Mbark Boussoufa

Mbark Boussoufa
Mbark Boussoufa.jpg
Mbark Boussoufa (2018)
Personalia
NameMoubarak Boussoufa
Geburtstag15. August 1984
GeburtsortAmsterdamNiederlande
Größe167 cm
PositionMittelfeldspieler
Junioren
JahreStation
1994–1995ASV Middenmeer
1995–1996ASV Fortius
1996–2002Ajax Amsterdam
2002–2004FC Chelsea
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
2004–2006KAA Gent57 (14)
2006–2011RSC Anderlecht147 (48)
2011–2013Anschi Machatschkala64 (11)
2013–2016Lokomotive Moskau39 0(2)
2016→ KAA Gent (Leihe)11 0(2)
2016–al-Jazira Club55 0(8)
Nationalmannschaft
JahreAuswahlSpiele (Tore)2
2006–Marokko70 0(8)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 3. Oktober 2019

2 Stand: 5. Juli 2019

Moubarak „Mbark“ Boussoufa (arabisch مبارك بوصوفة, DMG Mubārak Būṣūfa; * 15. August 1984 in Amsterdam) ist ein marokkanischer Fußballspieler.

Vereinskarriere

Über Ajax und Chelsea nach Belgien

Boussoufa spielte ab 1994 für die niederländischen Vereine ASV Middenmeer und ASV Fortius. 1996 schloss er sich der Jugendschule von Ajax Amsterdam an. Von dort wechselte er 2002 nach England zur Reserve des FC Chelsea. Zwei Jahre später ging Boussoufa nach Belgien zu KAA Gent, bei dem er im Jahr 2006 mit vier Auszeichnungen geehrt wurde: Neben Belgiens und Marokkos Fußballer des Jahres war er auch Belgiens Nachwuchsfußballer sowie der beste afrikanische Spieler der Saison.

Im Jahre 2006 wechselte Boussoufa 2006 zum RSC Anderlecht. Beim belgischen Rekordmeister etablierte er sich in der Startformation und wurde unter Trainer Franky Vercauteren zum Leistungsträger. Sein erstes Tor für den neuen Verein erzielte er am 30. September 2006 bei der 1:4-Niederlage gegen den KRC Genk mit dem Treffer zum 1:2. Mit acht Toren und 13 Vorlagen war der Marokkaner am Ende am Gewinn der Meisterschaft beteiligt. In der Folgesaison scheiterte er mit seinem Klub in der dritten Qualifikationsrunde der UEFA Champions League 2007/08 am türkischen Vertreter Fenerbahçe Istanbul und trat dann mit dem Verein weiter im UEFA-Pokal an. Dort schied der RSC Anderlecht im Achtelfinale gegen den deutschen Rekordmeister FC Bayern München aus. In der Liga wurde man Vizemeister hinter Standard Lüttich, die nur eines der 34 Saisonspiele verloren hatten. Boussoufa erzielte fünf Tore und legte zehn weitere auf. Wieder schied er aber mit seinem Verein in den Qualifikationsrunden der UEFA Champions League 2008/09 aus, diesmal gegen den weißrussischen Verein BATE Baryssau. In der Ersten Division wurde der Meister wegen Punktgleichheit in zwei Entscheidungsspielen zwischen Standard Lüttich und dem RSC Anderlecht ermittelt. Nach einem 1:1 im Hinspiel entschied Standard Lüttich das zweite Spiel mit 1:0 für sich und verteidigte seinen Meistertitel. Boussoufa erzielte in der Saison elf Tore und bereitete 13 weitere vor. Er gewann mit der Mannschaft den nationalen Pokal. Im Finalspiel gewann man mit 3:2 gegen Boussoufas ehemaligen Verein KAA Gent. Nur wenige Tage nach den Finalspielen verlängerte er seine Vertragslaufzeit bis 2012.[1]

In der Saison 2009/10 erreichte der RSC Anderlecht mit zwölf Punkten Vorsprung vor dem FC Brügge die neu geschaffene Play-off-Runde. Dort startete Boussoufas Verein mit der Hälfte der in der regulären Runde gewonnenen Punkte. Keines der zehn Playoff-Spiele wurde verloren (sieben Siege, drei Unentschieden) und der RSC Anderlecht gewann die 30. Meisterschaft seiner Vereinsgeschichte. Boussoufa steuerte neun Saisontore in der Liga und fünf weitere in den Meisterschafts-Playoffs bei. Nach 2006 und 2009 wurde er zum dritten Mal mit dem Ebbenhouten Schoen für den besten afrikanischen Fußballspieler der Ersten Division ausgezeichnet. In der UEFA Champions League 2009/10 schied sein Verein in der dritten Qualifikationsrunde gegen Olympique Lyon aus und wechselte erneut in die UEFA Europa League. Dort verlor der Klub im Achtelfinale gegen den Hamburger SV. Im Folgejahr konnte der Marokkaner mit Anderlecht erneut die Liga anführen. In den Playoffs setzte sich jedoch der KRC Genk durch und sicherte sich seine dritte Meisterschaft. In der Saison 2010/11 erzielte Boussoufa in 23 Ligaspielen zehn Tore gab 15 Vorlagen. In der UEFA Champions League 2010/11 scheiterte er mit seinem Club in der Qualifikation am serbischen Verein FK Partizan Belgrad und in der anschließenden UEFA Europa League 2010/11 im Sechzehntelfinale an Ajax Amsterdam.

