Mercedes-AMG F1 W08 EQ Power+

Mercedes-AMG F1 W08 EQ Power+

Valtteri Bottas im W08 EQ Power+ bei den Testfahrten vor der Saison in Barcelona
Konstrukteur:	Deutschland Mercedes
Vorgänger:	Mercedes F1 W07 Hybrid
Nachfolger:	Mercedes-AMG F1 W09 EQ Power+
Technische Spezifikationen
Chassis:	CFK-Monocoque mit seitlicher Crashstruktur aus PBO („Zylon“)
Motor:	Mercedes-AMG F1 M08 EQ Power+
Breite:	2000 mm
Höhe:	950 mm
Radstand:	3760 mm[1]
Gewicht:	733 kg (inkl. Fahrer)[2]
Reifen:	Pirelli
Benzin:	Petronas
Statistik
Fahrer:	Finnland Valtteri Bottas Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton
Erster Start:	Großer Preis von Australien 2017
Letzter Start:	Großer Preis von Abu Dhabi 2017
Starts Siege Poles SR 20 12 15 9
WM-Punkte:	668
Podestplätze:	25
Führungsrunden:	714 über 3834,9 km

Der Mercedes-AMG F1 W08 EQ Power+ ist der Formel-1-Rennwagen von Mercedes für die Formel-1-Weltmeisterschaft 2017. Er ist der neunte Formel-1-Rennwagen von Mercedes. Er wurde am 23. Februar 2017 in Silverstone präsentiert.^[3]

Bei diesem Fahrzeug verwendet Mercedes als Zusatz zur bisherigen Fahrzeugbenennung erstmals den Namen seiner neuen Marke für Elektromobilität, EQ (als Abkürzung für Electric Intelligence). EQ Power sollen alle zukünftigen Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge von Mercedes-Benz heißen.

Technik und Entwicklung

Wie alle Formel-1-Fahrzeuge des Jahres 2017 ist der W08 EQ Power+ ein hinterradangetriebener Monoposto mit einem Monocoque aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK). Neben dem Monocoque bestehen viele weitere Teile des Fahrzeugs, darunter die Karosserieteile und das Lenkrad aus CFK. Auch die Bremsscheiben sind aus einem hitzebeständigen kohlenstofffaserverstärktem Verbundmaterial.

Der W08 EQ Power+ ist das Nachfolgemodell des Mercedes F1 W07 Hybrid. Da sich das technische Reglement zur Saison 2017 stark änderte, ist das Fahrzeug größtenteils eine Neuentwicklung. Um hierfür Ressourcen zur Verfügung zu haben, wurde die Weiterentwicklung des Vorgängermodells frühzeitig eingestellt.

Mit einer Gesamtbreite von 2000 mm und einer Breite zwischen Vorder- und Hinterachse von 1600 mm ist das Fahrzeug jeweils 200 mm breiter als das Vorgängermodell. Die Höhe ist mit 950 mm unverändert. Komplett neu sind neben dem Frontflügel, der statt 1650 mm nun 1800 mm breit ist, und dem Heckflügel, dessen Breite sich von 750 mm auf 950 mm und dessen Höhe sich von 950 mm auf 800 mm ändert, auch der Diffusor, der nun eine Gesamthöhe von 175 mm statt 125 mm sowie eine um 50 mm erhöhte Breite von 1050 mm hat. Das Fahrzeug hat mit 3760 mm den längsten Radstand aller Formel-1-Wagen der Saison 2017.^[1]

Bei den Testfahrten vor der Saison war das Fahrzeug teilweise mit einer auffälligen Finne an der Motorabdeckung unterwegs, darüber hinaus wurde mehrfach ein zusätzlicher Flügel an der Motorabdeckung verwendet, der den Luftstrom zum Heckflügel optimieren soll. Mercedes testete als einziges Team einen Flügel, der an einen Doppeldecker erinnerte. Dieser Flügel war auch beim Saisonauftakt in Australien am W08 EQ Power+ vorhanden und wurde dort sogar um ein drittes, kleineres Flügelelement ergänzt.^[4]

