Max Baumbach
Johann Max Baumbach (* 28. November 1859 in Wurzen; † 4. Oktober 1915 in Berlin-Wilmersdorf)[1] war ein deutscher Bildhauer und Holzschnitzer.
Leben
Max Baumbach studierte Bildhauerei, zunächst 1881 bis 1884 an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin, danach an der Berliner Kunstakademie, 1884 bis 1885 bei Fritz Schaper und 1885 bis 1887 in der Meisterklasse von Reinhold Begas. Seit 1885 präsentierte er eigene Werke und wurde bei Ausstellungen in München (1892) und Chicago (Weltausstellung 1893) ausgezeichnet. Von 1890 bis 1893 arbeitete er im Atelierhaus Lützowstraße 82.[2] 1896 wurde er zum Mitglied der Preußischen Akademie der Künste berufen.
Baumbachs Werk ist überwiegend dem Neubarock zuzuordnen, sein bevorzugtes Genre waren heroische Herrscherstatuen.
„Seine künstlerische Auffassung war ein mittlerer Standpunkt zwischen dem freien Naturalismus und der formalen Stilisierung. Seine Werke hatten Linie und das ließ sie auch gut mit den strengen Formen der Architektur zusammen gehen.“
Vor allem im Stadtbild Berlins wurden eine Reihe seiner Standbilder aufgestellt. Er hat aber auch Standbilder für andere Orte geschaffen.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts ließ er sich von den Architekten Otto Spalding und Alfred Grenander für 75.000 Mark eine Villa (Landhaus Baumbach) mit eigenem Atelierhaus in der Lietzenburger Straße Nr. 43 in Berlin-Wilmersdorf, nahe dem Kurfürstendamm errichten, die im Spätherbst 1900 fertiggestellt wurde.[3][4]
Max Baumbach wurde auf dem Friedhof Wilmersdorf beigesetzt.
Werke (Auswahl)
- Die Brandenburger Markgrafen Johann I. und Otto III. an der Siegesallee (Denkmalgruppe 5).
- Statue des Kaisers Friedrich Barbarossa für die südliche Eingangshalle des Reichstagsgebäudes.[5]
- Eine Kolossalstatue, die 1903 im Berliner Dom aufgestellt wurde.
- Reiterstandbild von König Albert von Sachsen vor dem Ständehaus in Dresden
- Bronzedenkmal für Friedrich Wilhelm von Seydlitz im schlesischen Trebnitz
- Gruppe von sechs Standbildern mit den protestierenden Reichsfürsten von 1529, die 1914 in der Gedächtniskirche in Speyer aufgestellt wurde
- Denkmal für Kaiser Friedrich III. in Wörth, anlässlich dessen Enthüllung am 18. Oktober 1895 Baumbach mit dem Professoren-Titel ausgezeichnet wurde.
- Siegesallee, Denkmalgruppe 5
- Siegesallee, Denkmalgruppe 5, Otto III. und Johann I.[6]
- Denkmal Kaiser Friedrichs III. in Wörth (zerstört)
- Enthüllung des Reiterstandbilds König Alberts von Sachsen in Dresden
- „Hasenhatz (zur Rokokozeit)“ an der Fasanerieallee in Berlin
Auszeichnungen
- 1891: Kleine Goldene Medaille (Berlin)
- 1892: Kleine Goldene Medaille (München)
- 1893: Goldene Medaille (Weltausstellung Chicago)
- 1894: preußischer Kronen-Orden IV. Klasse
- 1894: Große Goldene Medaille (Wien)
Literatur
- Brigitte Hüfler: Baumbach, Max. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 7, Saur, München u. a. 1993, ISBN 3-598-22747-7, S. 594.
- Künstler der Gegenwart – Baumbach, Max. In: Spemanns Goldenes Buch der Kunst. W. Spemann, Berlin / Stuttgart 1910, Nr. 1098 (Text Textarchiv – Internet Archive und Abbildung Textarchiv – Internet Archive, nicht paginiert).
