Max Cohen-Olivar

Max Cohen-Olivar, Antoine Salamin und Marcel Tarrès (von links nach rechts) 1991 in Le Mans
Max Cohen-Olivar 2016

Max Mimoun Cohen-Olivar (* 30. April 1945 in Casablanca; † 21. Mai 2018 in Paris) war ein marokkanischer Automobilrennfahrer.

Karriere

Max Cohen-Olivar begann seine Karriere im Motorsport in den späten 1960er-Jahren in Marokko. Im Unterschied zu Südafrika und Rhodesien, wo sich in den 1960er-Jahren eine eigenständige Motorsportszene in unterschiedlichen Varianten entwickelte, blieb der Rennsport in fast allen anderen afrikanischen Staaten Stückwerk. Nicht viel anders war die Situation in Cohen-Olivars Heimatland. In Ermangelung passender Entwicklungsmöglichkeiten kam er daher Anfang der 1970er-Jahre nach Europa.

Der talentierte junge Pilot bekam 1970 einen Vertrag beim Schweizer Rennfahrer und Teambesitzer André Wicky, der ihm den Einstieg in den professionellen Sport ermöglichte. Cohen-Olivar wurde nach seiner ersten Zeit in der Schweiz zu einem der meistbeschäftigten Sportwagenfahrer im internationalen Motorsport. Bis Mitte der 1990er-Jahre war er bei allen großen Sportwagenrennen mehrmals am Start.

Eng verbunden ist der Name Cohen-Olivar auch mit dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans. In drei Jahrzehnten war er 20-mal bei diesem Langstreckenrennen am Start. Sein Debüt gab er 1971 für das Team Wicky Racing mit dem Teambesitzer selbst als Rennpartner. Seine besten Platzierungen waren die beiden zwölften Gesamtränge 1982 und 2001. Einer Spitzenplatzierung am nächsten kam er 1986, als er mit dem Porsche 962 der deutschen Kremer-Mannschaft lange im Spitzenfeld lag. Das Team zog jedoch nach dem tödlichen Unfall von Jo Gartner – der ebenfalls einen Kremer-Porsche fuhr – das Fahrzeug vom Rennen zurück.

2001 wurde Cohen-Olivar für 30 Jahre Le Mans vom Automobile Club de l’Ouest – dem Veranstalter des 24-Stunden-Rennens – geehrt und ist bis heute der Afrikaner mit den meisten Rennteilnahmen an der Sarthe.

Er starb im Mai 2018.[1]

