Meeresnaturpark Golfe du Lion

Golfe du Lion
Port-Vendres

Der Meeresnaturpark Golfe du Lion (frz. Parc naturel marin du golfe du Lion) liegt in der gleichnamigen Bucht Golfe du Lion an der französischen Mittelmeerküste. Der Küstenstreifen liegt in den Départements Pyrénées-Orientales und Aude in der Region Okzitanien und gehört zu zwölf Ufergemeinden. Der Meeresnaturpark schließt den felsigen Küstenstreifen der Côte Vermeille mit ein und endet an der Grenze zu Spanien. Er beherbergt rund 1200 Tier- und 500 Pflanzenarten.

Parkverwaltung

Die Gründung des Meeresnaturparks erfolgte am 11. Oktober 2011. Die Parkverwaltung hat ihren Sitz in Port-Vendres (42° 31′ 8″ N, 3° 6′ 21″ O). Der Naturpark umfasst ein Seegebiet von 4019 km² und eine Küstenlinie von rund 100 Kilometern.

Angeschlossene Gemeinden

Der Park grenzt landseitig an folgende Gemeinden (von Nord nach Süd):

Landschaften

Küstengebiete

Die Landschaft zwischen den östlichen Pyrenäen und dem Mittelmeer besitzt eine außergewöhnlich reiche Landschaftsvielfalt, besonders dank ihrem kontrastreichen Relief. Man unterscheidet zwei unterschiedliche Zonen:

Das ist eine fruchtbare, von den Flüssen Têt, Agly, Tech und ihren Nebenflüssen bewässerte Aufschüttungsebene in der besonders Obst- und Gemüsebau betrieben werden. Das Küstengebiet dieser Ebene wird von einem breiten Sandstrand gebildet, der auf seiner Landseite noch eine Reihe von Seen und Teichen aufweist (z. B. Étang de Leucate, Étang de Canet), wo sich Süßwasser und Meerwasser mischen. Dieses kontrastreiche Milieu ist für eine große ökologische Vielfalt günstig und schützt spezielle Pflanzen- und Tierarten, wie z. B. die Zwergdommel, den Purpurreiher oder die Blauracke. Die Lagunenseen sind aber auch Orte für Fortpflanzung, Laich und Aufwuchs zahlreicher Arten von Meeresfischen.

  • Das Albères-Massiv

Dieser Ausläufer der Pyrenäen wird von kristallinen Gesteinsformationen beherrscht. Im Vordergrund stehen die aus Schiefergestein gebildeten steilen Felsklippen, die in gerader Linie bis zur Küstenlinie abfallen. Zwischen ihnen bilden sich kleine Buchten, die entweder noch naturbelassen sind oder in denen bereits Häfen eingerichtet wurden. Diese Steilküste ist auch unter dem Namen Côte Vermeille bekannt. In der Höhenlage oberhalb des Steilabfalles ist die Landschaft durch kleine Weiler und künstlich errichtete Terrassen geprägt, wo Weinbau betrieben wird und auch Korkeichen und Steineichen kultiviert werden.

  • Klima und Vegetation an der Küste

Das Klima des Küstengebietes wird durch warme und trockene Sommer und im Allgemeinen milde Winter charakterisiert. Das ganze Jahr über tritt fallweise der Wind Tramontana auf, dessen Gewalt überrascht und das Cap Béar zu einem der stürmischesten Orte Europas macht. Die Vegetation entspricht diesen Klimabesonderheiten: außer der üblichen südlichen Flora, die ideale Bedingungen zu ihrem Gedeihen findet, entwickeln sich hier auch solche Arten, denen man sonst nur an den Küsten von Afrika oder in Mittelamerika begegnet, wie z. B. der Orangenbaum, der Zitronenbaum, die Kaktusfeige, der Granatapfel, verschiedene Palmenarten, Mimosen usw.

Meeresgebiete

Meereszonen nach Seerecht

Die Wasserfläche reicht rechtwinkelig von der Küste rund 30 bis 35 Seemeilen in das offene Meer hinaus und übersteigt damit deutlich das mit zwölf Seemeilen begrenzte Küstenmeer, das gemäß internationalem Seerechtsübereinkommen als nationales Hoheitsgewässer festgelegt ist. Außerhalb dieser Zone nehmen die staatlichen Befugnisse sukzessive ab.

