Mercedes-Benz L 6500

Mercedes-Benz
L 6500 (mit Stahlblechfahrerhaus, 1938)
(c) Ra Boe / Wikipedia, CC BY-SA 3.0 de
L 6500 (mit Stahlblechfahrerhaus, 1938)
L 6500 (mit Stahlblechfahrerhaus, 1938)
L 6500
Hersteller:Daimler-Benz
Verkaufsbezeichnung:L 6500
Produktionszeitraum:1935–1940
Vorgängermodell:keines
Nachfolgemodell:L 6600
Technische Daten
Bauformen:Haubenlenker-Lkw mit Pritsche
Motoren:Mercedes-Benz OM 57 (Diesel, 12.517 cm³)
Leistung:99–110 kW
Länge:9450 mm
Breite:2500 mm
Höhe:2420 mm
Radstand:5100 mm
Wendekreis:⌀ 20 m
Nutzlast:6,5–7 t
zul. Gesamtgewicht:13,65 t

Der Mercedes-Benz L 6500 ist ein schwerer Lkw von Mercedes-Benz, der von 1935 bis 1940 im Mercedes-Benz-Werk Gaggenau gebaut wurde.[1] Das Fahrzeug wurde 1938 einer Modellpflege unterzogen, bei der das Führerhaus durch ein Stahlblechfahrerhaus ersetzt wurde.[2] Speziell für die Wehrmacht gebaute Fahrzeuge hatten das Einheitsfahrerhaus der Wehrmacht.[3]

Technik

L 6500 von 1936, altes Fahrerhaus, mit aufgeklappter Motorhaube.
(c) Bundesarchiv, Bild 183-J18132 / CC-BY-SA 3.0
MB L 6500 Wehrmachtsmodell

Der L 6500 ist ein zweiachsiger Lkw und hat einen U-Profil-Leiterrahmen mit vorderer und hinterer Starrachse. Die Achsen sind an Halbfedern aufgehängt, die Vorderachse ist einfachbereift, während die Hinterachse mit Zwillingsreifen ausgestattet ist. Die Reifen haben die Größe 12-22. Gelenkt wird mit einer Rosslenkung von ZF. An allen Rädern mit Trilexfelgen[2] gibt es hydraulisch betätigte Innenbacken-Trommelbremsen, die eine Druckluftunterstützung (Bremsservo) haben. Die Handbremse wirkt auf das Getriebe. Vom Motor wird die Kraft über eine Mehrscheibentrockenkupplung auf das Getriebe mit vier Gängen und Zusatzgang übertragen. Den L 6500 gibt es ausschließlich mit Hinterradantrieb.

Als Motor kommt der OM 57 zum Einsatz. Dabei handelt es sich um einen Sechszylinder-Reihen-Vorkammer-Dieselmotor mit Wasserkühlung und OHV-Ventilsteuerung, der über einen Hubraum von 12.517 cm³ verfügt. Die untenliegende Nockenwelle wird von der siebenfach gelagerten Kurbelwelle aus über Stirnräder angetrieben. Der Kraftstoff wird von einer Bosch-Einspritzpumpe in die Vorkammer eingespritzt. Fahrzeuge bei der Wehrmacht hatten einen gedrosselten Motor.

Technische Daten

L 6500
Motor
MotorbezeichnungOM 57
MotortypSechszylinderreihenvorkammerdieselmotor
KühlungWasser
VentilsteuerungOHV-Ventilsteuerung
EinspritzpumpeBosch
Bohrung × Hub125 × 170 mm
Hubraum12.517 cm³
Verdichtungsverhältnis17:1
Nennleistung bei 1700 min−199 kW (110 kW)
Drehmoment bei Nenndrehzahl 1700 min−1558 Nm (618 Nm)
Kraftübertragung
KupplungMehrscheibentrockenkupplung
GetriebeVierganggetriebe mit Zusatzgang
Kraftübertragung aufHinterräder
ReifenLuftgefüllt, Größe 12-22
Abmessungen, Gewichte, sonstige Daten
Länge9450 mm
Breite2500 mm
Höhe2420 mm ohne Plane
Radstand5100 mm
Spurweite vorne2066 mm
Spurweite hinten1824 mm
Bodenfreiheit250 mm
Wendekreisdurchmesser20 m
Fahrzeugmasse6650 kg (6640 kg)
Nutzlast7000 kg (6500 kg)
Maximal zulässiges Gesamtgewicht13.650 kg
Höchstgeschwindigkeit60 km/h (75 km/h)
Füllmenge des Kraftstoffbehälters155 l
Kraftstoffverbrauch in l / 100 km36 (38)

Werte in Klammern ( ) gelten für die zivile Ausführung.[2]

Literatur

  • Frank, Reinhard: Mercedes im Kriege – Personenwagen, Lastkraftwagen, Sonderaufbauten. PODZUN-PALLAS-VERLAG, Dornheim. 1985. ISBN 3-7909-0244-6.

Einzelnachweise

  1. Daimler-Benz-Pressestelle: Vor 55 Jahren: der L 6600 ist die erste Neukonstruktion eines schweren Lkw nach dem Krieg. 29. August 2005
  2. a b c Kfz-Tech: Mercedes L 6500
  3. Kfz der Wehrmacht: Mercedes-Benz L 6500
Commons: Mercedes-Benz L 6500 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Mercedes-Benz-Museum 2015-01 by-RaBoe 128.jpg
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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Sowjetunion, Filzstiefel für die Wehrmacht

Scherl An der Sowjetfront: In einer Filzstiefelfabrik.- Vollbeladen verläßt der LKW die Fabrik. PK-Aufnahme: Kriegsberichter Seyfarth August 1942

5109-42
Mercedes L 6500.jpg
Autor/Urheber: Norbert Schnitzler, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Nutzfahrzeug-IAA, Hannover 2004 Mercedes L 6500, entweder Baujahr 1936, 10220 ccm Hubraum, 85 kW (120 PS) oder Baujahr 1939, 11197 ccm Hubraum, 110 kW (150 PS)