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1971Schweiz André Wicky Racing TeamPorsche 908/2Schweiz André WickyAusfallGetriebeschaden
1973Schweiz André Wicky Racing TeamPorsche 908/2Schweiz André WickySchweiz Philippe CarronRang 21
1974Schweiz Wicky Racing TeamDe Tomaso PanteraSchweiz Philippe CarronAusfallGetriebeschaden
1975Schweiz Wicky Racing TeamPorsche 908/2Schweiz Philippe CarronFrankreichFrankreich Joël BrachetAusfallKupplungsschaden
1977FrankreichFrankreich Racing Organisation CourseChevron B36FrankreichFrankreich Alain FlotardFrankreichFrankreich Michel DuboisAusfallMotorschaden
1978FrankreichFrankreich ROC La Pierre du NordChevron B36FrankreichFrankreich Jacques HenryFrankreichFrankreich Albert DufréneAusfallKolbenschaden
1979ItalienItalien Lambretta S.A.F.D,Lola T298FrankreichFrankreich Pierre YverFrankreichFrankreich Michel ElkoubiRang 21
1981FrankreichFrankreich Jean-Marie LemerleLola T298FrankreichFrankreich Jean-Marie LemerleFrankreichFrankreich Alain LeviéAusfallElektrik
1982FrankreichFrankreich Jean-Marie LemerleLancia Beta Monte CarloFrankreichFrankreich Jean-Marie LemerleVereinigte StaatenVereinigte Staaten Joe CastellanoRang 12
1983ItalienItalien Scuderia Sivama MotorLancia LC1Argentinien Oscar LarrauriItalienItalien Massimo Sigalanicht klassiert
1985Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bartlett Chevron RacingChevron B62Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard JonesVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Robin SmithAusfallMotorschaden
1986Deutschland Porsche Kremer RacingPorsche 956FrankreichFrankreich Pierre YverFrankreichFrankreich Hubert Striebigzurückgezogentödlicher Unfall von Jo Gartner
1987Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Charles Ivy RacingTiga GC287Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John CooperVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tom Dodd-NobleAusfallKurbelwelle
1988FrankreichFrankreich Primagaz CompétitionCougar C12Belgien Patrick de Radiguèsnicht klassiert
1989Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tiga Race TeamTiga GC289Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Robin DonovanVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John SheldonAusfallKraftübertragung
1990Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Team DaveyPorsche 962CItalienItalien Giovanni LavaggiVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tim Lee-DaveyRang 19
1991Schweiz Team Salamin PrimagazPorsche 962CSchweiz Antoine SalaminFrankreichFrankreich Marcel TarrèsAusfallMotor überhitzt
1992FrankreichFrankreich Equipe Alméras ChotardPorsche 962CFrankreichFrankreich Jacques AlmérasFrankreichFrankreich Jean-Marie AlmérasAusfallUnfall
2000Deutschland Seikel MotorsportPorsche 911 GT3-RBelgien Michel NeugartenKanada Tony BurgessRang 18
2001Deutschland Seikel MotorsportPorsche 911 GT3-RNeuseeland Andrew BagnallKanada Tony BurgessRang 12

