Melodi Grand Prix

Fernsehsendung
TitelMelodi Grand Prix
ProduktionslandNorwegen Norwegen
OriginalspracheNorwegisch, Englisch
GenreMusik
Erscheinungsjahre1960–1970, 1972–1990, 1990–2001, seit 2003
Länge145 Minuten
Episoden4 in 61 Staffeln
Ausstrahlungs­turnusjährlich
Produktions­unternehmen
ProduktionStig Karlsen
Premiere1960 auf NRK
Moderationverschiedene

Der Melodi Grand Prix ist der norwegische Vorentscheid für den Eurovision Song Contest. Der Wettbewerb fand erstmals im Jahr 1960 statt.

Geschichte

Im Dezember 1959 schrieb der norwegische Rundfunk Norsk rikskringkasting (NRK) erstmals eine Suche nach Liedern, die potenziell am Eurovision Song Contest 1960 teilnehmen sollten, aus. Aus den über 300 Einreichungen wurden Lieder für den ersten Melodi Grand Prix ausgewählt. Diesen gewann die Sängerin Nora Brockstedt mit dem Lied Voi voi.[1]

Der Name des Vorentscheids wurde von seinem dänischen Äquivalent Dansk Melodi Grand Prix übernommen. Der Name des dänischen Wettbewerbs war wiederum vom französischen Namen Eurovision Grand Prix abgeleitet. Der norwegische Vorentscheid fand seitdem bis auf drei Mal jährlich statt:[1]

Der Melodi Grand Prix wurde in den ersten sechs Jahren von Odd Grythe moderiert.[2] Im Jahr 1965 versuchte man erstmals, den Gewinnerbeitrag von den Fernsehzuschauern bestimmen zu lassen. Als Abstimmungsmedium nahm man Postkarten. Dadurch verzögerte sich die Abstimmung um eine Woche und diese galt als nicht mehr spannend.[3] Die Produzenten griffen deshalb in den Folgejahren wieder auf eine Jury zurück. In den 1990er-Jahren begann man einen erneuten Versuch, eine Zuschauerabstimmung zu ermöglichen. Ab 1997 nahm man ein Telefonvoting als Grundlage für die Entscheidung, in den ersten beiden Jahren brach dabei jeweils das Telefonnetz zusammen. Im späteren Verlauf wurde teilweise wieder auf Jurys als Ergänzung zu den Zuschauerstimmen zurückgegriffen. Im Jahr 2017 bediente man sich erstmals auch an internationalen Fachjurys.[1]

Am häufigsten als Moderator im Einsatz war Kåre Magnus Bergh, der zwischen 2015 und 2022 die Show in acht Jahren am Stück moderierte. Von 1960 bis 1965 und damit sechs Mal moderierte Odd Grythe. In den fünf Ausgaben von 2008 bis 2012 wirkte Per Sundnes als Moderator mit.[2]

Erfolge

Austragungsort des Melodi Grand Prix

Erfolgreiche Teilnahmen beim Eurovision Song Contest

Interpreten, die bei dem Eurovision Song Contest nach ihrer Teilnahme an den Melodi Grand Prix mindestens den fünften Platz erreicht haben:

JahrInterpretLied
Musik (M) und Text (T)
Platz
1960Nora BrockstedtVoi Voi
M/T: Georg Elgaaen
4.
1966Åse KlevelandIntet er nytt under solen
M/T: Arne Bendiksen
3.
1985BobbysocksLa det swinge
M/T: Rolf Løvland
1.
1988Karoline KrügerFor vår jord
M: Anita Skorgan; T: Erik Hillestad
5.
1993Silje VigeAlle mine tankar
M/T: Bjørn-Erik Vige
5.
1995Secret GardenNocturne
M: Rolf Løvland; T: Petter Skavlan
1.
1996Elisabeth AndreassenI evighet
M/T: Torhild Nigar
2.
2003Jostein HasselgårdI'm Not Afraid to Move On
M/T: Arve Furset, VJ Strøm
4.
2008Maria MittetHold On Be Strong
M/T: Mira Craig
5.
2009Alexander RybakFairytale
M/T: Alexander Rybak
1.
2013Margaret BergerI Feed You My Love
M/T: Karin Park, Robin Lynch, Niklas Olovson
4.
2023AlessandraQueen of Kings
M/T: Alessandra Mele, Henning Olerud, Linda Dale, Stanley Ferdinandez
5.

Austragungsorte

Bisherige Austragungsorte des Melodi Grand Prix

Der Melodi Grand Prix findet seit seiner Erstausstrahlung im Jahre 1960 überwiegend in der norwegischen Hauptstadt Oslo statt.

Halbfinale

Im Bodø Spektrum fand bisher fünfmal ein Halbfinale statt.

Zwischen den Jahren 2006 und 2014 fanden in unterschiedlichen Städten Norwegens Halbfinale statt. Seit 2020 werden wieder Halbfinale ausgetragen.

AnzahlOrtAustragungsortJahr
5BodøBodø Spektrum2006–2010
3BærumH3-Arena20202022
FlorøFlorø Idrettssenter20112013
ØrlandØrland hovedflystasjon, Hangar E2010–2012
SkienSkien Fritidspark20092011
2AltaFinnmarkshallen2006–2007
BærumH3-Arena20202022
KongsvingerKongsvinger Hall2008–2009
LarvikArena Larvik20122013
OsloOslo Spektrum2006–2007 (Siste Sjansen)
Screen Studio2023, 2024
SarpsborgSparta Amfi2010–2011 (Siste Sjansen)
1ÅlesundSunnmørshallen2009 (Siste Sjansen)
BergenFramohallen2006
OsloStratos Conference and Banqueting
Folketeateret
2008 (Siste Sjansen)
2014
StokkeBrunstad Conference Center2007
StavangerSandvigå2008
SteinkjerCampus Steinkjer2013

Finale

Das Oslo Spektrum, in dem bis 2019 regelmäßig das Finale stattfand.
Im Trondheim Spektrum fand 2020 zum ersten Mal das Finale statt.

Das Finale fand bisher 55 Mal in Oslo statt. Jeweils zweimal fand das Finale außerhalb der Hauptstadt in Bærum, Stavanger sowie Trondheim statt.

AnzahlOrtAustragungsortJahr
55OsloCentralteatret
Chateau Neuf
Hotel Royal Christiania
NRK Studio 1
NRK Studio 2
NRK Studio A
Oslo Spektrum
Store Studio
1966–1968
1973, 1984–1985, 1987–1988, 1993
1990
1971–1972, 1974–1976, 1983, 2000
1977–1982, 1995–1999
1961, 1964
1992, 1994, 2001, 2003–2019
1960, 1962–1963, 1965, 1969
3TrondheimTrondheim Spektrum2020, 2023, 2024
2BærumH3-Arena20212022
StavangerStavangar Forum1986, 1989

Siehe auch

Commons: Melodi Grand Prix – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Kristin Røe, Johs Bergh: Melodi Grand Prix. In: Store norske leksikon. Abgerufen am 7. Oktober 2022 (norwegisch).
  2. a b Thomas Talseth: Kåre Magnus Bergh ute av Melodi Grand Prix-programlederrollen. In: Verdens Gang. 5. Oktober 2022, abgerufen am 7. Oktober 2022 (norwegisch (Bokmål)).
  3. Lasse Lukacs: Holde finalen en gang til? Da må jeg si meg enig med Finn Kalvik: Aldri i livet. In: Nettavisen. 17. Februar 2020, abgerufen am 12. November 2020 (norwegisch).

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