Mauth
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 48° 53′ N, 13° 35′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Freyung-Grafenau | |
Höhe: | 821 m ü. NHN | |
Fläche: | 28,88 km2 | |
Einwohner: | 2237 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 77 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 94151 | |
Vorwahl: | 08557 | |
Kfz-Kennzeichen: | FRG, GRA, WOS | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 72 134 | |
Gemeindegliederung: | 11 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Giesekestr. 2 94151 Mauth | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Ernst Kandlbinder[2] (CSU) | |
Lage der Gemeinde Mauth im Landkreis Freyung-Grafenau | ||
Mauth ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau. Der gleichnamige Hauptort ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde in der Region Donau-Wald im Bayerischen Wald liegt unmittelbar am Rand des Nationalparks Bayerischer Wald. Der Gemeindeteil Finsterau, 1000 Meter hoch gelegen, zählt zu den abgelegensten Dörfern im Bayerischen Wald. Dort befindet sich auf 1130 Meter Höhe ein Grenzübergang nach Bučina in Tschechien für Fußgänger und Radfahrer. Busse des Nationalparks fahren bis zum Grenzübergang. Dieser kann auch mit dem Privatfahrzeug erreicht werden, jedoch ist die Zufahrt von 9 bis 18 Uhr untersagt.[3] Mauth selbst liegt zehn Kilometer nördlich von Freyung, 20 Kilometer nordöstlich von Grafenau und rund 44 Kilometer von Passau entfernt.
Nachbargemeinden
Gemeindegliederung
Es gibt elf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[4][5]
Es gibt die Gemarkungen Annathal, Mauth und Finsterau.
Geschichte
Bis zum 19. Jahrhundert
Am oberen Goldenen Steig entstanden zwischen 1687 und 1724 die Ortschaften der Gemeinde. Mauth kam mit dem größten Teil des Hochstifts Passau 1803 an den Erzherzog Ferdinand von Toskana. Seit den Friedensverträgen von Brünn und Preßburg 1805 gehört der Ort zu Bayern.
Die Gemeinde Mauth wurde 1811 gebildet mit den Siedlungen Finsterau, Heinrichsbrunn, Hohenröhren, Mauth, Waldmühl (Holzapfelmühl) und Zwölfhäuser. Das Gemeindeedikt von 1818 wies die Siedlungen Fürstenhütte (Neuhütte) und Vierhäuser dazu. 1825 traten als weitere Ortsteile Neuhäusler und Neuhüttenmühle auf. Spätestens 1841 waren Fürstenhütte und Neuhäusler zum Ortsteil Neuhütte verschmolzen. Aus den Siedlungen Finsterau und Heinrichsbrunn wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1900 die neue Gemeinde Finsterau abgetrennt.[6]
20. Jahrhundert
Nach der Einstellung der Holznutzung im 1970 gegründeten Nationalpark Bayerischer Wald entwickelte sich die Gemeinde immer mehr zum Urlaubsort.
Eingemeindungen
Mit Wirkung vom 1. Januar 1946 wurden mit der Auflösung der Gemeinde Annathal die Orte Annathal, Annathalmühle, Bärnbachruhe und Müllersreut (Raumreut) dem Gemeindegebiet angeschlossen.[6] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern kam die Gemeinde Finsterau am 1. Januar 1978 wieder zur Gemeinde Mauth.[7]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 2461 auf 2251 um 210 Einwohner bzw. um 8,5 %.
