Max Neissendorfer

Max Neissendorfer im Jazzclub Unterfahrt (München, April 2009)

Max Neissendorfer (* 14. März 1957 in München) ist ein deutscher Jazzpianist und Jazzsänger, der sich stilistisch zwischen Mainstream Jazz, Blues und Funk bewegt.

Biographie

Nach klassischem Klavier- und Kompositionsunterricht absolvierte Max Neissendorfer ab 1974 eine Ausbildung an der Munich Jazz School bei dem Pianisten Joe Haider. Mit seiner ersten eigenen Jazz-Formation, dem EMPS Trio, widmete er sich dem experimentellen Modern Jazz und initiierte 1979 das Festival Jazz Tage Erding.[1][2] Durch Haider kam er in Kontakt mit der Schweizer Jazzszene: Anfang der 1980er Jahre tourte er mit dem Swiss Jazz Quintett durch Europa und begleitete die Saxophonisten Pony Poindexter und Archie Shepp, die Trompeter Thad Jones und Hannibal Marvin Peterson sowie den Sänger Leon Thomas. Während einer Tour durch die USA entstand ein gemeinsames Album in Detroit.

Ab Mitte der 1980er Jahre tourte Neissendorfer mit dem Schweizer Jazzschlagzeuger Charly Antolini und dessen Jazz Power erneut durch Europa. Durch diese Zusammenarbeit öffnete sich der Pianist stärker dem Mainstream-Jazz.

Kurz darauf gründete er das „Max Neissendorfer Trio“ mit dem Swiss Jazz Quintett-Kollegen David Elias am Schlagzeug und dem Schweizer Michel Poffet am Bass. Schwerpunkt der gemeinsamen Arbeit wird die moderne Adaption von Standards aus dem Great American Songbook in Kombination mit eigenen Kompositionen. Mit den beiden Veröffentlichungen „For you“ und „Staubfrei“ – auf letzterem verjazzte das Trio deutsche Volkslieder und bekannte Schlager – erschloss sich Neissendorfer auch den asiatischen Plattenmarkt. Dem Funk öffnete sich Neissendorfers Trio durch die Zusammenarbeit mit der amerikanischen Sängerin und Schauspielerin Torita Quick. Mit dem Gitarristen Thomas Reimer arbeitete er im Duo.

Nach zahlreichen Gesangs-Workshops begann Neissendorfer Ende der 1990er Jahre seine Erfahrungen in Sachen Improvisation, Timing und Phrasierung vom Piano auf den Gesang zu übertragen. Er entwickelte eine Virtuosität im Scat-Gesang, was ihm dem Beinamen „Scat Max“ einbrachte.

Neissendorfer ist seit Anfang 2000 mit seiner Münchner Big Band „The Uptown Orchestra“ und als Gast-Sänger mit Formationen wie dem „Swiss Jazz Orchestra“ und der Schweizer „Sinatra Tribute Band“ im gesamten deutschsprachigen Raum aktiv. Eine andere Facette zeigen Neissendorfer und sein Trio zusammen mit dem Film- und TV-Schauspieler Friedrich von Thun bei dem literarisch-musikalischen Projekt „Novecento – Der Ozeanpianist“.

Seit Mitte der 1970er Jahre unterrichtet Max Neissendorfer an der Munich Jazzschool, die er seit 1985 leitet und zur Neue Jazzschool München e.V. umformierte. Er widmet sich dort als Dozent für Gesang und Piano dem musikalischen Nachwuchs.

Auszeichnungen

  • Kulturförderpreis für interpretierende Kunst der Landeshauptstadt München (1982)
  • 1. Preis der International Jazz Federation mit dem "Swiss Jazz Quintett" (1980)
  • 1. Preis durch die deutsche Phono-Akademie mit dem EMPS Trio(1978)

Diskographie (Auszug)

  • A Man And His Music mit der Sinatra Tribute Band (2014)
  • Winter Wonderland  mit der Sinatra Tribute Band (2013)
  • All the way mit der Sinatra Tribute Band (2011)
  • Two Friends mit Charly Antolini (2007)
  • Scat Max & The Uptown Orchestra (2004)
  • Heartbeat Max Neissendorfer mit Barbara Mayr & Band (1998)
  • Staubfrei mit dem "Max Neissendorfer Trio" (1995)
  • Torita Quick & Max Neissendorfer Trio (1991)
  • Thunderball mit Charly Antolinis Jazz Power (1985)
  • Live in Detroit mit dem "Swiss Jazz Quintett" (1982)
  • Imagination mit dem Swiss Jazz Quintett feat. Franco Ambrosetti (1981)

Einzelnachweise

  1. In der Schulturnhalle begann die Erfolgsgeschichte. 25. Oktober 2010, abgerufen am 23. September 2024.
  2. Jazz Tage in Hippie-WG geboren. 21. September 2009, abgerufen am 23. September 2024.

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Autor/Urheber: Oskar Henn, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
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