Mehlemer Bach
Mehlemer Bach Eichenackersbach, Kernbach, Züllighovener Bach | ||
Der Mehlemer Bach in Mehlem | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 27194 | |
Lage | Nordrhein-Westfalen | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Rhein → Nordsee | |
Quelle | westlich von Werthhoven 50° 36′ 35″ N, 7° 7′ 55″ O | |
Quellhöhe | ca. 253 m ü. NHN[1] | |
Mündung | bei Bonn-Mehlem in den RheinKoordinaten: 50° 39′ 51″ N, 7° 11′ 51″ O 50° 39′ 51″ N, 7° 11′ 51″ O | |
Mündungshöhe | ca. 54 m ü. NHN[1] | |
Höhenunterschied | ca. 199 m | |
Sohlgefälle | ca. 19 ‰ | |
Länge | 10,6 km[2] | |
Einzugsgebiet | 17,897 km²[2] | |
Abfluss[2] AEo: 17,897 km² an der Mündung | MNQ MQ Mq | 25,08 l/s 97,42 l/s 5,4 l/(s km²) |
Linke Nebenflüsse | Sprüsselbach, Goldbach, Berkumer Bach | |
Großstädte | Bonn | |
Gemeinden | Wachtberg |
Der Mehlemer Bach ist ein 10,6 km langer, orographisch linker Nebenfluss des Rheins in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Die Abschnitte im Oberlauf heißen auch Eichenackersbach[3] (10,6–6,7 km), Züllighovener Bach (6,7–5,1 km).[4]
Geographie
Verlauf
Der Mehlemer Bach entspringt als Eichenackersbach westlich von Wachtberg-Werthhoven auf einer Höhe von 253 m ü. NHN. Von hier aus fließt der Bach nach Osten durch Werthhoven (teilweise verrohrt) und unterquert die Kreisstraße 58. Er erreicht nach kurzem Lauf die Landesgrenze von Rheinland-Pfalz, läuft ein kurzes Stück an ihr entlang und passiert die Ortschaft Oedingen. Der Bach schwenkt dann nach Norden, passiert den Ortsteil Züllighoven. Nördlich von Züllighoven mündet der Sprüsselbach oder Kernbach, ab dort heißt das Gewässer Züllighovener Bach. Vor Kürrighoven mündet der Goldbach. Der Züllighovener Bach passiert Kürrighoven im Osten und vereinigt sich in Oberbachem mit dem Berkumer Bach. Von dort fließt er nach Nordosten als Mehlemer Bach durch Niederbachem. Der Mehlemer Bach erreicht die Bonner Stadtgrenze im Stadtbezirk Bad Godesberg, durchfließt den Ortsteil Mehlem (seit 1904[5] teilweise verrohrt) und mündet bei Flusskilometer 644,07[6] in den Rhein.
Das 17,9 km² große Einzugsgebiet (Drachenfelser Ländchen) entwässert über den Rhein zur Nordsee. Bedeutendste Zuflüsse sind der Berkumer Bach und der Goldbach.
Quellbäche
- Züllighovener Bach (rechter Quellbach, Hauptstrang), 5,5 km
- Berkumer Bach (linker Quellbach, Nebenstrang), 3,2 km
Hochwasserrisiko
Der Mehlemer Bach führt bei Starkregen regelmäßig Hochwasser und gehört mit dem umliegenden Gelände zu den von der Bezirksregierung Köln ausgewiesenen Überschwemmungsgebieten.[7] Katastrophale Hochwasser, insbesondere im Unterlauf, waren am 3. Juli 2010[8], am 20. Juni 2013 sowie zuletzt am 4. Juni 2016 zu verzeichnen.[9]
Um den Hochwasserschutz am Mehlemer Bach zu verbessern, wurde ab dem 10. November 2015 vom Rheinufer am Drachensteinpark bis zur Bachemer Straße ein ca. 1050 m langer Entlastungskanal gebaut. Das mit Kosten von etwa 8,3 Millionen Euro angesetzte Projekt sollte ursprünglich im Frühjahr 2018 abgeschlossen sein, verzögerte sich aber aufgrund falscher Berechnungen.[10][11] Die letzte Arbeiten wurden Ende 2019 abgeschlossen, die Gesamtkosten für sämtliche Ma9nahmen beliefen sich schließlich auf 12,2 Millionen Euro. Beim Starkregenereignis am 14. Juli 2021 bestand der Entlastungskanal seine erste große Bewährungsprobe, es kam zu keiner Überflutung von Mehlem.[12]
Literatur
- Bruno P. Kremer: Die Bäche des Drachenfelser Ländchens. In: Godesberger Heimatblätter: Jahresheft des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e. V., ISSN 0436-1024, Heft 50 (2012), Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg, Bad Godesberg 2013, S. 193–204. [noch nicht für diesen Artikel ausgewertet]
Weblinks
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ a b Deutsche Grundkarte 1:5000
- ↑ a b c d Fachinformationssystem ELWAS des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW (Hinweise)
- ↑ In älteren Publikationen und Karten findet man den Namen Kernbach statt Eichenackersbach, nicht jedoch im Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW.
- ↑ Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2010 (XLS; 4,67 MB)(Hinweise)
- ↑ Karl-Friedrich Amendt: Die Eingemeindung von Mehlem vor 70 Jahren. In: Godesberger Heimatblätter. Jahresheft des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg. Heft 42, 2004, ISSN 0436-1024, S. 124 ff. (hier: S. 135).
- ↑ Bachentwicklungsplan 2008, Stadt Bonn (PDF; 1,65 MB) , S. 19.
- ↑ Teileinzugsgebiet Rheingraben. Bezirksregierung Köln, archiviert vom Original am 3. Dezember 2013; abgerufen am 8. Dezember 2013.
- ↑ Auftaktveranstaltung Hochwasserrisikomanagementrichtlinie vom 13. Februar 2012. (PDF; 2,2 MB) Archiviert vom Original am 17. Juni 2014; abgerufen am 11. Februar 2016.
- ↑ Michael Wrobel: Nach dem Unwetter in Bad Godesberg: Einbruchstelle am Mehlemer Bach mit Beton verfüllt. In: General-Anzeiger. 6. Juni 2016, abgerufen am 6. Juni 2016.
- ↑ Bollwerk gegen die Fluten: Entlastungskanal in Mehlem beinahe fertig. In: Generalanzeiger Bonn. Stadt Bonn, 19. Mai 2018, abgerufen am 18. Juli 2018.
- ↑ Richard Bongartz: Überflutungsschutz in Bad Godesberg – Entlastungskanal für Mehlemer Bach ist bald fertig. In: General-Anzeiger (Bonn). 28. Dezember 2018, abgerufen am 27. April 2019.
- ↑ Maximilian Mühlens, Philipp Königs: Bonn-Mehlem ist mit einem blauen Auge davongekommen. In: General-Anzeiger (Bonn). 15. Juli 2021, abgerufen am 28. November 2022.
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Autor/Urheber: MSporleder, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Baustelle des Entlastungskanals Mehlemer Bach im Drachensteinpark, Bonn-Mehlem
Autor/Urheber: Hagman, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Der Mehlemer Bach, gesehen von der Domhofstraße.