Meister der Rose von Lausanne

Meister der Rose von Lausanne: April und Mai, Monatsdarstellungen, um 1235. Glasfenster in Lausanne, Rose der Kathedrale, Südlicher Querarm
Lausanne, Rose der Kathedrale,Südlicher Querarm (Transept) – Innenaufnahme
Lausanne, Rose der Kathedrale,Südlicher Querarm (Transept)- Aussenaufnahme

Mit Meister der Rose von Lausanne wird der namentlich nicht sicher bekannte Künstler und Kunsthandwerker bezeichnet, der mit seiner Werkstatt um 1235 die Glasmalerei der Fensterverglasung der Rosette im südlichen Querarm der Kathedrale Notre-Dame in Lausanne in geschaffen hat.

Stil und Herkunft

Während die fast zeitgleiche Glasmalerei in der Schweizer Region, die sogenannte „Flumser Madonna“[1] noch romanischen Stil der Malerei zeigt, so ist das Werk des Meisters der Rose von Lausanne von der Stilrichtung der Gotik des 13. Jahrhunderts aus Frankreich beeinflusst.[2] Dies lässt vermuten, dass der Meister aus Frankreich selbst stammen könnte. Seine Darstellungen erinnern an Buchmalereien der Zeit.

Bildprogramm

Die von der Werkstatt der Steinmetze der Kathedrale in Lausanne geschaffene geometrische Struktur der Fensterrose wurde von der Schule von Chartres beeinflusst. Dem Meister der Rose von Lausanne waren dann Thema und Aufgabe gestellt, darin mit Glasbildern das Bild und die Stellung des Menschen im göttlichen Kosmos und Plan darzustellen.[3] In diesem „Weltspiegel“ (lateinisch mirror mundi) stellt der Meister nun die Menschen im Kreis der Naturelemente und der Jahreszeiten dar. Er bindet somit bildlich den Mikrokosmos des Menschen in die Struktur der Kathedrale ein.[4][5]

Identifizierung als Peter von Arras

Da in den Büchern der Kathedrale zwischen 1226 und 1235 ein Glasmaler Peter aus Arras zu finden ist, wird in kunstgeschichtlicher Forschung der Name des Meister der Rose von Lausanne als Peter von Arras genannt.[6][7]

Literatur

  • E. J. Beer: Die Rose der Kathedrale von Lausanne und der kosmologische Bilderkreis des Mittelalters (= Berner Schriften zur Kunst. Bd. 6). Benteli Verlag, Bern 1952.
  • B. Kurmann-Schwarz: Die Rose in der Südquerhausfassade der Kathedrale von Lausanne, ein christliches Bild der Zeit und des Raums. In: Wissensformen. 6. Internationaler Barocksommerkurs, Stiftung Bibliothek Werner Oechslin. Einsiedeln/Zürich 2008, S. 50ff.
  • E. J. Beer: Die Glasmalerei der Schweiz vom 12. bis zum Beginn des 14. Jahrhunderts. Birkhäuser Verlag, Basel 1956.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. J. Schneider: Glasgemälde, Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums, Zürich 1970, 2 Bände
  2. Brigitte Kurmann-Schwarz, Hortensia von Roda, Stefan Trümpler: Glasmalerei. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  3. vgl. dazu insbesondere E. J. Beer: Die Rose der Kathedrale von Lausanne und der kosmologische Bilderkreis des Mittelalters.., (Berner Schriften zur Kunst Bd. 6).Bern, Benteli Verlag 1952
  4. vgl. dazu R. Finckh: Minor Mundus Homo: Studien zur Mikrokosmos-Idee in der mittelalterlichen Literatur. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht 1999, S. 88f.
  5. vgl. B. Kurmann-Schwarz: Die Rose in der Südquerhausfassade der Kathedrale von Lausanne, ein christliches Bild der Zeit und des Raums. In: Wissensformen, 6. Internationaler Barocksommerkurs, Stiftung Bibliothek Werner Oechslin, Einsiedeln, Zürich 2008, S. 50ff.
  6. vgl. M. Grandjean: La construction de la cathédrale de Lausanne (Fin XIIe – début XIIIe siècles): notes sur la chronologie et les maîtres d'oeuvre. In Genava, 11, 1963, S. 261–288 (Französisch)
  7. C. Pfaff, C. Jörg (Hrsg.): Die Inschriften der Kantone Freiburg, Genf, Jura, Neuenburg und Waadt. Corpus inscriptionum medii aevi Helvetiae (Sonderband 2). Walter de Gruyter, 1984 – Glasmalerei

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Rosace de la Cathédrale de Lausanne

  • Vue d'en haut de la rue de la mercerie