Melody Sucharewicz

© Superbass / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Melody Sucharewicz (2018)

Melody Sucharewicz (* 12. April 1980 in München) ist eine in Deutschland geborene israelische Beraterin für politische Kommunikation und Strategie. Von 2006 bis 2007 war sie für den Zeitraum von einem Jahr Sonderbotschafterin Israels.

Leben

Melody Sucharewicz wurde als Tochter des aus Łódź stammenden Politologieprofessors und Kommunikationspsychologen Leo Sucharewicz in München geboren. Beide Eltern sind jüdischen Glaubens. Ihr Vater nahm für die israelischen Streitkräfte am Sechs-Tage- und Jom-Kippur-Krieg teil.[1] Nachdem sie das Abitur am Münchner Luitpold-Gymnasium abgelegt hatte, wanderte 1999 nach Israel aus. Ihrem Studium der Anthropologie, Soziologie an der Universität Tel Aviv folgte der Master (M.Sc.) in Business Management an derselben Universität. Seit 2012 ist sie Doktorandin im Fach Kriegsstudien am King's College London.[2]

Sonderbotschafterin Israels

In ihre Funktion als israelische Sonderbotschafterin wurde Sucharewicz in der israelischen Reality-TV-Show The Ambassador gewählt.[3] Das Ziel war, unter Tausenden von Kandidaten Fürsprecher für die Belange Israels auszuwählen. Dabei waren rhetorische Begabung und diplomatische Fähigkeiten ebenso gefordert wie soziale Kompetenz. In die engere Auswahl kamen 14 Kandidaten, die ihre Fähigkeiten auf Kampagnen in Uganda, Schweden, Russland und den USA unter Beweis stellen mussten. Die drei Finalisten schließlich hielten vor der UNO in New York Reden, in denen sie ihre Vorstellungen von einem Nahostfrieden darlegten. Aus diesem Verfahren ging Sucharewicz als Siegerin hervor.

Seit ihrer Ernennung durch ein Komitee aus namhaften Persönlichkeiten der israelischen Öffentlichkeit trat Sucharewicz in Fernseh-Talkshows auf[4] und gab Interviews,[3] wobei sie für die Position Israels im Nahostkonflikt und dem Friedensprozess in Nahost warb. Nach der Rückkehr von ihrer Mission war sie unter anderem für das Peres Center for Peace in Tel Aviv tätig. Heute ist sie Beraterin im privaten wie im öffentlichen Sektor. Ein Schwerpunkt ihres öffentlichen Engagements für Israel ist Deutschland.

Nach der Zeit als Sonderbotschafterin

Kontroverse Diskussionen löste ihr Auftritt 2009 in der Radio-Bremen-Talkshow 3 nach 9 unter Leitung von Giovanni di Lorenzo und Amelie Fried aus, bei dem sie mit dem Kriegsberichterstatter und Nahostexperten Peter Scholl-Latour aneinandergeriet.[5][6]

Melody Sucharewicz und ihr Vater Leo Sucharewicz verfassten in der Vergangenheit Artikel auf dem rechtsextremistischen Blog Politically Incorrect.[7][8]

Zwischen 2015 und 2016, sowie von 2019 bis 2020, war sie als Sprecherin des israelischen Verteidigungsministers Benny Gantz tätig. Sie ist Mitglied im Beirat der evangelikalen Nachrichtenseite All Israel News.[9]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Melody Sucharewicz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Leo Sucharewicz: Leo. In: ILI - I like Israel. ILI, abgerufen am 19. Dezember 2021.
  2. https://kclpure.kcl.ac.uk/portal/en/persons/melody-sucharewicz%28939e9b07-344f-425e-942b-7f8ae18d91f8%29.html
  3. a b Interview mit Melody Sucharewicz, welt.de, 8. Januar 2007.
  4. Melody Sucharewicz bei imdb.com
  5. Georg Altrogge: Scholl-Latour: „Ich wurde in die Falle gelockt“. In: meedia.de. 19. Januar 2009, abgerufen am 21. Mai 2018.
  6. Videos der Talkshow mit Scholl-Latour und Sucharewicz im Januar 2009: Teil 2, Teil 3
  7. Leo Sucharewicz: Kerrys inkompetente Israelpolitik. In: Politically Incorrect. 31. Dezember 2016, abgerufen am 14. Dezember 2021.
  8. Melody Sucharewicz: Frostige Metamorphose. In: Politically Incorrect. 25. August 2011, abgerufen am 14. Dezember 2021.
  9. Sarah Chemla: Gantz's ex-foreign policy advisor joins ALL ISRAEL NEWS advisory board. In: Jerusalem Post. Jerusalem Post, 27. November 2020, abgerufen am 30. Dezember 2021 (en-en).

Auf dieser Seite verwendete Medien

2018-05-14-Melody Sucharewicz-hart aber fair-9028.jpg
© Superbass / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Melody Sucharewicz in der WDR-Sendung "hart aber fair" am 14.4.2018