Max Roßdeutscher

Bronzebüste von Justus von Liebig vor der Westerhüsener Berufsschule, die Max Roßdeutscher schuf
Grab von Max Roßdeutscher und seiner Ehefrau Martha Helene Liesbeth geborene Rogge auf dem Westfriedhof (Magdeburg)

Max Roßdeutscher (* 9. Juni 1893 in Weißenfels; † 9. April 1979 in Magdeburg) war ein deutscher Bildhauer, Restaurator und Plastiker.

Leben

Max Roßdeutscher war der Sohn eines Maurers und Bauführers und absolvierte nach dem Besuch der Volksschule in Weißenfels eine Steinmetz- und Steinbildhauerlehre in Halle.

Er studierte ab 1911 an den Kunstschulen in Halle, Leipzig und Dresden. 1923 übersiedelte er mit seiner Familie von Weißenfels nach Magdeburg und war dort von 1926 bis 1928 Leiter der Dombauhütte Magdeburg und restaurierte die Westfassade des Magdeburger Doms.

1930 baute Roßdeutscher seine Werkstatt und Atelier in der Großen Diesdorfer Straße in Magdeburg auf und nach dem Zweiten Weltkrieg schuf er vor allem handwerkliche Grabdenkmäler und widmete sich bildhauerischen Aufgaben, wie die Restaurierung der Fassade des Alten Magdeburger Rathauses 1951 und an weiteren Gebäuden am Magdeburger Domplatz wie das Wallraveschen Freyhaus 1956.[1] 1946 war Roßdeutscher mit zwei Gips-Plastiken auf der Ausstellung bildender Künstler des Bezirks Magdeburg[2] und 1965 auf der Bezirkskunstausstellung Magdeburg vertreten.

Roßdeutscher arbeitete vor allem in Stein und Bronze, eine einseitige Lähmung zwang ihn ab der Mitte der 1960er Jahre ausschließlich zu plastischen Arbeiten.

Max Roßdeutscher war der Begründer einer Bildhauergeneration, sein Sohn Eberhard und dessen Sohn Wolfgang wurden bekannte Bildhauer.

Werke im öffentlichen Raum (Auswahl)

  • Pferdetor (1927) auf der Rotehorninsel in Magdeburg (gemeinsam mit Fritz Maenicke nach einem Entwurf von Albin Müller), das 1959 von Eberhard Roßdeutscher restauriert wurde:[3]
  • Lebensfreude, Beton, Plastik im Vestibül des Varietés Kristallpalast in Magdeburg (1950), heute auf dem Festplatz an der Salvador-Allende-Straße in Magdeburg[4]
  • Karl Marx, Gedenktafel (1950)
  • Ohne Titel, Beton, in einem Kindergarten Magdeburgs (1950)
  • Stalindenkmal mit Kolossalbüste, Bronzebüste und Sockel aus Naturstein, Burg bei Magdeburg, 1953/1954
  • Heinrich Germer, Bronzebüste (1952)
  • Erich Weinert, Bronzebüste (1953)
  • Justus von Liebig, Bronzebüste, Magdeburg (1953)
  • Friedrich Schiller, Bronzebüste, vermutl. Magdeburg (1959)
  • Georg Philipp Telemann, Gedenktafel, Magdeburg (1967)

Fotogalerie

  • forum-gestaltung.de Abbildung von Max Roßdeutscher vor dem Zifferblatt der Magdeburger Dom-Uhr

Einzelnachweise

  1. uni-magdeburg.de. Roßdeutscher, Max, abgerufen am 16. Oktober 2011
  2. SLUB Dresden: Ausstellung der bildenden Künstler des Bezirks Magdeburg. Abgerufen am 10. April 2025 (deutsch).
  3. Norbert Eisold, Norbert Pohlmann (Hrsg.): [steinzeit] Rossdeutscher. Eine Kunst- und Lebensgeschichte. Drei Generationen Bildhauer in Magdeburg. Vorderer innerer Klappentext. Calbe 2010. ISBN 978-3-9813652-07
  4. hotel-zentrale.de: Stadtteilfest zur Einweihung des Festplatzes Salvador-Allende-Straße, abgerufen am 16. Oktober 2011

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Bundesarchiv Bild 183-24506-0003, Burg, Stalindenkmal, Enthüllung.jpg
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Burg, Stalindenkmal, Enthüllung

Zentralbild/Biscan 10.5.1954 Enthüllung eines Stalindenkmals in Burg bei Magdeburg Zu einer eindrucksvollen Kundgebung der deutsch-sowjetischen Freundschaft gestaltete sich am Tag der Befreiung die Enthüllung eines Stalindenkmals in Burg bei Magdeburg. Die Stalinbüste ist ein Werk des Magdeburger Bildhauers Rossdeutscher.

UBz: Die Bevölkerung von Burg legte zu Ehren Stalins und der für die Befreiung des Deutschen Volkes vom Hitlerfaschismus gefallenen Sowjetsoldaten Kränze nieder.
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Das Grab des deutschen Bildhauers Max Rossdeutscher und seiner Ehefrau Martha Helene Liesbeth geborene Rogge auf dem Westfriedhof Magdeburg.
Justus von Liebig vor Westerhüsener Berufsschule.JPG
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Büste Justus von Justus von Liebig vor der Berufsschule Westerhüsen, Bildhauer: Max Roßdeutscher, 1953