- Bildhauer Professor Max Baumbach †. In: Deutsche Bauzeitung, 49. Jahrgang 1915, Nr. 86 (vom 27. Oktober 1915), S. 484.
- Paul Kühn: Baumbach, Max. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 3: Bassano–Bickham. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1909, S. 80 (Textarchiv – Internet Archive).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ StA Wilmersdorf, Sterbeurkunde Nr. 1326/1915
- ↑ Berliner Adressbuch. Ausgaben 1890–1893.
- ↑ Zu unseren Bildern. In: Berliner Architekturwelt. Nr. 6, September 1900, S. 209 (zlb.de – rechte Spalte Mitte).
- ↑ Alfred Grenander & Otto Spalding – Villa Baumbach. Das Berliner U-Bahn-Archiv, abgerufen am 15. März 2020.
- ↑ Aus allen Ländern. In: Berliner Architekturwelt. Nr. 1, April 1899, S. 33 (zlb.de – Foto).
- ↑ Zu unseren Bildern. In: Berliner Architekturwelt. Nr. 3, Juni 1900, S. 98 (zlb.de – Foto). Chronik. In: Berliner Architekturwelt. Nr. 3, Juni 1900, S. 100 (zlb.de – Foto).
Personendaten | |
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NAME | Baumbach, Max |
ALTERNATIVNAMEN | Johann Max Baumbach (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 28. November 1859 |
GEBURTSORT | Wurzen |
STERBEDATUM | 4. Oktober 1915 |
STERBEORT | Berlin |
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Das Kaiser Friedrich-Denkmal für das Schlachtfeld von Wörth.
Nach dem Entwurf von Bildhauer Max Baumbach.
Ehemalige Siegesallee in Berlin mit dem Doppelstandbild (Detail) für die gemeinsam regierenden Brandenburger Markgrafen Johann I. (1213–1266) und Otto III. (ca. 1215–1267), Söhne von Albrecht II. Bildhauer: Max Baumbach, Enthüllung 22. März 1900. Der auf einem Stein sitzende Johann I. hat über seinen Knien die Urkunde ausgebreitet, durch die Berlin und Cölln das Stadtrecht erhalten haben sollen. Der jüngere Otto III. steht neben ihm und weist mit einem Arm auf die Urkunde, während der andere Arm auf einem Jagdspieß ruht. Die jugendlichen Städtegründer sind hier als reife Männer dargestellt, denn zwei Knabengestalten hätten den Gründungsakt einer späteren Weltstadt aus Sicht der gängigen Geschichtsinterpretation nicht angemessen zum Ausdruck bringen können.
Ehemalige Siegesallee in Berlin mit dem Doppelstandbild für die gemeinsam regierenden Brandenburger Markgrafen Johann I. (1213–1266) und Otto III. (ca. 1215–1267), Söhne von Albrecht II. Die Nebenfigur (Büste) links zeigt den Propst Simeon von Cölln, die Figur rechts Marsilius, erster nachgewiesener Schulze (Schultheiß) und Richter von Berlin. Bildhauer: Max Baumbach, Enthüllung 22. März 1900. Der auf einem Stein sitzende Johann I. hat über seinen Knien die Urkunde ausgebreitet, durch die Berlin und Cölln das Stadtrecht erhalten haben sollen. Der jüngere Otto III. steht neben ihm und weist mit einem Arm auf die Urkunde, während der andere Arm auf einem Jagdspieß ruht. Die jugendlichen Städtegründer sind hier als reife Männer dargestellt, denn zwei Knabengestalten hätten den Gründungsakt einer späteren Weltstadt aus Sicht der gängigen Geschichtsinterpretation nicht angemessen zum Ausdruck bringen können.
Hasenhatz der Rokokozeit by Max Baumbach, Tiergarten, Berlin, Germany.
Max Baumbach (1859-1915), deutscher Bildhauer zur Zeit der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert.
Das am 23. April 1906 enthüllte Denkmal König Alberts von Sachsen vor dem neuen Ständehaus in Dresden. Modelliert von Max Baumbach