Mekanïk Destruktïw Kommandöh

Mekanïk Destruktïw Kommandöh
Studioalbum von Magma

Veröffent-
lichung(en)

6. Mai 1973

Aufnahme

April 1973

Label(s)Vertigo/A&M Records
Seventh Records (CD)

Format(e)

LP, CD

Genre(s)

Zeuhl, Progressive Rock

Titel (Anzahl)

7

Länge

38:34

Besetzung

Produktion

Giorgio Gomelsky

Studio(s)

Manor Studios, England
Aquarium Studios, Paris

Chronologie
1001° Centigrades
(1971)
Mekanïk Destruktïw KommandöhẀurdah Ïtah
(1974)
Das Bandlogo im Farbschema der LP/CD von Mekanïk Destruktïw Kommandöh

Mekanïk Destruktïw Kommandöh ist das 1973 als Langspielplatte (LP) erschienene dritte und wohl bekannteste Album der französischen Progressive-Rock-Band Magma. Das Album, ein zentrales Werk der Gruppe, ist eine einzige zusammengehörige Komposition von Bandleader und Schlagzeuger Christian Vander, auch wenn es in verschiedene Abschnitte unterteilt ist. Die Komposition ist der (als erster veröffentlichte) dritte Satz der Trilogie Theusz Hamtaahk[1] und wurde von Magma in verschiedenen Studio- und Live-Versionen veröffentlicht. Die Texte sind komplett in der von Vander und Sänger Klaus Blasquiz entwickelten Kunstsprache „Kobaïanisch“ verfasst und sind Teil des Mythos von Kobaïa, von dem alle Magma-Alben handeln.

Der erste Satz der Trilogie, das Stück Theusz Hamtaahk, gehörte seit Mitte der 1970er Jahre zum Live-Repertoire der Band, wurde aber erst 1981 auf dem Live-Doppelalbum Retrospektïẁ I-II veröffentlicht[2], der zweite Satz Ẁurdah Ïtah erschien 1974 unter Vanders Namen als Soundtrack-Album zum Film Tristan et Iseult des französischen Regisseurs Yvan Lagrange, seit der CD-Wiederveröffentlichung 1989 auf Vanders Label Seventh aber mit dem Magma-Logo als Cover.

Musik

Die ursprünglich von Magma zur Veröffentlichung vorgesehene Aufnahme umfasste Schlagzeug, Orgel, Bass, Klavier sowie einen gemischten Chor und bestand aus einem Stück von 38 Minuten Länge. Ihr Schwerpunkt lag auf dem Chorgesang und eher „akustischer“ Musik[3] inklusive längeren Klavierpassagen. Diese (1989 auf der CD Mekanïk Kommandöh[4] erschienene) Fassung wurde von Magmas damaliger Plattenfirma abgelehnt, da sie deren Ansprüchen an Rockmusik nicht entsprach. Daher wurde die Besetzung um E-Gitarre, Blechbläser, Flöte, Bassklarinette, Vibraphon, Xylophon und weitere Sänger erweitert, und die elektrisch verstärkten Instrumente und die Bläser bestimmen den durchaus „rockigen“ Sound des Albums Mekanïk Destruktïw Kommandöh wesentlich mit.[5]

„Nach den kantigen Akkorden und deklamierten, geflehten, befehlenden Vocals des Anfangs beginnt eine mitreissende, majestätische Tour-De-Force, ein musikalischer Malstrom, eine wüste, erschöpfende Orgie aus hypnotischen stampfenden Rhythmen, machtvollen Bläserblöcken, unablässigem opernmäßigen Chor in einer barbarischen Phantasiesprache, treibenden, krummen Rhythmen, peitschenden Trompetenschlägen, Falsettgekreische und -gebelle, pulsierend kraftvollem Baßgeriffe, ekstatischem Schlagzeug, jaulender Gitarre mit vielen Höhepunkten und wenigen Verschnaufpausen: einmalig und vor allem großartig.“

Udo Gerhards: Babyblaue Seiten[5]

Die beiden vorhergehenden Alben Magma (1970) und 1001° Centigrades (1971), waren noch stärker am Jazz ausgerichtet, ihre Kompositionen wurden von verschiedenen Bandmitgliedern beigesteuert; mit Mekanïk Destruktïw Kommandöh schufen Vander/Magma ihren typischen Stil, „Zeuhl“, der bis heute durch wechselnde Magma-Besetzungen erhalten geblieben ist und Ausgangspunkt des Zeuhl-Genres wurde („Zeuhl Wortz“ bedeutet in Kobaïanisch so viel wie „Musik der allumfassenden Macht“ oder „himmlische Musik“).

Rezeption

Das Musikmagazin eclipsed wählte Mekanïk Destruktïw Kommandöh auf den 28. Platz seiner Liste der 150 wichtigsten Prog-Alben.[6]

Im Juni 2015 wählte das renommierte Fachblatt Rolling Stone das Album auf Platz 24 der 50 besten Progressive-Rock-Alben aller Zeiten.[7] Die französische Ausgabe listete 2010 das Album auf Platz 33 der 100 besten französischen Rock-Alben.

Titelliste

  1. Hortz Fur Dëhn Stekëhn Ẁest – 9:36
  2. Ïma sürï Dondaï – 4:30
  3. Kobaïa is de Hündïn – 3:34
  4. Da Zeuhl ẁortz Mekanïk – 7:48
  5. Nebëhr Gudahtt – 6:02
  6. Mekanïk Kommandöh – 4:10
  7. Kreühn Köhrmahn Iss de Hündïn – 3:13

Auf der 1988 erschienenen ersten CD-Version von Seventh Records war als nicht verzeichnetes achtes Stück eine 34-minütige, weitgehend instrumentale Version von Mekanïk Destruktïw Kommandöh enthalten.[5]

Besetzung

  • Christian Vander – Schlagzeug, Gesang, Orgel, Percussion
  • Jannick Top – Bass
  • Klaus Blasquiz – Gesang, Percussion
  • Jean Luc Manderlier – Piano, Orgel
  • Rene Garber – Bassklarinette, Gesang
  • Claude Olmos – Gitarre
  • Stella Vander – Gesang
  • Muriel Streisfield – Gesang
  • Evelyne Razymovski – Gesang
  • Michele Saulnier – Gesang
  • Doris Reinhardt – Gesang
  • Teddy Lasry – Blechblasinstrumente, Flöte

Einzelnachweise

  1. Magma - Theusz Hamtaahk bei Discogs (englisch)
  2. Retrospektïw 1&2 bei www.seventhrecords.com (französisch)
  3. Mekanïk Kommandöh bei www.seventhrecords.com (französisch)
  4. Babyblaue Prog-Reviews: Magma: Mekanïk Kommandöh: Review (Stand: Januar 2010)
  5. a b c Babyblaue Prog-Reviews: Magma: Mekanïk Destruktïw Kommandöh: Review (Stand: Januar 2010)
  6. eclipsed Nr. 144, S. 39.
  7. Richard Gehr: 50 Greatest Prog Rock Albums of All Time – Magma, 'Mëkanïk Dëstruktïẁ Kömmandöh' (1973). In: Rolling Stone. Wenner Media, 17. Juni 2015, abgerufen am 25. September 2015 (englisch).

Weblinks

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