Max Eberl

Max Eberl
Max Eberl (2020)
Personalia
Voller NameMaximilian Michael Eberl
Geburtstag21. September 1973
GeburtsortBogenDeutschland
Größe174 cm
PositionAbwehr
Junioren
JahreStation
1979–1991FC Bayern München
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
1991–1994FC Bayern München Amateure48 (0)
1991FC Bayern München1 (0)
1994–1997VfL Bochum42 (0)
1997–1998SpVgg Greuther Fürth35 (0)
1999–2005Borussia Mönchengladbach137 (0)
Nationalmannschaft
JahreAuswahlSpiele (Tore)
1989–1990Deutschland U169 (0)
1990–1991Deutschland U172 (1)
1991–1992Deutschland U189 (0)
1992–1993Deutschland U-208 (0)
1993–1995Deutschland U-2112 (0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Maximilian Michael „Max“ Eberl[1] (* 21. September 1973 in Bogen, Niederbayern) ist ein deutscher Fußballfunktionär und ehemaliger Fußballspieler. Seit dem 1. Dezember 2022 ist er Geschäftsführer Sport von RB Leipzig.

Spielerkarriere

Vereine

Eberl wurde in der Jugend des FC Bayern München ausgebildet. 1989 wurde er mit der B-Jugend Deutscher Meister. 1991 rückte Eberl in die Amateurmannschaft auf, die in der Regionalliga Süd spielte. Bis 1994 absolvierte er 48 Spiele. Zur Saison 1991/92 wurde er in die Profi-Mannschaft geholt und kam zu einem Einsatz in der Bundesligabegegnung am 19. Oktober 1991 (14. Spieltag) bei der 2:3-Niederlage im Auswärtsspiel gegen den VfB Stuttgart.

Während der Saison 1993/1994 wechselte er für dreieinhalb Spielzeiten zum VfL Bochum. Von Sommer 1997 bis zum 31. Dezember 1998 spielte Max Eberl bei der SpVgg Greuther Fürth in der zweiten Bundesliga und wechselte zum 1. Januar 1999 zu Borussia Mönchengladbach. Am 17. April 2004 (29. Spieltag) absolvierte der Verteidiger beim 1:1-Unentschieden im Heimspiel gegen Hertha BSC sein letztes von insgesamt 215 Ligaspielen.

Nationalmannschaft

Eberl bestritt sein erstes Spiel für die U-20-Nationalmannschaft am 20. Oktober 1992 beim 1:1-Unentschieden gegen die Auswahl Mexikos. Sieben weitere Länderspiele folgten, darunter zwei bei der Junioren-Weltmeisterschaft 1993 in Australien, bei der die U-20-Auswahlmannschaft bereits in der Vorrunde aus dem Turnier ausschied.

Für die U-21-Nationalmannschaft kam er zwölfmal zum Einsatz, wobei er am 16. November 1993 in Koblenz bei der Auswechslung von Christian Nerlinger auch die Kapitänsbinde von ihm übernahm; das Spiel gegen die Auswahlmannschaft Luxemburgs wurde mit 2:0 gewonnen. Sein letztes Länderspiel bestritt er am 10. Oktober 1995 in Cardiff beim 5:1-Sieg gegen die Auswahlmannschaft von Wales.

Funktionärskarriere

Borussia Mönchengladbach

Anfang 2005 war Eberl als Nachwuchskoordinator bei Borussia Mönchengladbach tätig; offiziell gehörte er dem Kader noch zur Spielzeit 2004/05 an.

Nachdem der Cheftrainer Jos Luhukay am 5. Oktober 2008 freigestellt worden war, übernahmen Eberl sowie Steffen Korell die Verantwortung über die Findung eines neuen Trainers; der Sportdirektor Christian Ziege trainierte als Interimstrainer die Profimannschaft.