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

SaisonTeamRennwagen1234567891011121314151617
1971Wicky RacingPorsche 908Argentinien BUAVereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBVereinigtes Konigreich BRHItalien MONBelgien SPAItalien TARDeutschland NÜRFrankreich LEMOsterreich ZELVereinigte Staaten WAT
DNF
1973Wicky RacingPorsche 908Vereinigte Staaten DAYItalien VALFrankreich DIJItalien MONBelgien SPAItalien TARDeutschland NÜRFrankreich LEMOsterreich ZELVereinigte Staaten WAT
12DNF21
1974Supercar
Wicky Racing
Lola T294
De Tomaso Pantera
Italien MONBelgien SPADeutschland NÜRItalien IMOFrankreich LEMOsterreich ZELVereinigte Staaten WATFrankreich LECVereinigtes Konigreich BRHSudafrika 1961 KYA
DNFDNF
1978ROCChevron B36Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBItalien MUGVereinigte Staaten TALFrankreich DIJVereinigtes Konigreich SILDeutschland NÜRFrankreich LEMItalien MISVereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten WATItalien VALVereinigte Staaten ROD
DNF
1979LambrettaLola T298Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBItalien MUGVereinigte Staaten TALFrankreich DIJVereinigte Staaten RIVVereinigtes Konigreich SILDeutschland NÜRFrankreich LEMItalien PERVereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten WATBelgien SPAVereinigtes Konigreich BRHVereinigte Staaten ROAItalien VALEl Salvador ELS
DNF21
1981Jean-Marie LemerleLola T298Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBItalien MUGItalien MONVereinigte Staaten RIVVereinigtes Konigreich SILDeutschland NÜRFrankreich LEMItalien PERVereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten WATBelgien SPAKanada MOSVereinigte Staaten ROAVereinigtes Konigreich BRH
DNF
1982Jean-Marie LemerleLancia Beta Monte CarloItalien MONVereinigtes Konigreich SILDeutschland NÜRFrankreich LEMBelgien SPAItalien MUGJapan FUJVereinigtes Konigreich BRH
12
1983SivamaLancia LC1Italien MONVereinigtes Konigreich SILDeutschland NÜRFrankreich LEMBelgien SPAJapan FUJSudafrika KYA
DNF
1984Helmut Gall
Hubert Striebig
John Bartlett
BMW M1
Sthemo SMC2
Lola T610
Italien MONVereinigtes Konigreich SILFrankreich LEMDeutschland NÜRVereinigtes Konigreich BRHKanada MOSBelgien SPAItalien IMOJapan FUJSudafrika KYAAustralien SAN
DNFDNF14DNFDNF
1985Chevron Cars
Bartlett Racing
Chevron B62Italien MUGItalien MONVereinigtes Konigreich SILFrankreich LEMDeutschland HOKKanada MOSBelgien SPAVereinigtes Konigreich BRHJapan FUJMalaysia SEL
DNF16DNFDNFDNF
1986Bartlett Racing
Kremer Racing
Tiga
Bardon DB1
Porsche 956
Tiga GC285
Italien MONVereinigtes Konigreich SILFrankreich LEMDeutschland NÜNVereinigtes Konigreich BRHSpanien JERDeutschland NÜRBelgien SPAJapan FUJ
DNFDNF1810DNFDNF
1987Baker Racing
Ivy Racing
Tiga GC286
Tiga GC287
Spanien JARSpanien JERItalien MONVereinigtes Konigreich SILFrankreich LEMDeutschland NÜNVereinigtes Konigreich BRHDeutschland NÜRBelgien SPAJapan FUJ
DNFDNF15
1988Team Salamin
Automobiles Descartes
Courage
Baker Racing
Porsche 962
ALD 04
Cougar C12
Tiga GC286
Spanien JERSpanien JARItalien MONVereinigtes Konigreich SILFrankreich LEMTschechien BRÜVereinigtes Konigreich BRHDeutschland NÜRBelgien SPAJapan FUJAustralien SAN
15DNF7DNFDNFDNF
1989Team Salamin
Team Davey
Porsche 962Japan SUZFrankreich DIJSpanien JARVereinigtes Konigreich BRHDeutschland NÜRVereinigtes Konigreich DONBelgien SPAMexiko MEX
2216DNF1616
1990Team SalaminPorsche 962Japan SUZItalien MONVereinigtes Konigreich SILBelgien SPAFrankreich DIJDeutschland NÜRVereinigtes Konigreich DONKanada MOTMexiko MEX
201920DNF
1991Team SalaminPorsche 962Japan SUZItalien MONVereinigtes Konigreich SILFrankreich LEMDeutschland NÜRFrankreich MAGMexiko MEXJapan AUT
9DNFDNFDNF
1992Equipe AlmérasPorsche 962Italien MONVereinigtes Konigreich SILFrankreich LEMVereinigtes Konigreich DONJapan SUZFrankreich MAG
DNF

Literatur

  • Christian Moity, Jean-Marc Teissedre: 24 Stunden du Mans. 1923–1992. 2 Bände. Édition d'Art J. B. Barthelemy, Besançon 1992, ISBN 2-909-413-06-3.

Weblinks

Commons: Max Cohen-Olivar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. LE PILOTE MAROCAIN, MAX COHEN OLIVAR EST MORT CE 21 MAI 2018, À 73 ANS ! In: autonewsinfo.com. 21. Mai 2018, abgerufen am 2. Juli 2018 (französisch).

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     Gelb gerendert als RGB 255 184 028Pantone 1235 C
     Rot gerendert als RGB 224 060 049Pantone 179 C
     Blau gerendert als RGB 000 020 137Pantone Reflex Blue C
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Max Mimoun Cohen-Olivar.jpg
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Max Cohen Plivar
Le mans 91 parade pilotes - 1.jpg
Autor/Urheber: NPiquet81, Lizenz: CC BY-SA 4.0
L'équipage de la Porsche Team Salamin Primagaz No 14 aux 24h du Mans 1991 : Max Cohen-Olivar, Antoine Salamin et Marcel Tarrès