Matthias Zender

Matthias Zender (* 20. April 1907 in Niederweis; † 20. Dezember 1993 in Bonn) war ein deutscher Volkskundler.

Leben und Wirken

Zender wurde am 20. Mai 1940 zur Wehrmacht einberufen und am 1. April 1941 zum Kriegsverwaltungsrat in Arlon (Belgien) ernannt.[1]

Er war Direktor des Volkskundlichen Seminars und Abteilungsleiter für rheinische Volkskunde und Professor am Institut für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande an der Universität Bonn. Hier trat er 1927 der katholischen Studentenverbindung W.K.St.V. Unitas-Salia bei.[2] Sein Forschungsschwerpunkt war die Heiligenverehrung in Deutschland. Nach 1945 wurde unter der Leitung von Zender die Antwortbögen zum Atlas der deutschen Volkskunde ausgewertet. Von 1965 bis 1975 war er Herausgeber des Rheinischen Jahrbuchs für Volkskunde, und zeitweilig arbeitete er zusammen mit Heinrich Dittmaier am Rheinischen Wörterbuch mit.

Ihm wurden zahlreiche wissenschaftliche Ehrungen und Mitgliedschaften zugesprochen. Ihm wurde 1978 das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland und 1983 das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Er war Comtur des päpstlichen St.-Gregorius-Ordens. Er wurde 1975 zum korrespondierenden Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[3]

Schriften

Schriftenverzeichnis

  • Josef Mangold: Schriftenverzeichnis Matthias Zender (= Rheinisches Jahrbuch für Volkskunde. Beiheft 1, ISSN 0080-2697). Dümmler, Bonn 1987.

Monographien

  • mit Günter Wiegelmann und Gerhard Heilfurth: Volkskunde. Eine Einführung (= Grundlagen der Germanistik. Bd. 12). E. Schmidt, Berlin 1977, ISBN 3-503-00578-1.
  • Gestalt und Wandel. Aufsätze zur rheinisch-westfälischen Volkskunde und Kulturraumforschung. Röhrscheid, Bonn 1977, ISBN 3-7928-0395-X.
  • Räume und Schichten mittelalterlicher Heiligenverehrung in ihrer Bedeutung für die Volkskunde. Die Heiligen des mittleren Maaslandes und der Rheinlande in Kultgeschichte und Kultverbreitung. 2., erweiterte Auflage. Rheinland-Verlag u. a., Köln 1973, ISBN 3-7927-0173-1.

Schriften

  • Die Termine der Jahresfeuer in Europa. Erläuterungen zur Verbreitungskarte (= Forschungen zum Ethnologischen Atlas Europas und seiner Nachbarländer. Bd. 1). Schwartz, Göttingen 1980, ISBN 3-509-01126-0.
  • Atlas der deutschen Volkskunde. Auf Grund der von 1929 bis 1935 durchgeführten Sammlungen im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Elwert, Marburg 1958 ff.

Literatur

  • Edith Ennen, Günter Wiegelmann (Hrsg.): Festschrift Matthias Zender. Studien zu Volkskultur, Sprache und Landesgeschichte. 2 Bände. Röhrscheid, Bonn 1972, ISBN 3-7928-0327-5.
  • Sagen und Geschichten aus der Westeifel, Geistkirch Verlag (2013), ISBN 978-3938889107
  • Heinrich L. Cox: Matthias Zender 1907–1993. In: Rheinische Vierteljahrsblätter. Bd. 58 (1994), S. XVII–XXV (Digitalisat).

Weblinks

  • Alois Döring: Matthias Zender. In: Internetportal Rheinische Geschichte, online (abgerufen am 29. November 2020)

Anmerkungen

  1. Döring, Alois, „Matthias Zender“, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/matthias-zender/DE-2086/lido/57c827be1ab6f5.77104033 (abgerufen am 28. Mai 2019)
  2. Wolfgang Burr (Hrsg.): Unitas-Handbuch. Band 1. Verlag Franz Schmitt, Siegburg 1995, S. 370.
  3. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 266.