Mit dem Amtsantritt von Borussias und Eberls ehemaligem Übungsleiter Hans Meyer als Cheftrainer übernahm Max Eberl am 19. Oktober 2008 den Posten des Sportdirektors von Christian Ziege, der Cotrainer unter Meyer wurde.[2] Am 24. Juni 2010 rückte er als Geschäftsführer Sport in die Geschäftsführung der Borussia Mönchengladbach GmbH auf.[3]

Max Eberl (2008)

Nach dem Rücktritt von Hans Meyer verpflichtete er zur Saison 2009/10 Michael Frontzeck, an dem er trotz Abstiegssorgen 2011 lange festhielt. Nach zwei aufeinanderfolgenden Niederlagen gegen direkte Konkurrenten (2:3 gegen den VfB Stuttgart am 21. und 1:3 beim FC St. Pauli am 22. Spieltag) erfolgte die Beurlaubung Frontzecks. Einen Tag später wurde Lucien Favre als neuer Trainer verpflichtet. Damit wurde eine Aufholjagd eingeleitet, an deren Ende mit 36 Punkten der Relegationsplatz stand. Dort setzte sich Borussia Mönchengladbach gegen den VfL Bochum durch.

Es folgte eine sehr erfolgreiche Ära der Borussia unter Trainer Lucien Favre, in der man sich zweimal für die Europa League sowie 2015 erstmals für die Gruppenphase der Champions League qualifizierte. Trotzdem trat Favre am 20. September 2015 nach sechs aufeinanderfolgenden Pflichtspielniederlagen zum Saisonstart gegen den Willen von Eberl und der restlichen Vereinsführung zurück.

Max Eberl beförderte André Schubert, den Trainer der U-23, zum Interimstrainer, der die Saison mit der erneuten Qualifikation für die Champions League noch sehr erfolgreich abschließen konnte. Trotz dieses Erfolges und seiner Festanstellung als Cheftrainer schon im Winter gelang Schubert kein guter Start in die Folgesaison, so dass Eberl ihn kurz vor Weihnachten 2016 entließ.

Als Nachfolger wurde der erfahrene Dieter Hecking verpflichtet, der die Saison auf Platz neun beendete. Auch nach der nächsten Spielzeit stand die Borussia auf diesem Platz. Die Saison 18/19 gestaltete sich dann erfolgreicher und wurde letztlich auf Platz fünf mit der Qualifikation zur Europa League beendet. Obwohl sich dieser Erfolg abzeichnete, teilte Max Eberl Anfang April 2019 Hecking und der Öffentlichkeit mit, dass die Zusammenarbeit nicht über das Ende der Saison hinweg fortgesetzt würde. Er wurde im Folgejahr durch Marco Rose ersetzt.

Dieser riskante Schachzug, einen erfolgreichen Trainer durch einen anderen zu ersetzen, von dem man sich noch mehr versprach, wurde in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Letztendlich behielt Eberl mit seiner Entscheidung Recht, denn Marco Rose beendete seine Premierensaison mit dem vierten Platz und damit der erneuten Qualifikation zur Champions League.

Alles in allem muss die Zeit unter Max Eberl als die erfolgreichste Phase der Borussia seit den Titeln der 1970er-Jahre betrachtet werden. Insbesondere seit der Verpflichtung Favres beendete der Verein jede Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz, was in dieser Zeit sonst nur dem FC Bayern München und Borussia Dortmund gelang. Außerdem erreichte man in diesen neun Jahren je dreimal die Europa League und die Champions League.

In Eberls Amtszeit fallen mit Dante, Marco Reus, Granit Xhaka, Christoph Kramer, Max Kruse, Lars Stindl, Matthias Ginter und etlichen weiteren viele namhafte Transfers, die durch eine Reihe von erfolgreichen Spielern aus der eigenen Jugend wie Tony Jantschke, Marc-André ter Stegen, Patrick Herrmann und Julian Korb flankiert werden.

