185).
  • Inschrift:
Mercurio
Arverno
Sext(us) Sempro
nius Super
l(ibens) m(erito)
Übersetzung: „Dem Mercurius Avernus (von) Sextus Sempronius Super gern und nach Gebühr.“