Menhir von Seeben
Menhir von Seeben Franzosenstein | ||
---|---|---|
Der „Franzosenstein“ bei Halle-Seeben | ||
Koordinaten | 51° 31′ 32,6″ N, 11° 58′ 49,4″ O | |
Ort | Halle (Saale), Sachsen-Anhalt, Deutschland |
Der „Franzosenstein“ genannte Menhir von Seeben ist ein wahrscheinlich aus der Jungsteinzeit stammender Menhir in der Nähe von Seeben, einem Stadtteil der kreisfreien Stadt Halle in Sachsen-Anhalt.
Geographische Lage
Der Menhir steht zwischen den halleschen Ortsteilen Seeben im Nordwesten, Frohe Zukunft im Süden und Trotha im Südwesten – direkt am Franzosensteinweg auf etwa 120 m ü. NHN[1] Höhe. Dieser Weg war bis ins 18. Jahrhundert Teil der wichtigsten Verkehrsverbindung zwischen den Städten Halle und Magdeburg.
Beschreibung
Der Menhir besteht aus Porphyr und hat eine Höhe von 1,82 m. Er ist an seiner Basis 0,80 m und an seiner dicksten Stelle 1,00 m breit. Seine Dicke beträgt 0,50 m. Auf einer Seite weist er eine modern angebrachte kreisförmige Vertiefung von 0,12 m Durchmesser auf. Seine Ansichtsseiten sind nach Südosten und Nordwesten ausgerichtet. Aus der Umgebung des Menhirs stammen Funde aus der Jungsteinzeit, der Bronzezeit, der Eisenzeit, dem slawischen Frühmittelalter und dem Mittelalter.[2][3]
Der Franzosenstein in regionalen Sagen
Der „Franzosenstein“ gehört zu einer Reihe von Steinen – allen voran der Teufelsstein von Sennewitz – um die sich eine gemeinsame Sage dreht. Demnach habe der Teufel die Steine vom Petersberg nach verschiedenen Kirchen geworfen, diese aber verfehlt. Vertiefungen in den Steinen wurden als Fingerabdrücke des Teufels angesehen.[4]
Einer weiteren Sage verdankt der Menhir seinen heutigen Namen. Angeblich soll hier ein französischer Offizier beigesetzt worden sein, der am 2. Mai 1813 im Gefecht von Halle gefallen war.[5]
Literatur
- Johannes Groht: Menhire in Deutschland. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-943904-18-5, S. 461.
- Waldtraut Schrickel: Westeuropäische Elemente im Neolithikum und in der frühen Bronzezeit Mitteldeutschlands. Teil I. Katalog. Veröffentlichungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden, Band 5, VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1957, S. 40.
- Britta Schulze-Thulin: Großsteingräber und Menhire. Sachsen-Anhalt • Thüringen • Sachsen. 2. Auflage. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2011, ISBN 978-3-89812-799-8, S. 89.
- Bodo Wemhöner, Ralf Schwarz: Routen der Archäologie. Halle und der Saalkreis. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle (Saale) 2006, ISBN 3-910010-97-X, S. 38–40.
Weblinks
- The Megalithic Portal: Franzosenstein Seeben
- KLEKs Online: Franzosenstein
- Thomas Witzke: Megalithgräber und Menhire in Sachsen-Anhalt. Menhir "Franzosenstein", Seeben bzw. Trotha bei Halle auf www.strahlen.org
- grosssteingraeber.de: Der Menhir Seeben (Franzosenstein) bei Halle, auf grosssteingraeber.de
Einzelnachweise
- ↑ Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ Wemhöner/Schwarz, S. 38.
- ↑ Schrickel, S. 40.
- ↑ Wemhöner/Schwarz, S. 39.
- ↑ Wemhöner/Schwarz, S. 40.
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Sachsen-Anhalt, Deutschland
Autor/Urheber: Jwaller, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Franzosenstein bei Seeben (Stadt Halle/Saale), ein jungsteinzeitlicher Menhir, vermeintliche Grabstelle eines französischen Offiziers aus den Napoleonischen Kriegen