Russland und Rückkehr nach Belgien

Wenige Tage nach dem Ausscheiden des RSC Anderlecht gegen Ajax Amsterdam verkündete der russische Erstligist Terek Grosny am 7. März 2011 den Transfer des offensiven Mittelfeldspielers. Drei Tage später scheiterte der Wechsel dennoch und er ging stattdessen zum Ligakonkurrenten Anschi Machatschkala. Dieser Verein war erst im Januar 2011 durch den russischen Milliardär Suleiman Kerimow übernommen worden. Boussoufa war einer der ersten Transfers, die der Verein aus der Republik Dagestan mit Kerimows Investitionen vornahm. Die Saison in Russland hatte zum Zeitpunkt des Wechsels erst begonnen und war zugleich die erste nach Umstellung auf das in der UEFA übliche Modell. Boussoufa erreichte mit Anschi Machatschkala den fünften Tabellenplatz. Durch diese Platzierung qualifizierte sich der Club für die UEFA Europa League 2012/13, in der man als einer von drei russischen Vereinen das Achtelfinale erreichte und dort an Newcastle United aus England scheiterte. In der Premjer-Liga 2012/13 wurde Anschi Dritter. Nachdem der Klub nach der Saison zunächst für 50 Millionen Euro neue Spieler verpflichtet hatte, kündigte man im August 2013 an, den Etat zurückzufahren. Daraufhin verließen zahlreiche Spieler, darunter Boussoufa, den Verein.

Der Marokkaner wechselte zum Ligakonkurrenten Lokomotive Moskau und wurde Dritter der Premjer-Liga 2013/14. In den Playoff-Spielen der UEFA Europa League 2014/15 scheiterte Boussoufa mit Lokomotive Moskau am zyprischen Verein Apollon Limassol. Obwohl man in der Liga nur den siebten Platz erreicht hatte, qualifizierte man sich durch den Gewinn des nationalen Pokals (3:1 nach Verlängerung gegen den FK Kuban Krasnodar) für einen internationalen Wettbewerb. Boussoufa legte im Finale das Ausgleichstor auf und schoss seine Mannschaft in der Verlängerung dann selbst in Führung. Im Februar 2016 kehrte er auf Leihbasis zu seinem ehemaligen Verein KAA Gent zurück.[2]

Im Juli 2016 schloss er sich al-Jazira Club an.[3]

Nationalmannschaft

Mbark Boussoufa hatte die Wahl zwischen der niederländischen und der marokkanischen Nationalmannschaft und entschied sich letztendlich für die marokkanische. Am 23. Mai 2006 absolvierte er sein erstes Spiel gegen die USA. Am 9. Februar 2011 erzielte er beim 3:0-Erfolg gegen den Niger seine ersten beiden Länderspieltreffer.[4] Mit Marokko spielte er bei den Afrika-Cups 2012 und 2017. Er stand auch im Kader Marokkos für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018. Nach einem 2:2-Unentschieden gegen Spanien und zwei 0:1-Niederlagen gegen Portugal und den Iran schied Marokko als letzter der Gruppe B aus dem Turnier aus. Boussouffa wurde in allen drei Partien eingesetzt.

Ebenso gehörte er 2019 zum Kader der marokkanischen Nationalmannschaft beim Afrika-Cup und stand in allen drei Gruppenspielen sowie im Achtelfinale gegen Benin, das erst im Elfmeterschießen verloren ging, auf dem Platz.

Erfolge

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Boussoufa secures Anderlecht future (www.uefa.com, 22. Mai 2008, englisch)
  2. Welcome back Mbark! (Nicht mehr online verfügbar.) www.kaagent.be, archiviert vom Original am 4. Februar 2016; abgerufen am 22. Juni 2018 (niederländisch).
  3. Ten Cate krijgt bij Al-Jazira beschikking over Boussoufa. Abgerufen am 17. November 2017 (niederländisch).
  4. Spielbericht auf transfermarkt.de, abgerufen am 4. Juli 2018.
VorgängerAmtNachfolger

Sérgio Conceição
Milan Jovanović
Belgiens Fußballer des Jahres
2006
2010

Steven Defour
Matías Suárez

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Autor/Urheber: Кирилл Венедиктов, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Iran-Morocco match, 2018 FIFA World Cup