Matthias Schrom
Matthias Schrom, auch Matthias Schrom-Kux, (* 1973 in Innsbruck[1]) ist ein österreichischer Fernseh- und Radio-Journalist. Am 25. Mai 2018 wurde er zum Chefredakteur von ORF 2 bestellt[2]. Im November 2022 gab er dieses Amt ab, nachdem Chats von Schrom mit dem damaligen Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) von 2019 öffentlich wurden, die politisch motivierte Absprachen und Interventionen zum Inhalt haben. Seit 2023 leitet Schrom das Projekt „Smart Producing“ im ORF.
Werdegang
Matthias Schrom-Kux begann seine journalistische Laufbahn noch während seiner Schulzeit 1991 beim Südtiroler Privatradiosender Antenne Austria West als Moderator und Reporter, in der Folge war er noch als Moderator bei Radio M1 in Sterzing/Südtirol tätig. 1993 wechselte er zum ORF-Landesstudio Tirol, wo er als Moderator und Reporter für den Aktuellen Dienst bei Radio Tirol tätig war. Ab 1995 war er auch als Reporter für Ö3 tätig. 1998 wurde er Chefredakteur und Programmchef bei Antenne Tirol, ab 2000 war er außerdem auch Programmchef von Radio Arabella Tirol. 2001 kehrte er zum ORF Tirol zurück und war unter anderem Chef vom Dienst im Aktuellen Dienst. 2004 wurde er Chef vom Dienst bei ORF Wien-Heute. Seit Februar 2010 war er Innenpolitik-Redakteur der Zeit im Bild und stellvertretender Ressortleiter der Chronikredaktion bei der Zeit im Bild. Außerdem präsentierte er die ORF-Pressestunde. Neben seiner Arbeit im ORF war er laufend als Vortragender oder Lektor tätig, etwa an der Universität für Weiterbildung Krems und an der FH Wien.[1]
Am 25. Mai 2018 wurde er von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zum Chefredakteur von ORF 2 bestellt. Diese Funktionen übernahm er nach Durchführung der Trennung der Redaktionen in ORF eins und ORF 2 am 11. Juni 2018. In der Funktion war er unter anderem für die Zeit im Bild und die ZIB 2 verantwortlich. Zum Chefredakteur von ORF eins wurde Wolfgang Geier bestellt. Die beiden folgten damit Fritz Dittlbacher nach, der bis dahin Chefredakteur der einzigen Redaktion für beide ORF-Fernsehsender war. Ab 2020 war Schrom als alleiniger Chefredakteur für alle Zeit in Bild Sendungen auf ORF 1 und ORF 2 verantwortlich. Unter Schrom wurde eine deutliche Verjüngung der Redaktion eingeleitet. Das Informationsangebot wurde stark erweitert: so gibt es regelmäßig Sonder-ZIB Sendungen, die ZIB2 am Sonntag, tägliche Aktuell Sendungen, erfolgreiche Wahlsendungen wie „Die Duelle“ zur Wahl 2019 sowie die erfolgreichen Launches der ZIB auf TikTok und Instagram. Unter Schroms Führung haben die Quoten der ORF Information ein Rekordniveau erreicht. Der seit 2022 im Amt befindliche Generaldirektor Roland Weißmann hat Schrom im selben Jahr auch die Verantwortung für das Konsumentenmagazin konkret übertragen.[2][1][3][4][5][6][7][1]
In einem im November 2022 bekannt gewordenen Bericht der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft zur ÖVP-Korruptionsaffäre wurden politisch motivierte Interventionen von Heinz-Christian Strache mit Schrom bekannt. Die gegenüber Strache geäußerten Einschätzungen von Schrom wirkten irritierend, etwa über ORF 1, „das noch viel linker ist“.[8] Des Weiteren wurden Absprachen zu personellen Besetzungen im ORF behandelt. Schrom rechtfertigte sich laut der Tageszeitung Der Standard dafür, damit „eine Gesprächsbasis zu erhalten“, sowie „Tonalität und Sprache meines Gesprächspartners angepasst“ zu haben.[9] Am 7. November wurde bekannt, dass der Generaldirektor des ORF, Roland Weißmann, den ORF-Ethikrat um Untersuchung des Sachverhalts ersucht hat und Schrom unmittelbar seinen Urlaub antrat. Der ORF-Redaktionsrat zeigte sich „entsetzt“ über die Vorwürfe und forderte, „deutliche Konsequenzen zu ziehen“.[10] Am 9. November trat Matthias Schrom nach der Chat-Affäre mit sofortiger Wirkung zurück.[11]
Gemeinsam mit Stefan Kollinger wurde er Leiter des Projekts Smart Producing.[12]
Privat
Matthias Schrom-Kux hat das Akademische Gymnasium Innsbruck besucht und danach das Studium der Politikwissenschaft an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck begonnen. Schrom ist mit einer Psychotherapeutin verheiratet. Gemeinsam haben sie eine Tochter.
Trivia
Schrom wird in mehreren Artikeln als glühender Anhänger des FC Wacker Innsbruck und des HC Innsbruck beschrieben.[2]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d orf.at: ORF-Generaldirektor bestellt Channel Manager und Chefredakteure. Abgerufen am 25. Mai 2018.
- ↑ a b c orf.at: ORF: Channelmanager und Chefredakteure bestellt. Artikel vom 25. Mai 2018, abgerufen am 25. Mai 2018.
- ↑ derStandard.at: Neue Chefs für das ORF-Fernsehen in türkis-blauen Zeiten. Artikel vom 24. Mai 2018, abgerufen am 25. Mai 2018.
- ↑ Krone.at: Die Verjüngung beim ORF ist sehr gut gelungen. Artikel vom 14. Februar 2021, abgerufen am 13. März 2022.
- ↑ Horizont.at: Und welche Rolle spielen die Medien. Artikel vom 7. Dezember 2021, abgerufen am 13. März 2022.
- ↑ Matthias Schrom: Der Allianzen-Schmied. Artikel vom 25. Mai 2018, abgerufen am 13. März 2022.
- ↑ Der ORF scheitert nicht am General. Artikel vom 29. Juli 2021, abgerufen am 13. März 2022.
- ↑ Harald Fidler: ORF-Chefredakteur Schrom an Strache über „ZiB“: „Die, die glauben, die SPÖ retten zu müssen, werden weniger“. In: Der Standard. 5. November 2022, abgerufen am 5. November 2022.
- ↑ „Langsam wird’s“: Chats zwischen Schrom und Strache öffentlich. In: ORF. 5. November 2022, abgerufen am 5. November 2022.
- ↑ Chat-Affäre: ORF-News-TV-Chef Schrom "tritt ab sofort Urlaub an". In: Der Standard. 7. November 2022, abgerufen am 7. November 2022.
- ↑ Chat-Affäre: ZiB-Chef geht (9. November 2022)
- ↑ Aigelsreiter wird ORF-Sportchef. In: ORF.at. 28. Februar 2023, abgerufen am 28. Februar 2023.
Personendaten | |
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NAME | Schrom, Matthias |
ALTERNATIVNAMEN | Schrom-Kux, Matthias |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Fernseh- und Radio-Journalist |
GEBURTSDATUM | 1973 |
GEBURTSORT | Innsbruck |