Menzengraben
Menzengraben Gemeinde Dermbach Koordinaten: 50° 47′ 34″ N, 10° 6′ 12″ O | |
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Höhe: | 265 m |
Postleitzahl: | 36466 |
Vorwahl: | 036965 |
Die Bergwerkssiedlung Menzengraben |
Menzengraben ist ein Ortsteil von Dermbach im Wartburgkreis in Thüringen.
Lage
Die Kleinsiedlung befindet sich etwa zwei Kilometer nordwestlich von Stadtlengsfeld an der Felda und der Landesstraße 1022, die von Dorndorf zur Bundesstraße 285 und nach Dermbach führt.[1] Die geographische Höhe des Ortes beträgt 265 m ü. NN.[1]
Der Ort verfügt über eine Ausflugsgaststätte und einen Teich. Der Ort kann mit dem Regionalverkehr oder auf Wanderwegen von Stadtlengsfeld aus erreicht werden.
Menzengraben hatte einen Haltepunkt an der Feldabahn (Dorndorf–Kaltennordheim). Die Strecke wurde 1997 stillgelegt und die Gleise zwischen Weilar und Kaltennordheim im Jahr 2008 demontiert.
Geschichte
Der Schrammenhof war das älteste Gebäude in Menzengraben und kann als Vorwerk der Stadtlengsfelder Burg bis in das 13. Jahrhundert belegt werden. Der als Dreiseithof errichtete Bauernhof lag im Wiesengrund der Felda, etwa 50 m vom Fluss und 200 m von den Schachtanlagen entfernt. In Sichtweite des Gehöftes entstand später die Schneidmühle – heute ein Sägewerk – am rechten Feldaufer nur wenige Meter oberhalb der Feldabahn-Brücke von Menzengraben, auch dieses Fachwerkgebäude gehörte zu Stadtlengsfeld.
Anlass für die erst 1911 erfolgte Gründung der Bergarbeitersiedlung Menzengraben war der Aufbau der Schachtanlagen „Großherzog von Sachsen II und III “ in der nördlichen Flur von Stadtlengsfeld. Diese zum Werra-Kalirevier gehörenden Schächte besaßen einen eigenen Haltepunkt „Menzengraben“ an der Feldabahn sowie Gleisanlagen für Material und Kalisalztransport.
In der Nähe des Schachtes mit Förderturm, Maschinenhaus und weiteren technischen Anlagen stand das Verwaltungsgebäude und ein Beamtenhaus. Neben der Straße wurden mehrere Wohnhäuser für angeworbene Bergleute errichtet, die als Angestellte der Gewerkschaft arbeiteten.[2]
Wegen der geologischen Besonderheiten im Flöz der beiden Schachtanlagen in Menzengraben mit einer gefährlichen Anhäufung von Gaseinschlüssen wurde 1958, in Reaktion auf ein schweres Grubenunglück mit sechs Toten, der Abbau eingestellt. Die Schachtanlagen wurden fortan als Versorgungsschächte zur Materialeinfuhr genutzt. Reste der alten Schachtanlagen aus der Gründerzeit des Ortes wurden in den 1990er Jahren als Technische Denkmale unter Schutz gestellt.[3]
Zum 1. Januar 2019 kam Menzengraben im Zuge der Eingemeindung von Stadtlengsfeld zur Gemeinde Dermbach.[4]
Einzelnachweise
- ↑ a b Amtliche topographische Karten Thüringen 1:10.000. Wartburgkreis, LK Gotha, Kreisfreie Stadt Eisenach. In: Thüringer Landesvermessungsamt (Hrsg.): CD-ROM Reihe Top10. CD 2. Erfurt 1999.
- ↑ Die Einheitsgemeinde Stadtlengsfeld. In: Landratsamt Wartburgkreis (Hrsg.): Kreisjournal. Ausgabe 15. Bad Salzungen 2010, S. 11–12.
- ↑ Jan Eik und Klaus Behling: Verschlusssache. Die größten Geheimnisse der DDR. Verlag Das Neue Berlin. Berlin 2008. ISBN 978-3-360-01944-8. S. 68
- ↑ Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 14/2018 S. 795 ff., aufgerufen am 18. Januar 2019
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Menzengraben, Blick zum Standort des ehemaligen Gehöftes Schrammenhof, es stand bis in die 1980er Jahre gegenüber der Feldscheune links im Bild.
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Die Bergbausiedlung Menzengraben.
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Das alte Bergwerksgebäude in Menzengraben.