Maximilian Schachmann

Maximilian Schachmann
Maximilian Schachmann (2018)
(c) Nicola, Wikimedia Commons, CC-by-sa 4.0
Maximilian Schachmann (2018)
Zur Person
Geburtsdatum9. Januar 1994
NationDeutschland Deutschland
DisziplinStraße
FahrertypAllrounder
Zum Team
Aktuelles TeamBora-hansgrohe
FunktionFahrer
Verein(e) / Renngemeinschaft(en)
2006–2010
2011–2012
Marzahner RSC Berlin ’94
SC Berlin
Internationale Team(s)
2013
2014
2015
2016
2017–2018
2019–
Thüringer Energie Team
Development Team Giant-Shimano
AWT greenway
Klein Constantia
Quick-Step Floors
Bora-hansgrohe
Wichtigste Erfolge
UCI WorldTour
Jersey yellow.svg Gesamtwertung Paris-Nizza 2020, 2021
eine Etappe Giro d’Italia 2018
UCI-Straßen-Weltmeisterschaften
2018 Weltmeister Mannschaftszeitfahren
Letzte Aktualisierung: 25. Juli 2022
(c) Nicola, Wikimedia Commons, CC-by-sa 4.0
Ehrung als Radsportler des Jahres 2018 im Berliner Velodrom

Maximilian Schachmann (* 9. Januar 1994 in Berlin) ist ein deutscher Radrennfahrer. Er gilt als guter Zeitfahrer[1] mit Stärken am Berg,[2] der auch im Sprint kleinerer Gruppen Rennen gewinnt.

Sportlicher Werdegang

2011 wurde Maximilian Schachmann Junioren-Vizemeister im Straßenrennen; bei der Straßen-Europameisterschaft der Junioren im Einzelzeitfahren belegte er Platz neun. 2012 wurde er bei der Straßenweltmeisterschaft im Einzelzeitfahren der Junioren Dritter.

Beim Einzelzeitfahren der U23-Straßen-Europameisterschaften wurde er sowohl 2012 wie auch 2013 erneut Neunter. Bei den UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 2014 in Ponferrada belegte er den fünften Platz im U23-Einzelzeitfahren. Im Jahr darauf errang er bei den U23-Europameisterschaften im Einzelzeitfahren die Bronzemedaille und bei den folgenden Weltmeisterschaften die Silbermedaille. Im Jahr 2016 wurde er Deutscher U23-Zeitfahrmeister und gewann als Solist bei einer Bergankunft des Giro della Valle d’Aosta sein erstes internationales U23-Rennen[3] und kurz darauf mit der Gesamtwertung der Tour Alsace sein erstes internationales Eliterennen. Bei den U23-Weltmeisterschaften 2016 gewann er die Silbermedaille im Zeitfahren.

Für die Saisons 2017 und 2018 erhielt er einen Vertrag beim UCI WorldTeam Quick-Step Floors.[4] Er erreichte für sein neues Team unter anderem den 10. Platz beim Eintagesrennen Le Samyn sowie bei der Tour de Romandie den 19. Rang in der Gesamtwertung.[5] Bei der erstmals zur WorldTour gehörenden Kalifornien-Rundfahrt belegte er den 15. Platz.[6] Bei einem Sturz während der Polen-Rundfahrt im August 2017 brach sich Schachmann mehrfach den rechten Fuß, und er musste die Saison beenden.[7]

Sein erster Sieg in einem Rennen der WorldTour gelang ihm 2018 auf der 6. Etappe der Katalonien-Rundfahrt, die er nach langer Flucht im Zweiersprint gewann.[8] Bei der Flèche Wallonne wurde er an der Mauer von Huy 150 Meter vor dem Ziel als letzter einer Ausreißergruppe eingeholt und erreichte als Achter seine bis dahin beste Platzierung bei einem Klassiker.[9] Im selben Jahr bestritt er mit dem Giro d’Italia 2018 seine erste Grand Tour, bei der er nach den ersten fünf Abschnitten das Weiße Trikot des Führenden in der Nachwuchswertung trug. Wegen seit dem zweiten Ruhetag auftretenden Atemwegsproblemen fiel er danach in der Gesamtwertung deutlich zurück.[10][11] Auf der 18. Etappe mit einer Bergankunft am Prato Nevoso gelang ihm jedoch aus einer zwölfköpfigen Ausreißergruppe, die sich zu Beginn des Abschnitts gebildet hatte, sein erster Grand-Tour-Etappensieg mit einigen Sekunden Vorsprung vor seinen letzten Fluchtbegleitern.[2] Bei der Deutschland Tour 2018 gewann er im Sprint einer vierköpfigen Ausreißergruppe die 2. Etappe und übernahm für einen Tag die Gesamtführung[12] und wurde schließlich Dritter der Gesamtwertung.