- 1961: 2446 Einwohner
- 1970: 2552 Einwohner
- 1987: 2478 Einwohner
- 1991: 2658 Einwohner
- 1995: 2671 Einwohner
- 2000: 2597 Einwohner
- 2005: 2529 Einwohner
- 2010: 2371 Einwohner
- 2015: 2306 Einwohner
Politik
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahlen seit 2014 ergaben folgende Stimmenanteile und Sitzverteilungen:
Partei/Liste | 2020[8] | 2014 | ||
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% | Sitze | % | Sitze | |
CSU | 63,99 | 9 | 68,41 | 10 |
SPD/Freie Wähler | 36,01 | 5 | 31,59 | 4 |
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist Ernst Kandlbinder (CSU).[9][2] Er ist seit 17. März 2014 Nachfolger von Max Gibis (CSU)
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Finanzen
Die Gewerbesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2012 etwa 270.000 €
Wappen
Blasonierung: „Über goldenem Dreiberg, darauf eine aus dem unteren Schildrand wachsende schwarze Hellebarde, gespalten; vorne dreimal geteilt von Silber und Blau, hinten Rot.“[10] | |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Freilichtmuseum Finsterau
- Otterhaus Bayern[11]
Baudenkmäler
Bodendenkmäler
Grünflächen und Naherholung
- Reschbachtal mit Planetenweg
- Naturbadesee Mauth (Parkplatz Dreikönigsloipe)
- Felswanderweg (Rastplatz Jägerstraßl)
Sport
Regelmäßige Veranstaltungen
Historische Feste
Alle drei Jahre am 2. August-Wochenende findet in Mauth das Heimatfest statt. Beim traditionellen Heimatfest können die Besucher altes Brauchtum und Sitten miterleben.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im Produzierenden Gewerbe 128 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 111 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 789. Im verarbeitenden Gewerbe gab es sechs Betriebe, im Bauhauptgewerbe einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 127 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 899 ha. Davon waren 893 ha Dauergrünfläche.
Bildung
Im Jahr 2007 gab es einen Kindergarten mit 50 Plätzen und eine Grundschule mit vier Lehrern und 100 Schülern.
Literatur
- Ernst Dorn: Mauth – Geschichte einer Pfarrei im Bayerischen Wald; vom Kulturfonds Bayern geförderte Veröffentlichung, ISBN 3-932949-45-5
- Hans Eller: 100 Jahre Kirchengeschichte Finsterau, 1996.
- Erich Dorner: Auf der Maut’, bey der Finster’Au und in der Howareit, 1992.
Weblinks
- Freilichtmuseum Finsterau
- Gemeinde Mauth
- Mauth: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
- Fotos
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ a b Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 01.05.2020). (xlsx) Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 12. Juni 2020.
- ↑ Straße nach Buchwald: Ärger über verlängerte Sperrzeiten (Memento des vom 10. September 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gemeinde Mauth in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 1. Mai 2021.
- ↑ Gemeinde Mauth, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 24. Dezember 2021.
- ↑ a b Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 595.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 627.
- ↑ Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Mauth - Gesamtergebnis. Abgerufen am 9. Dezember 2020.
- ↑ Kommunalwahlen 2020. Gemeinde Mauth (Bezeichnung: „Gemeinde Mauth-Finsterau“), abgerufen am 23. September 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Mauth in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Otterhaus auf ostbayern-tourismus.de
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Positionskarte von Deutschland
Wappen Landkreis Freyung-Grafenau. Über gekürzter und eingeschweifter Spitze, darin die bayerischen Rauten, in Silber nebeneinander ein linksgewendeter schwarzer Bär und ein roter Wolf. Die früheren Kreise Grafenau und Wolfstein wurden 1972 zum neuen Landkreis Freyung-Grafenau vereinigt. Das Amt Wolfstein, benannt nach dem Schloss Wolfstein nahe Freyung, geht zurück auf ein bischöflich passauisches Pflegamt. Deshalb steht das Passauer Wappenschild, der rote Wolf, im Landkreiswappen; er war schon im früheren Wolfsteiner Kreiswappen berücksichtigt worden. Das Amt Grafenau, das aus dem herzoglich bayerischen Pfleggericht Bärnstein bei Grafenau hervorgegangen ist, wird im Wappen durch den Bären symbolisiert. Die bayerischen Rauten zeigen die lange Kontinuität bayerischer Verwaltungstradition im unteren bayerischen Wald. Sie standen auch schon im früheren Grafenauer Landkreiswappen.
Autor/Urheber: High Contrast, Lizenz: CC BY-SA 2.0 de
Mauth (Niederbayern), Ansicht der Pfarrkirche St. Leopold von Westen.
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