Meigelsried
Meigelsried Stadt Rötz Koordinaten: 49° 19′ 23″ N, 12° 29′ 31″ O | ||
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Höhe: | 584 m | |
Einwohner: | 16 (Mai 2011) | |
Postleitzahl: | 92444 | |
Vorwahl: | 09976 | |
Lage von Meigelsried in Bayern |
Meigelsried ist ein Ortsteil der Stadt Rötz im Landkreis Cham des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.[2][3]
Geografie
Meigelsried liegt 700 Meter nördlich der Staatsstraße 2150, 3,5 Kilometer südwestlich von Rötz auf einer Hochfläche. Südlich von Meigelsried fließt der Mühlbach nach Westen. Nordwestlich von Meigelsried erhebt sich der 637 Meter hohe Thanner Berg und nordöstlich der 569 Meter hohe Kühberg. Zwischen Thanner Berg und Kühberg liegt das Rannenholz (nördlich von Meigelsried), das bei einer frühen Erwähnung von Meigelsried eine Rolle spielt. Im Rannenholz entspringt der Rinnerbach, der nach Norden der Schwarzach zufließt. Östlich von Meigelsried erhebt sich der 626 Meter hohe Birkenberg und südlich der 630 Meter hohe Zigeunerfelsen. Zwischen Birkenberg und Zigeunerfelsen liegt auf einem 656 Meter hohen Gipfel ein Übungsgelände der Bayerischen Bereitschaftspolizei.[2][3]
Geschichte
Die Ortsnamenforschung kennzeichnet die auf -ried (auch: -reuth, -rieth) endenden Ortsnamen ebenso wie die auf -grün endenden als Ortsnamen der Rodungszeit im 13. und 14. Jahrhundert.[4]
Heinrich II. stattete 1007 das Erzbistum Bamberg aus. Meigelsried (auch: Meyngozzreut, Meingesrewt, Maygerstorff, Meigelsriedt, Meigleßrieth, Meiglsried) wurde in der Ausstattungsurkunde von 1138 erstmals schriftlich erwähnt. Es gehört zu den Bamberger Gründungen, mit deren Hilfe der König das Neunburger Gebiet und das Schwarzachtal besiedelte und seiner Herrschaft unterwarf.[5]
1274 übereignete Graf Wernhard II. de Leonberch einen Hof in Meigelsried dem Katharinenspital. 1298 erhielt das Kloster Schönthal von Gebhardus de Rokoldingen Güter in Roneych (= Rannenholz) und Meigelsried.[6]
Im Verzeichnis der Erträge des Klosters Schönthal von 1429 wurde Meigelsried aufgeführt.[7]
Meigelsried gehörte zum Inneren Gericht des Amtes Neunburg vorm Wald. Wie aus dem Musterungsregister hervorgeht, hatte es 1522 6 Mannschaften und 1572 5 Mannschaften.[8]
1622 wurden für Meigelsried 3 Güter und 2 Sölden verzeichnet. 1631 wurde Meigelsried als zum Inneren Amt gehörig mit 1 Gut, 1 Söldengütel, 15 Rindern und 2 Schweinen aufgeführt.[9] 1631 gab es in Meigelsried 15 Rinder und 2 Schweine. Das Steueraufkommen betrug 5 Gulden und 23½ Kreuzer.[10] Nach dem Dreißigjährigen Krieg hatte Meigelsried 1661 nur noch 2 Mannschaften, davon ein verheirateter Mann und der andere unverheiratet.[11] Im Steuerbuch von 1661 erschien Meigelsried mit 1 Gut, 1 Sölde, 16 Rindern und 1 Schwein.[9] Das Steueraufkommen betrug 2 Gulden und 45½ Kreuzer.[10]
1762 gab es in Meigelsried 5 Eigentümer, 3 Inwohner, darunter 1 Hüter, also insgesamt 8 Untertanen.[12] Es hatte 5 Anwesen und 1 Hüthaus, insgesamt 8 Herdstätten.[9] Ende des 18. Jahrhunderts waren 2 Höfe und ein Gut in Meigelsried dem Kloster Walderbach grundbar.[13] 1808 gab es in Meigelsried 6 Anwesen und ein Hüthaus. Die Eigentümer waren A. Deml, Senft und Th. Gebhard, grundbar zum Kloster Walderbach, und M. Gebhard und M. Deml, grundbar zum Kloster Schönthal.[9]
1808 wurde die Verordnung über das allgemeine Steuerprovisorium erlassen. Mit ihr wurde das Steuerwesen in Bayern neu geordnet und es wurden Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Meigelsried zum Steuerdistrikt Hillstett. Der Steuerdistrikt Hillstett bestand aus den Ortschaften Hillstett mit 28 Anwesen, Meigelsried mit 6 Anwesen, Thann mit 20 Anwesen, Thannmühle mit 2 Anwesen und Höllmühle mit 1 Anwesen.[14][15] Die Höllmühle ist später im Eixendorfer See versunken.[16]
