Mercedes-Benz Junior Cup

Mercedes-Benz Junior Cup 2013

Der Mercedes-Benz Junior Cup ist ein internationales A-Jugend-Fußballturnier, das jährlich Anfang Januar im Glaspalast in Sindelfingen stattfindet. Es wird seit 1991 ein Profi-Turnier und ein Auszubildenden-Turnier ausgetragen. Rekordsieger des Profi-Turniers ist der VfB Stuttgart mit sechs Turniersiegen. Bis 1998 hieß das Turnier Daimler-Benz Junior Cup, von 1999 bis 2007 hieß das Turnier DaimlerChrysler Junior Cup.

Das Turnier

Gespielt wird auf einem 50 × 30 Meter großen mit Gummigranulat gefüllten Kunstrasenfeld, das an allen Seiten mit einer ein Meter hohen Holzbande umgeben ist. Die Tore sind 5 × 2 Meter groß. Als Besonderheit weist das Spielfeld „runde Ecken“ auf, wie es sie auch im Eishockey gibt.

Sportportale wie spox.com und kicker.de zeigten teils Livestreams vom Turnier. 2013 wurde der Mercedes-Benz Junior Cup erstmals vom Fernsehsender Sport1 übertragen. Viele internationale Spitzenteams wie der FC Barcelona, Tottenham Hotspur, RSC Anderlecht, Paris Saint-Germain, Urawa Red Diamonds oder Club América und zahlreiche spätere Nationalspieler waren Teilnehmer beim Mercedes-Benz Junior Cup. Auch Jugendnationalmannschaften aus Ländern wie Argentinien, Kamerun, Kuba, Vietnam und dem Iran nahmen bereits am Mercedes-Benz Junior Cup teil.

Im April 2002 übergab der damalige stellvertretende Ministerpräsident von Baden-Württemberg Walter Döring dem kubanischen Fußballverband persönlich eine Einladung für die kubanische U-19-Nationalmannschaft zum DaimlerChrysler Junior Cup 2003.[1] Durch die Annahme dieser Einladung reiste diese Auswahl erstmals in ihrer Geschichte nach Europa.[2] In ihrer damaligen Zusammensetzung reiste auch die U-19-Nationalmannschaft Kameruns für dieses Turnier erstmals nach Europa. Zuvor hatte der damalige kamerunische Nationaltrainer Winfried Schäfer wegen einer Teilnahme angefragt und erklärte dieser internationale Vergleich sei auch schon im A-Jugendalter wichtig.[3] Das U-19-Nationalteam von Vietnam absolvierte beim DaimlerChrysler Junior Cup 2004 seine ersten Hallenspiele überhaupt.[4] 2005 nahm die U-19-Nationalmannschaft von Nordkorea am DaimlerChrysler Junior Cup teil. In der nordkoreanischen Mannschaft wurden vor allem die Spieler nominiert, die ein Jahr zuvor bei der U-17-Asienmeisterschaft den zweiten Platz belegt und sich für die U-17-Weltmeisterschaft 2005 in Peru qualifiziert hatten.[5]

Am Auszubildendenturnier nehmen zehn Mannschaften von Auszubildenden aus verschiedenen Betrieben der Mercedes-Benz Group teil.

Das Turnier wird im Rahmen der Sindelfinger Hallenfußball-Gala von den Fußballabteilungen des GSV Maichingen und VfL Sindelfingen organisiert.

Das bei den Turnieren erwirtschaftete Geld wird jährlich für einen guten Zweck gespendet. Allein bis 2002 waren das insgesamt 350.000 Euro.[6] Häufig geht das Geld an ein SOS-Kinderdorf. Manchmal wird auch für Opfer von aktuellen Katastrophen gespendet. 2004 wurde entschieden, einen Großteil der Gelder den Opfern eines Erdbebens im Iran zu spenden.[7]

Das Turnier erreicht jährlich Zuschauerzahlen von knapp 10.000 Zuschauern.[6]

