Maximilian von Hessen-Kassel

Maximilian von Hessen-Kassel (* 28. Mai 1689 in Marburg; † 8. Mai 1753 in Kassel) war ein Prinz von Hessen-Kassel und kaiserlicher Feldmarschall. Er entstammte dem deutschen Fürstenhaus Hessen.

Leben

Maximilian war der neunte Sohn des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel (1654–1730) aus dessen Ehe mit Marie Amalia (1653–1711), Tochter des Herzogs Jakob Kettler von Kurland. Sein Vater kaufte ihm 1713 das Gut Betzigerode. Nachdem die hessische Linie der Herren von Linsingen im Jahre 1721 mit Ludwig Eitel im Mannesstamm ausgestorben war und deren Herrschaft Jesberg somit an den Landgrafen heimgefallen war,[1] erhielt Maximilian 1723 von seinem Vater die Herrschaft Jesberg, einschließlich des Hofguts Richerode, des nahen Dorfs Hundshausen und der wohl bereits wüst gefallenen Siedlung Niedernhain. Daraufhin verkaufte er das Gut Betzigerode noch im gleichen Jahr an die Witwe des ehemaligen landgräflichen Kanzlers Nikolaus Wilhelm Goddaeus (1646–1719), Amalie Elisabeth geb. d’Orville (1676–1752). Von dem Erlös ließ er sich im Treisbachgrund in Jesberg ein Barockschlösschen erbauen und für seine vier das Säuglingsalter überlebenden Töchter südöstlich von Jesberg im heutigen Staatsforst Jesberg den „Prinzessingarten“ anlegen. Er war ein leidenschaftlicher Musiker, unterhielt eine eigene Hofkapelle und stürzte sich dafür in Schulden.

Seine 1720 geschlossene Ehe mit Friederike Charlotte von Hessen-Darmstadt (1698–1777), einer Tochter des Landgrafen Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt, sollte die wiederhergestellte Harmonie zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt symbolisieren, was aber durch den in beiden Familien mit Verdruss betrachteten verschwenderischen Lebensstil der „Prinzessin Max“ erschwert wurde.

Nachkommen

Aus seiner Ehe mit Friederike Charlotte hatte Maximilian folgende Kinder:

  1. Karl (* 30. September 1721 in Kassel, † 23. November 1722 ebenda)
  2. Ulrike Friederike (* 31. Oktober 1722 in Kassel, † 28. Februar 1787 in Eutin), ⚭ 1752 Graf Friedrich August von Oldenburg
  3. Christine Charlotte (* 11. Februar 1725 in Kassel, † 4. Juni 1782 ebenda), ab 17. April 1765 Kanonissin des Stifts Herford, ab 12. Juli 1766 Koadjutorin der Äbtissin von Herford
  4. Maria (* 25. Februar 1726 in Kassel, † 14. März 1727 ebenda)
  5. Wilhelmine (1726–1808), ⚭ 1752 Prinz Heinrich von Preußen
  6. Elisabeth Sophia Louisa (* 10. November 1730 in Kassel, † 4. Februar 1731 ebenda)
  7. Karoline (* 10. Mai 1732 in Kassel, † 22. Mai 1759 in Zerbst), ⚭ 1753 Fürst Friedrich August von Anhalt-Zerbst

Vorfahren

 
 
 
 
 
Wilhelm V. Landgraf von Hessen-Kassel (1602–1637)
 
 
 
 
Wilhelm VI. Landgraf von Hessen-Kassel (1629–1663)
 
 
 
 
 
Amalie Elisabeth von Hanau-Münzenberg (1602–1651)
 
 
 
Karl Landgraf von Hessen-Kassel (1654–1730)
 
 
 
 
 
 
Georg Wilhelm Kurfürst von Brandenburg (1595–1640)
 
 
 
Hedwig Sophie von Brandenburg (1623–1683)
 
 
 
 
 
Elisabeth Charlotte von der Pfalz (1597–1660)
 
 
 
Maximilian von Hessen-Kassel
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wilhelm Kettler Herzog von Kurland (1574–1640)
 
 
 
Jakob Kettler Herzog von Kurland (1610–1682)
 
 
 
 
 
Sophie von Preußen (1582–1610)
 
 
 
Amalia von Kurland (1653–1711)
 
 
 
 
 
 
 
 
Georg Wilhelm Kurfürst von Brandenburg (1595–1640)
 
 
 
Luise Charlotte von Brandenburg (1617–1676)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Elisabeth Charlotte von der Pfalz
 
 

Anmerkung: Aufgrund von innerfamiliären Heiraten sind der brandenburgische Kurfürst Georg Wilhelm und seine Frau Elisabeth Charlotte zweifache Urgroßeltern Maximilians.

Einzelnachweise

  1. Dietrich Christoph von Rommel: Geschichte von Hessen, Band 5, Kassel 1835 (S. 413)

Literatur

  • Hans Philippi: Die Landgrafschaft Hessen-Kassel 1648–1806 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 46 = Kleine Schriften 8, Marburg 2007, S. 45f. ISBN 978-3-7708-1303-2.
  • Eckhart G. Franz (Hrsg.): Haus Hessen. Biografisches Lexikon. (= Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission N.F., Bd. 34) Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-88443-411-6, HK 41, S. 125–126 (Holger Th. Gräf).
  • Eckhart G. Franz: Das Haus Hessen. Kohlhammer, 2005, ISBN 3-17-018919-0, ISBN 978-3-17-018919-5, S. 93.

Weblinks