1820 wurden im Landgericht Neunburg vorm Wald Ruralgemeinden gebildet. Dabei kam Meigelsried zur Ruralgemeinde Alletsried. Zur Ruralgemeinde Alletsried gehörten die Dörfer Alletsried mit 12 Familien, Happassenried mit 5 Familien, Meigelsried mit 5 Familien, Meidenried mit 8 Familien und die Einöde Rückhof mit 1 Familie.[17][18] Später kamen Haslarn und Grundmühle hinzu.[19] Vorübergehend gehörten Neuhaus und Sperlhof zu Alletsried.[20]
1978 wurde die Gemeinde Alletsried aufgelöst. Dabei kam Meigelsried zur Gemeinde Rötz.[21][22][18]
Meigelsried gehörte zunächst zur Pfarrei Neukirchen-Balbini[23], dann, ab 1921, zur Pfarrei Seebarn.[24][25] 1997 hatte Meigelsried 21 Katholiken.[25]
Einwohnerentwicklung ab 1820
Jahr | Einwohner | Gebäude |
---|---|---|
1820 | 5 Familien | k. A.[17] |
1838 | 48 | 6[26] |
1861 | 42 | 15[19] |
1871 | 35 | 20[27] |
1885 | 31 | 5[20] |
1900 | 42 | 6[28] |
1913 | 33 | 5[29] |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
---|---|---|
1925 | 30 | 6[30] |
1950 | 35 | 6[31] |
1961 | 27 | 5[32] |
1970 | 29 | k. A.[33] |
1987 | 24 | 5[34] |
2011 | 16 | k. A.[1] |
Literatur
- Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3
- Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 52, München 1982, ISBN 3-7696-9928-9
Einzelnachweise
- ↑ a b Zensus 2011 bei atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
- ↑ a b Meigelsried bei Bayernatlas. Abgerufen am 6. Dezember 2022.
- ↑ a b Meigelsried bei bavarikon.de. Abgerufen am 6. Dezember 2022.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 10.
- ↑ Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 10.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 22.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 47.
- ↑ Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 112.
- ↑ a b c d Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 280.
- ↑ a b Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 322.
- ↑ Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 115.
- ↑ Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 138.
- ↑ Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 85.
- ↑ Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 332.
- ↑ Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 360.
- ↑ Höllmühle bei Bayernatlas. Abgerufen am 6. Dezember 2022.
- ↑ a b Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 417.
- ↑ a b Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 425.
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 718, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 839 (Digitalisat).
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 186.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 191.
- ↑ Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 443.
- ↑ Wilhelm Nutzinger: Neunburg vorm Wald. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 52. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9928-9, S. 445.
- ↑ a b Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 671
- ↑ Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 255 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 891, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 875 (Digitalisat).
- ↑ Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 369 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 883 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 751 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 555 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 138 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 253 (Digitalisat).
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