Meldehund

(c) Bundesarchiv, Bild 102-10771 / CC-BY-SA 3.0
Meldehunde der Reichswehr im November 1930

Als Meldehund wurde in Deutschland im 20. Jahrhundert ein Hund bezeichnet, der militärische Nachrichten überbrachte. Meldehunde waren Diensthunde. Aufgabe des Meldehundes ist es im Ersten und Zweiten Weltkrieg gewesen, die Verbindung zwischen zwei Posten aufrechtzuerhalten. Die militärischen Nachrichten überbrachte der Meldehund in einer Kapsel, der sogenannten Meldekapsel, die an seinem Hals befestigt war. Auch transportierten Meldehunde in dafür angefertigten Geschirren Brieftauben. Meldehunde wurden zum Überbringen von Nachrichten eingesetzt, weil sie ein kleineres und beweglicheres Ziel darstellten als Meldegänger oder Fahrzeuge. Gleichwohl wurden auch sie beschossen und getötet.[1] Mehr als 30.000 Kriegshunde im Ersten Weltkrieg sind als Meldehunde eingesetzt worden.[2] Vielfach wurden sie auch von Privatpersonen rekrutiert.[3]

Ausbildung

Die Ausbildung der Meldehunde erfolgte auf unterschiedliche Art und Weise. Angesprochen wurden bei dieser der Hör- und der Geruchssinn des Hundes sowie sein Erinnerungsvermögen.

Durch Hin- und Herrufen zwischen zwei Hundeführern lernte der Hund zunächst, kurze Distanzen zu überwinden und sich die jeweilige Strecke einzuprägen. Im Verlauf der Ausbildung wurde die Distanz zwischen den Hundeführern so vergrößert, dass der Meldehund letztendlich Entfernungen von einigen Kilometern überwinden konnte.[4]

Statt mit den Ohren lernte der Hund sich die Meldestrecke auch mit der Nase einzuprägen, indem eine Geruchsfährte mittels einer Tropfkanne ausgelegt wurde, die für ihn eine angenehm riechende Flüssigkeit enthielt. Meldestrecken von bis zu zehn Kilometern konnten dergestalt überwunden werden.[5]

Hunderassen

Eingesetzt als Meldehund wurde der Dobermann.[6] Ebenso der Airedale Terrier.[7] Auch der Deutsche Schäferhund gehörte zu den vorrangig infrage kommenden Hunderassen.[8]

Literatur

  • Rainer Pöppinghege: Tiere im Ersten Weltkrieg. Eine Kulturgeschichte, Rotbuch Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86789-200-1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dobermann im Krieg, abgerufen am 8. September 2018.
  2. Heike Krause: Hunde an der Front (Memento desOriginals vom 8. September 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swp.de, abgerufen am 8. September 2018.
  3. Isabel Stettin: Wie Front-Hund Stubby zum Helden wurde, abgerufen am 8. September 2018.
  4. Dobermann im Krieg, abgerufen am 8. September 2018.
  5. Dobermann im Krieg, abgerufen am 8. September 2018.
  6. Dobermann im Krieg, abgerufen am 8. September 2018.
  7. Polizei Sachsen: Die Diensthunderassen, abgerufen am 8. September 2018.
  8. Rainer Pöppinghege: Tiere im Ersten Weltkrieg. Eine Kulturgeschichte, Rotbuch Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86789-200-1, S. 48–49.

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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
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