Angetrieben wird der W08 EQ Power+ vom Mercedes-AMG F1 M08 EQ Power+, einem in Fahrzeugmitte montierten 1,6-Liter-V6-Motor von Mercedes mit einem Turbolader sowie einem 120 kW starken Elektromotor, es ist also ein Hybridelektrokraftfahrzeug. Das sequentielle Getriebe des Wagens hat acht Gänge. Der Gangwechsel wird über Schaltwippen am Lenkrad ausgelöst. Das Fahrzeug hat nur zwei Pedale, ein Gaspedal (rechts) und ein Bremspedal (links). Genau wie viele andere Funktionen wird die Kupplung, die nur beim Anfahren aus dem Stand verwendet wird, über einen Hebel am Lenkrad bedient.

Anders als das Vorgängermodell, ist der W08 EQ Power+ mit 305 mm breiten Vorderreifen und mit 405 mm breiten Hinterreifen des Einheitslieferanten Pirelli ausgestattet, die auf 13-Zoll-Rädern von OZ Racing montiert sind. Damit sind die Reifen an der Vorderachse 60 mm und an der Hinterachse 80 mm breiter als in der Vorsaison. Dies erforderte auch die Entwicklung von neuen Radaufhängungen beim W08 EQ Power+.

Der W08 EQ Power+ hat, wie alle Formel-1-Fahrzeuge seit 2011, ein Drag Reduction System (DRS), das durch Flachstellen eines Teils des Heckflügels den Luftwiderstand des Fahrzeugs auf den Geraden verringert, wenn es eingesetzt werden darf. Auch das DRS wird mit einem Schalter am Lenkrad des Wagens aktiviert.

Im Zuge des Großen Preises von Australien wurde bekannt, dass das Fahrzeug 733 kg wiegt und damit fünf Kilogramm über dem Mindestgewicht liegt, was auf dem Albert Park Circuit einen Zeitverlust von rund 0,2 Sekunden pro Runde bedeutete.^[2]

Lackierung und Sponsoring

Der W08 EQ Power+ ist in Anlehnung an die Mercedes-Silberpfeile überwiegend in Silber lackiert, zusätzlich gibt es wegen des Hauptsponsors Petronas cyanfarbene und schwarze Akzente.

Es werben neben der Daimler AG (mit der Marke Mercedes-AMG) und Petronas auch Epson, Hugo Boss, Pirelli, Qualcomm und Wihuri auf dem Fahrzeug.

Fahrer

Mercedes trat in der Saison 2017 mit den Fahrern Valtteri Bottas und Lewis Hamilton an. Bottas wechselte von Williams zu Mercedes und ersetzt den nach der Vorsaison zurückgetretenen Nico Rosberg, Hamilton bestritt seine fünfte Saison für das Team.

Ergebnisse

Fahrer	Nr.	1	2	3	4	5	6	7	8	9	10	11	12	13	14	15	16	17	18	19	20	Punkte	Rang
Formel-1-Weltmeisterschaft 2017																						668	1.
Finnland V. Bottas	77	3	6	3	1	DNF	4	2	2	1	2	3	5	2	3	5	4	5	2	2	1
Vereinigtes Konigreich L. Hamilton	44	2	1	2	4	1	7	1	5	4	1	4	1	1	1	2	1	1	9	4	2

Weblinks

Commons: Mercedes-AMG F1 W08 EQ Power+ – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

1. ↑ ^{a b} Sven Haidinger: Rennvorschau Monaco: Mercedes muss auf die Angststrecke. Motorsport-Total.com, 23. Mai 2017, abgerufen am 23. Mai 2017. 
2. ↑ ^{a b} Christian Nimmervoll, Dominik Sharaf: Neuer Mercedes "zu dick": Übergewicht kostet Rundenzeit. Motorsport-Total.com, 26. März 2017, abgerufen am 27. März 2017. 
3. ↑ Dominik Sharaf: Mercedes zeigt den F1 W08: Das Auto, das es zu schlagen gilt. Motorsport-Total.com, 23. Februar 2017, abgerufen am 23. Februar 2017. 
4. ↑ 2017-04-01: Formel-1-Technik: Kühlung statt Performance bei Mercedes. Motorsport-Total.com, abgerufen am 1. April 2017.