Maxime de Bousies

Graf Maxime de Bousies (* 18. August 1865 in Harveng, Provinz Hennegau, Belgien11. Mai 1942 in Saint-Josse-ten-Noode) war Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees für Belgien, Politiker, Bergsteiger, Anwalt, Dichter und Industrieller.

Leben

Nach dem Abitur an einer Jesuitenschule in Mons, studierte er Sozial- und Rechtswissenschaften an der KU Leuven, wo er 1890 in Jura promoviert wurde. Seine ersten Fahrradtouren in den Alpen führten 1885 zu einem Sturz, wodurch er sein Leben lang auf einem Ohr taub war.[1] Von 1894 bis 1901 war er das erste belgische IOC-Mitglied. Aufgrund seiner persönlichen wirtschaftlichen Verhältnisse (Aktionär unterschiedlicher Aktiengesellschaften) war er in der Lage, sich gegen Anfeindungen der belgischen Turner, die ähnlich den deutschen die Teilnahme an den Olympischen Spielen entschieden ablehnten, zu behaupten. Er war u. a. Mitbesitzer der Vivinus-Werke, die Fahrräder und Autos produzierte. In letzteren beteiligte er sich auch an Autorennen und gehörte 1896 zu den Gründungsmitgliedern des Automobilclubs von Belgien.[2] Es gelang ihm nicht, eine belgische Delegation zu den ersten Olympischen Spielen nach Athen, wohl aber 1900 eine nach Paris zu führen. Anschließend trat er aus dem IOC zurück, um Platz für die entstehenden belgischen Sportverbände zu machen.[3] Von 1914 bis 1921 war er Bürgermeister von Harveng, wo das Schloss seiner Eltern lag, bevor er nach Brüssel zog. Die Sommer verbrachte er in den Alpen, wo er in Beatenberg (Kanton Bern) ein Haus in der Nähe von Jungfrau und Eiger besaß. 1890 soll er von Chamonix aus den Mont Blanc bestiegen haben.[4] Für seine Verdienste wurde er mit dem Leopoldsorden (Ritter) ausgezeichnet.[4]

Literatur

  • Maxime de comte Bousies: Le collectivisme et ses conséquences. Société belge de librairie, Bruxelles 1894.
  • Maxime de comte Bousies: Les lois successorales dans la société contemporaine. Palmé, Paris 1890. (Diss. jur. KU Löwen)
  • Maxime de comte Bousies: Louisette comédie en deux actes. Edmon Deman, Bruxelles 1895.
  • Maxime de comte Bousies: N'est pas sceptique qui veut; comédie en deux actes. E. Deman, Bruxelles 1895.
  • Henri Marie Bruno Joseph Léon Kervyn de Lettenhove, Maxime de Bousies, George Charles Williamson, Paul-André Lemoisne, Paul Lambotte: L' Exposition de la miniature à Bruxelles en 1912; recueil des oeuvres les plus remarquables des miniaturistes de toutes les écoles, du xvie au xixe siècle. G. van Oest & cie, Bruxelles/Paris 1913.

Einzelnachweise

  1. R. Renson, W. Thielemans: Brekend olympisch nieuws: afbeeldingen van graaf Maxime de Bousies, eerste Belgisch IOC-lid. In: Sportimonium. 25 (3-4), 2005, S. 76–79.
  2. Y. Kupélian, J. Kupélian, J. Sirtaine: De geschiedenis van de Belgische auto: het fabelachtige verhaal van meer dan honderd automerken. Lannoo, Tielt 1980.
  3. Arnd Krüger: Forgotton Decisions. The IOC on the Eve of World War I. In: Olympika. 6(1), 1997, S. 85–98.
  4. a b Roland Renson, Thomas Ameye: Maxime de Bousies. (Memento desOriginals vom 12. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/library.la84.org In: Journal of Olympic History. 17, 1, 2009, S. 58–61.