Zur Saison 2019 wechselte Schachmann zum Team Bora-hansgrohe. Nachdem er am Vortag bei den Strade Bianche aufgrund eines Defekts aus der Spitzengruppe zurückfiel, gewann er das Eintagesrennen hors categorie Gran Premio Industria & Artigianato im Zweiersprint vor Mattia Cattaneo, mit er sich am letzten Anstieg etwa 10 Kilometer vor dem Ziel absetzen konnte.[13] Wie im Vorjahr gewann Schachmann anschließend eine Etappe der Katalonienrundfahrt, nachdem er sich 11 Kilometer vor dem Ziel nach langer Flucht von seinen Begleitern absetzte und 13 Sekunden Vorsprung ins Ziel rettete.[14] Bei der Baskenland-Rundfahrt gewann Schachmann das Auftaktzeitfahren und zwei weitere Etappen an der Spitze kleinerer Vorderfelder, bevor er auf der Königsetappe die Führung an seinen Teamkollegen Emanuel Buchmann abgeben musste.[15] Er gewann schließlich die Punktewertung und wurde Gesamtzehnter. Bei den folgenden Ardennenklassikern wurde er jeweils Fünfter des Amstel Gold Race und des Flèche Wallonne und Dritter bei Lüttich–Bastogne–Lüttich. Im Juni des Jahres wurde er auf dem Sachsenring deutscher Straßenmeister. Bei seinem anschließenden Tour de France-Debüt stürzte er im Einzelzeitfahren der 13. Etappe und brach sich den Mittelhandknochen der linken Hand und startete nicht mehr zur 14. Etappe.[16]

Im März 2020 gewann Schachmann die erste Etappe von Paris–Nizza im Sprint einer vierköpfigen Spitzengruppe.[17] Er verteidigte die Gesamtführung des wegen der COVID-19-Pandemie um einen Tag verkürzten Rennens auch auf der Bergankunft des Schlussabschnitts und wurde damit erster deutscher Gesamtsieger nach Tony Martin 2011.[18][19]

Nach Rennpause im Jahr 2020 belegte Schachmann bei den Strade Bianche Rang drei und bei der Polen-Rundfahrt Rang 13 in der Gesamtwertung. Mitte August stürzte er bei der Lombardei-Rundfahrt und brach sich das Schlüsselbein, nachdem er im Finale des Rennens mit einem Auto zusammenstieß, das aus unbekannten Gründen auf die Strecke gefahren war. Das Rennen fuhr er allerdings noch zu Ende und wurde Siebter.[20] Bei der Tour de France 2020 belegte er auf der Bergankunft der 13. Etappe Rang drei hinter Daniel Martinez und seinem Teamkollegen Lennard Kämna.

Im März 2021 sicherte sich Maximilian Schachmann auf der Schlussetappe erneut den Gesamtsieg bei Paris–Nizza. Er übernahm dabei das Gelbe Trikot von Primož Roglič, der zweimal stürzte. Damit war er der erste Deutsche, der dieses Etappenrennen zweimal gewinnen konnte.[21] Im Juli 2022 nahm er zum dritten Mal an der Tour de France teil und belegte Platz 46 in der Gesamtwertung. Nachdem er die beiden anschließenden Rennen im Juli nicht beenden konnte, beendete er die Saison vorzeitig. Nach zwei COVID-19-Erkrankungen und weiteren gesundheitlichen Problemen sei er erschöpft und benötige eine Ruhepause.[22]

Ehrungen

2012 wurde Maximilian Schachmann deutscher Nachwuchs-Radsportler des Jahres, 2018 wurde er zum Radsportler des Jahres gewählt.