Bisherige Sieger des Profi-Turniers

JahrSieger
1991Belgien RSC Anderlecht
1992Frankreich Paris Saint-Germain
1993Deutschland Eintracht Frankfurt
1994Ungarn Ungarn
1995Deutschland VfB Stuttgart
1996Deutschland VfB Stuttgart
1997Turkei Türkei
1998Deutschland Berlin
1999Osterreich Steiermark
2000Deutschland VfB StuttgartAnm.
Osterreich ÖsterreichAnm.
2001Deutschland Borussia Dortmund
2002Deutschland VfB Stuttgart
2003Deutschland Hertha BSC
2004Deutschland Hertha BSC
2005Deutschland Werder Bremen
2006Deutschland FC Schalke 04
2007Deutschland VfB Stuttgart
2008Kroatien Dinamo Zagreb
2009Deutschland Karlsruher SC
2010Deutschland Bayer 04 Leverkusen
2011Deutschland SC Freiburg
2012Deutschland 1. FSV Mainz 05
2013Deutschland FC Schalke 04
2014Deutschland FC Schalke 04
2015England Manchester United
2016Osterreich SK Rapid Wien
2017Deutschland TSG 1899 Hoffenheim
2018Deutschland Hertha BSC
2019England FC Liverpool
2020Osterreich SK Rapid Wien
2021Keine Austragung aufgrund
von COVID-19
2022
2023Osterreich SK Rapid Wien
2024Deutschland VfB Stuttgart
TitelMannschaftJahr(e)
6Deutschland VfB Stuttgart1995, 1996, 2000Anm., 2002, 2007 und 2024
3Deutschland Hertha BSC2003, 2004 und 2018
Deutschland FC Schalke 042006, 2013 und 2014
Osterreich SK Rapid Wien2016, 2020 und 2023
1Belgien RSC Anderlecht1991
Frankreich Paris Saint-Germain1992
Deutschland Eintracht Frankfurt1993
Ungarn Ungarn1994
Turkei Türkei1997
Deutschland Berlin1998
Osterreich Steiermark1999
Osterreich Österreich2000Anm.
Deutschland Borussia Dortmund2001
Deutschland Werder Bremen2005
Kroatien Dinamo Zagreb2008
Deutschland Karlsruher SC2009
Deutschland Bayer 04 Leverkusen2010
Deutschland SC Freiburg2011
Deutschland 1. FSV Mainz 052012
England Manchester United2015
Deutschland TSG 1899 Hoffenheim2017
England FC Liverpool2019
Anm. 
Im Jahr 2000 fanden anlässlich des zehnjährigen Jubiläums zwei getrennte Turniere für Vereinsmannschaften und Nationalmannschaften statt.[6]

Bisherige internationale Teilnehmer des Profi-Turniers

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Deutsch-Kubanische Fußballfreundschaft e.V.: Übergabe der Einladung nach Sindelfingen durch Minister Dr. Döring. (Memento vom 1. November 2003 im Internet Archive)
  2. Deutsch-Kubanische Fußballfreundschaft e.V.: Presseinformation: Besuch der U19 Fußballnationalmannschaft Kubas in Baden-Württemberg (Memento vom 19. August 2005 im Internet Archive)
  3. media.daimler.com: 13. DaimlerChrysler Junior Cup am 4. und 5. Januar in Sindelfingen: Winnie Schäfers "Jung-Löwen" im Glaspalast@1@2Vorlage:Toter Link/media.daimler.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., 2. Dezember 2002
  4. Martin Hägele: Vietnams Nachwuchs lernt ohne Gesichtsverlust. In: Stuttgarter Zeitung. 5. Januar 2004, S. 31.
  5. Matthias A. Schmid: Nordkorea antwortet lieber mit Toren: Die U-19-Auswahlmannschaft ist zu Gast in Sindelfingen. In: Stuttgarter Zeitung. 8. Januar 2005, S. 8.
  6. a b c media.daimler.com: Der DaimlerChrysler Junior Cup@1@2Vorlage:Toter Link/media.daimler.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., 16. Dezember 2002
  7. Stiftung Jugendfußball: Vorrunde des DaimlerChrysler Junior Cup beendet, 3. Januar 2004
  8. Carlos Dunga beim 14. DaimlerChrysler Junior Cup in Sindelfingen. Abgerufen am 15. Juni 2012.
  9. ALEMANHA – Daimler Chrysler Junior CUP. Abgerufen am 15. Juni 2012 (portugiesisch).

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