Max Kalcher

Max Kalcher

Max Kalcher (* 22. Juli 1911 in Sankt Lorenzen im Mürztal; † nach 1939) war ein österreichisch-deutscher Politiker (NSDAP).

Leben

Nach dem Besuch der Volksschule und Bürgerschule arbeitete Kalcher in wechselnden Berufen als Kellner, Schankbusche, Lohndiener und Hilfsarbeiter. Ergänzend dazu wurde er an der Gewerbeschule unterrichtet.

Im autoritären österreichischen Ständestaat der frühen 1930er Jahre betätigte Kalcher sich in der österreichischen Sektion der NS-Bewegung. Da er sich in dieser auch nach ihrem Verbot durch die Regierung noch in dieser betätigte und an dem NS-Putsch in Österreich vom Juli 1934 teilnahm, wurde Kalcher wegen illegaler Betätigung für die NSDAP am 20. Juli 1934 verhaftet. Am 21. September 1934 wurde er wegen Verstoßes gegen das Sprengmittelgesetz zum Tode durch den Strang verurteilt. Nach der Annahme einer Nichtigkeitsbeschwerde gegen dieses Urteil wurde er am 24. Januar 1935 von einem Schwurgericht in Leoben abermals zum Tode verurteilt. Am 12. März 1935 wurde seine Strafe zu zwanzig Jahren schwerem Kerker herabgesetzt.

Am 18. Februar 1938, kurz vor der als "Anschluss Österreichs" bekannt gewordenen Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich, wurde Kalcher mit einer auf drei Jahre ausgesetzten Bewährungsfrist aus der Haft entlassen.

Nach der Eingliederung Österreichs in das Deutsche Reich beantragte Kalcher am 19. Mai 1938 die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai in die Partei aufgenommen (Mitgliedsnummer 6.135.447).[1] Er wurde außerdem Mitglied der Sturmabteilung (SA), der er als einfacher SA-Sturmmann angehörte.

Bei der nach der Annexion Österreichs abgehaltenen Reichstagswahl des Jahres 1938 wurde Kalcher in den Reichstag (Zeit des Nationalsozialismus) gewählt. Als Abgeordneter des Reichstags vertrater bis zu seinem vorzeitigen Ausscheiden aus dem entmachteten, zu einem reinen Akklamationsorgan herabgesunkenen, Parlament am 18. Januar 1939 vertrat er das Land Österreich.

Literatur

  • Joachim Lilla, Martin Döring, Andreas Schulz: Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Ein biographisches Handbuch. Unter Einbeziehung der völkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.

Weblinks

  • Max Kalcher in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten

Einzelnachweise

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/19041177

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Max Kalcher (* 22. Juli 1911 in Sankt Lorenzen im Mürztal; † unbekannt) österreichisch-deutscher Politiker (NSDAP)