Erfolge

2012

2015

2016

2018

2019

2020

2021

Wichtige Platzierungen

Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen.
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung nicht klassifiziert.
Legende: DNF: did not finish, aufgegeben oder wegen Zeitüberschreitung nicht klassifiziert.

Weblinks

Commons: Maximilian Schachmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eric Gutglück: Schachmann setzt gegen die Großen ein Ausrufezeichen. In: radsport-news.com. 18. Februar 2018, abgerufen am 19. Februar 2018.
  2. a b Schachmann: Giro-Etappensieger statt Wirtschaftsstudent. In: radsport-news.com. 24. Mai 2018, abgerufen am 24. Mai 2018.
  3. Giro Valle d'Aosta: Schachmann gewinnt Bergankunft. rad-net.de, 15. Juli 2016, abgerufen am 15. Juli 2016.
  4. Schachmann geht zu Etixx-Quick Step. sport1.de, 19. Juli 2016, abgerufen am 1. Mai 2017.
  5. Porte über Romandie-Gesamtsieg "etwas geschockt". radsport-news.com, 30. April 2017, abgerufen am 1. Mai 2017.
  6. Nur auf dem Podium kann Bennett die Angriffe nicht abwehren. radsport-news.com, 21. Mai 2017, abgerufen am 22. Mai 2017.
  7. Saison-Aus für Maximilian Schachmann nach Sturz bei Polen-Rundfahrt. In: rad-net.de. 14. August 2017, abgerufen am 15. August 2017.
  8. Schachmann holt sich als Ausreißer seinen ersten Profisieg. In: radsport-news.com. 21. März 2018, abgerufen am 24. März 2018.
  9. Alaphilippe bezwingt Valverde an der Mur, Schachmann Achter. In: radsport-news.com. 25. Januar 2018, abgerufen am 18. April 2018.
  10. Für Schachmann geht es nur noch darum durchzukommen. In: radsport-news.com. 22. Mai 2018, abgerufen am 26. Mai 2018.
  11. Schachmann: Leistung durch Atemprobleme limitiert. In: radsport-news.com. 22. Mai 2018, abgerufen am 24. Mai 2018.
  12. D-Tour: Schachmann kontrolliert Dumoulin wie ein alter Hase. In: radsport-news.com. 24. August 2018, abgerufen am 26. August 2018.
  13. Schachmann verarbeitet Strade-Enttäuschung bestmöglich. In: radsport-news.com. 10. März 2019, abgerufen am 10. März 2019.
  14. Schachmann packt den Hammer aus und gewinnt solo. In: radsport-news.com. 29. März 2019, abgerufen am 13. April 2019.
  15. Buchmann stürmt mit 20-Kilometer-Solo in eine neue Liga. In: radsport-news.com. 12. April 2019, abgerufen am 13. April 2019.
  16. Tour-Aus für Schachmann nach Sturz im Zeitfahren. In: radsport-news.com. 19. Juli 2019, abgerufen am 19. Juli 2019.
  17. Schachmann mit dem richtigen Riecher ins Gelbe Trikot. In: radsport-news.com. 8. März 2020, abgerufen am 14. März 2020.
  18. Radsport: Maximilian Schachmann gewinnt Paris-Nizza. In: Spiegel Online. Abgerufen am 14. März 2020.
  19. Schachmann holt Gesamtsieg bei Paris-Nizza. In: sueddeutsche.de. 14. März 2020, abgerufen am 14. März 2020.
  20. Schachmann zieht sich Schlüsselbeinbruch zu. In: classic.rad-net.de. 15. August 2020, abgerufen am 15. August 2020.
  21. Paris-Nizza: Maximilian Schachmann holt Gesamtsieg auf dramatischer Schlussetappe In: eurosport.de, abgerufen am 14. März 2021.
  22. Erschöpfungssyndrom: Schachmann beendet Saison vorzeitig. In: classic.rad-net.de. 7. September 2022, abgerufen am 7. September 2022.

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