In diesem Revier gibt es eine Fülle schützenswerter Pflanzen- und Tierarten, wie z. B.

Modell eines unterseeischen Canyons

Ein hochinteressantes Meeresbiotop stellen auch drei Unterseeische Canyons dar, die eine Meerestiefe bis zu 1200 Metern haben und daher ganz spezielle Populationen beherbergen. Es sind dies:

  • Canyon Lacaze-Duthiers (bis 1000 m)
  • Canyon Pruvot (bis 1000 m)
  • Canyon Bourcart (bis 1200 m)

Siehe auch

  • Liste der Meeresnaturparks in Frankreich

Weblinks

Auf dieser Seite verwendete Medien

Cañón submarino.svg
Autor/Urheber: Yolanda oreiro, Lizenz: CC BY-SA 3.0
3D perspective schematic illustration on a prototypical submarine canyon where the different main morphological elements are highlighted.

Caption:

  • 1. CANYON HEAD
  • 2. GULLIES
  • 3. TRIBUTARY VALLEY
  • 4. VALLEY-SIDE
  • 5. TERRACE
  • 6. AXIAL INCISION
  • 7. LOWER COURSE
  • 8. CANYON THALWEG
  • 9. MEANDER
  • 10. MIDDLE COURSE
  • 11. UPPER COURSE

Based on the work done by M. Canals, D. Amblas, G. Lastras, A. Sanchez-Vidal, A.M. Calafat, X. Rayo, J.L. Casamor, Suplement de la Història Natural dels Països Catalans. La terra a l'univers: astronomia. Addenda geològica, Publisher: Institut d’Estudis Catalans, Barcelona, Editors: Enciclopèdia Catalana,Chapter: Els canyons submarins, pp.251-272

Illustration by Yolanda Oreiro with the scientific and technical supervision of David Amblàs, Irene Martínez and Paula Cuadros.
Saint-Cyprien plage.JPG
Plage de Saint-Cyprien Plage
Ardea purpurea-pjt12.jpg
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Purpurreiher, Lagune von Venedig
Tour Madeloc (66).JPG
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Sight of the Madeloc tower in the Eastern French Pyrenees over the communes of Collioure, Argelès-sur-Mer and the Mediterranean sea.
France Golfe du Lion with Large South-West highlighted.png
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Golfe du Lion, le Grand Sud-Ouest français étant en surbrillance
Banyuls sur mer 6.jpg
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Banyuls-sur-Mer (Pyrénées-Orientales, France).
Etang-de-canet.jpg
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Photo de l'étang de Canet en Roussillon
Canet-Saint-Nazaire (Étang de)-02.JPG
Autor/Urheber: Wayne77, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Araignée-loup sur les bord de l'Étang de Canet-Saint-Nazaire (Pyrénées-Orientales)
Zonmar-de.svg
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Seerechtliche Zonen nach dem Seerechtsübereinkommen
Collioure 002.jpg
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Collioure
110527-Leucate-02.jpg
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Étang de Leucate
Argelès-Plage (1).JPG
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Vue depuis l' une des tables d 'orientation situées sur la route D 86 (menant à la Tour de Madeloc) de Port-Argelès, d' Argelès-Plage (Plage des Pins) et au loin de St-Cyprien. Table d' orientation de la route départementale D 86 (près du Mas de la Serra et de Collioure), Pyrénées-Orientales, France.
Cerbère 035.jpg
Autor/Urheber:  Bertrand GRONDIN  → (Talk), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Plage du Minerai, Cerbère (Pyrénées-Orientales, Languedoc-Roussillon, France), Portbou (Haut-Ampurdan, Gérone, Catalogne, Espagne
Cap Béar-Pyrénées Orientales-Frankreich.jpg
Autor/Urheber: Tobi 87, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Das Naturschutzgebiet des Cap Béar liegt an der Mittelmeerküste des französischen Departements Pyrénées-Orientales.
Cap Leucate (Aude), naval radar station.jpg
Autor/Urheber: Gerbil, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Leucate, Aude, France: The Rocks of Cap Leucate / french naval radar station

photographer: Gerbil, summer 2006
Canet 1.jpg
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La plage. Canet-en-Roussillon, Pyrénées-Orientales, France.
Panorama Côte Vermeille 2.JPG
French Côte Vermeille ("Vermilion Coast").
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Port-Vendres, a french village-