Max Stirn

Max Stirn (* 10. Mai 1880 in Köln; † 7. Mai 1916 in Nürnberg[1]:225) war ein deutscher Architekt, der in seiner Heimatstadt Köln tätig war.

Leben

Max Stirn studierte Architektur, legte nach einem Referendariat 1909 das zweite Staatsexamen ab und wurde zum Regierungsbaumeister (Assessor im öffentlichen Bauwesen) ernannt.[2] Den Titel Regierungsbaumeister a. D. führte er auch, nachdem er sich gegen eine Beamtenlaufbahn entschieden hatte und selbständig in Köln tätig war. Außerdem promovierte er zum Doktor-Ingenieur (Dr.-Ing.).

Stirn war Mitglied im Deutschen Werkbund sowie im Architekten- und Ingenieur-Verein für Niederrhein und Westfalen und in der Vereinigung für Kunst in Handel und Gewerbe Cöln.[1]:225

Im Ersten Weltkrieg wurde Stirn für den Bau kriegswichtiger Industrieanlagen verpflichtet und starb 1916 an den Folgen einer während dieser Tätigkeit zugezogenen schweren Verletzung.[1]:225

Werk

Stirns Werk umfasst unter anderem Villen, Wohn- und Geschäftshäuser, Arbeitersiedlungen, Industrieanlagen und -bauten sowie Hotels in Deutschland und der Schweiz.[1]:213 Zu seinen bedeutendsten und umfangreichen Projekten gehörte die „Landhaus-Kolonie Sürth“ im gleichnamigen Kölner Stadtteil, die nach den Plänen Stirns von Sommer 1910 bis 1912 für die Cölner Gelände-Gesellschaft m.b.H. in offener Bauweise in den Straßen Ulmenallee, Rotdornallee und Ober Buschweg entstand. Sie ist eine von sehr wenigen nach einer einheitlichen Planung ausgeführten geschlossenen Villenbebauungen im Kölner Raum.[1]:213

„In der kurzen Zeit selbständiger Wirksamkeit hat er außer der erfolgreichen Beteiligung an zahlreichen Wettbewerben in seiner Vaterstadt und in Nürnberg mehrere Wohn- und Geschäftshäuser errichtet oder umgebaut, vor den Toren Kölns, in Sürth, eine anheimelnde Landhauskolonie, in Troisdorf und weiter in Sachsen und an der Nordseeküste umfangreiche Industriebauten, Arbeiterwohnungen mit den sie umgebenden Anlagen, in der Schweiz, besonders im schönen Gunten am Thuner See, große und behaglich eingerichtete Gasthöfe geschaffen.“

Hans Vogts (1916)[3]

Bauten in Köln

BauzeitOrtsteilAdresseBildObjektMaßnahmeAnmerkungen
1910/1911SürthUlmenallee 9
Lage
Wohnhaus in der „Landhaus-Kolonie Sürth“[1]:216Neubau[1]:216Denkmalschutz
1910/1911SürthUlmenallee 6/8
Lage

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Doppelvilla in der „Landhaus-Kolonie Sürth“[1]:218Neubau[1]:218Denkmalschutz
1910/1911SürthUlmenallee 16/18
Lage

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Doppelvilla in der „Landhaus-Kolonie Sürth“[1]:220 f.Neubau[1]:220 f.Denkmalschutz
1910/1911SürthUlmenallee 20/22
Lage

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Doppelvilla in der „Landhaus-Kolonie Sürth“[1]:218Neubau[1]:218Denkmalschutz
1910/1911SürthOber Buschweg 22
Lage
Wohnhaus in der „Landhaus-Kolonie Sürth“[1]:224Neubau[1]:224Denkmalschutz
 um 1911SürthUlmenallee 1
Lage

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Wohnhaus in der „Landhaus-Kolonie Sürth“[1]:225Neubau[1]:225Denkmalschutz
1910–1912SürthUlmenallee 10–14
Lage

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Häusergruppe/Dreivillenzeile in der „Landhaus-Kolonie Sürth“[1]:222 f.Neubau[1]:222 f.Denkmalschutz
1914Deutzauf dem Ausstellungsgelände (Messegelände)Niederrheinische Weinschenke
(im Ensemble „Niederrheinisches Dorf“)
auf der Kölner Werkbundausstellung
[4]nach Ausstellungsende abgebrochen
1914RiehlRiehler Straße 173Zoologischer Garten Köln: Freigehege mit AffenfelsenNeubauteilweise kriegszerstört

Bauten außerhalb von Köln

BauzeitStadt
Stadtteil
AdresseBildObjektMaßnahmeAnmerkungen
1911/1912Hamburg
Stellingen
Högenstraße 114
Lage

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WasserturmNeubauWahrzeichen des Stadtteils

Wettbewerbsentwürfe

  • 1912/1913: (Wuppertal-) Barmen, Missionshaus auf der Hardt (Ankauf)[5]
  • 1913: Varel, Wasserturm (Ankauf)[6]
  • 1913: Köln, Stadtteil Ehrenfeld, evangelische Kirche mit Pfarrhaus und Volksschule (1. Preis und Beauftragung)[7][8]
  • 1913: Immigrath, katholische Volksschule (3. Preis)[9]

Literatur

Weblinks

Commons: Max Stirn – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Wolfram Hagspiel: Villen im Kölner Süden. Rodenkirchen, Sürth, Weiss und Hahnwald. (mit Fotografien von Hans-Georg Esch) J. P. Bachem Verlag, Köln 2012, ISBN 978-3-7616-2488-3.
  2. Zentralblatt der Bauverwaltung. 29. Jahrgang 1909, Nr. 35 (vom 1. Mai 1909), S. 237.
  3. Hans Vogts: Regierungsbaumeister Dr.-Ing. Max Stirn †.
  4. Georg Metzendorf (Hrsg.), Friedrich Becker, Fritz Enke: Das neue niederrheinische Dorf auf der Deutschen Werkbundausstellung in Köln 1914. Ernst Wasmuth, Berlin 1914, S. 49–52.
  5. Zentralblatt der Bauverwaltung, 33. Jahrgang 1913, Nr. 18 (vom 5. März 1913), S. 125.
  6. Deutsche Bauzeitung, 47. Jahrgang 1913, Nr. 43 (vom 28. Mai 1913), S. 400.
  7. Deutsche Konkurrenzen, vereinigt mit Architektur-Konkurrenzen, Seemann, 1913, S. vii.
  8. Deutsche Bauzeitung, 47. Jahrgang 1913, Nr. 98 (vom 6. Dezember 1913), S. 896.
  9. Deutsche Bauzeitung, 48. Jahrgang 1914, Nr. 5 (vom 7. Januar 1914), S. 64.

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Denkmalgeschütztes Wohnhaus, Ober Buschweg 22, Köln-Sürth
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Denkmalgeschützte Doppelvilla, Ulmenallee 20 (rechts) und 22 (links), Köln-Sürth
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Hamburg-Stellingen, Wasserturm, Foto 2008
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Denkmalgeschütztes Wohnhaus, Ulmenallee 9, Köln-Sürth
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Denkmalgeschützte Doppelvilla, Ulmenallee 6 (rechts) und 8 (links), Köln-Sürth
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Kölner Zoo: Affeninsel, erbaut 1913 als Teil der heute nicht mehr bestehenden Felsberganlage. Bevölkert von Mantelpavianen (Papio hamadryas)