Max Eberls laufender Vertrag wurde im Dezember 2020 bis zum 30. Juni 2026 verlängert.[4] Ende Januar 2022 trat er aufgrund eines Erschöpfungssyndroms als Geschäftsführer Sport zurück.[5] Eberl wurde daraufhin freigestellt, ehe man sich im September 2022 auf eine Vertragsauflösung einigte.[6]

RB Leipzig

Am 1. Dezember 2022 wurde Eberl Geschäftsführer Sport von RB Leipzig.[7][8]

Privates

Max Eberl war mit der ehemaligen Team-Managerin von Borussia Mönchengladbach Sedrina Schaller liiert.[9] Im Oktober 2022 wurde die Trennung bekannt.[10] Im Jahr 2023 ging er mit der TV-Moderatorin Natascha Fruscella eine Beziehung ein.[11]

Erfolge

Sonstiges

Max Eberl hat sein Abitur und eine Weiterbildung zum Sportfachwirt erfolgreich abgeschlossen.[13]

Vom DFB-Sportgericht wurde Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Eberl wegen eines unsportlichen Verhaltens am 5. Juni 2020 mit einem Innenraumverbot für ein Bundesligaspiel belegt. Da Eberl dem Urteil zustimmte, ist es unmittelbar rechtskräftig. Er ist historisch damit der erste Funktionär der Bundesligageschichte, der eine Rote Karte bekam. Die zugrundeliegende Regel-Änderung war im Sommer 2019 eingeführt worden.[14]

Literatur

  • Andreas Bach: Jlabacher Jonges. Max Eberl: Ein Indianer am Niederrhein. Verlag abbv, Viersen, 2005, ISBN 3-938697-00-8.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Maximilian Michael Eberl, München, northdata.de, abgerufen am 22. Mai 2023.
  2. Borussia Mönchengladbach: Ziege wird Co-Trainer, Eberl Sportdirektor. Spiegel Online, 19. Oktober 2008, abgerufen am 14. Juli 2016.
  3. Sportdirektor Max Eberl bleibt und steigt auf. Westdeutsche Zeitung, 24. Juni 2010, abgerufen am 14. Juli 2016.
  4. https://www.borussia.de/de/aktuelles/news/2020-12-20-borussia-verlaengert-vertraege-mit-eberl-und-schippers
  5. Max Eberl: „Ich habe keine Kraft mehr“, borussia.de, 30. Januar 2022, abgerufen am 20. September 2022.
  6. Borussia löst den Arbeitsvertrag mit Max Eberl auf, borussia.de, 19. September 2022, abgerufen am 20. September 2022.
  7. Max Eberl wird Geschäftsführer Sport bei RB Leipzig , rbleipzig.com, 19. September 2022, abgerufen am 19. September 2022.
  8. Max Eberl startet als Geschäftsführer Sport bei RB Leipzig, rbleipzig.com, 1. Dezember 2022, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  9. Hannah Gobrecht: Nach sechs Monaten: Borussias Team-Managerin Schaller hat den Verein verlassen. 12. Januar 2022, abgerufen am 12. Januar 2022.
  10. Jannik Sorgatz: 2:0 wie einst mit Gladbach: Max Eberl sieht Leipzig-Sieg in Glasgow. 12. Oktober 2022, abgerufen am 3. Juni 2023.
  11. Max Eberl liebt TV-Moderatorin: Erstes Foto mit neuer Freundin. 2. Juni 2023, abgerufen am 3. Juni 2023.
  12. https://www.borussia.de/de/aktuelles-termine/news/borussia-news/news-detailansicht.html?tx_ttnews%5Btt_news%5D=52898&cHash=0707f3e775123150baadfe4aaf608002
  13. IST-Erfolgsstorys: Mit Fachwissen und Herzblut für die Borussia auf ist. IST-Studieninstitut, abgerufen am 24. Mai 2023.
  14. DFB sperrt Max Eberl für ein Spiel, deutschlandfunk.de, erschienen und abgerufen am 8. Juni 2020

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Autor/Urheber: VierscheJong, Lizenz: CC BY-SA 3.0
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