Matthias Radermacher

Porträt des Bonner Oberbürgermeisters Johann Martin Joseph Windeck, 1833
Porträtfoto des Kupferstechers Joseph von Keller

Matthias F. E. Radermacher, auch Mathias Rademacher (* 1804 in Bonn; † 1890 in Düsseldorf), war ein deutscher Porträtmaler der Düsseldorfer Schule sowie Fotograf.

Leben

Radermacher erlernte die Malerei bei dem Bonner akademischen Zeichenlehrer Carl Wilhelm Tischbein (1797–1855), dem Sohn Johann Friedrich August Tischbeins. Um 1820 war er Schüler der Berliner Akademie. 1825 wechselte er nach Düsseldorf, wo er Schüler von Heinrich Christoph Kolbe und Wilhelm Schadow wurde, sich mit dem befreundeten Landschaftsmaler Johann Wilhelm Schirmer ein Zimmer teilte[1] und dem Künstlerverein Malkasten angehörte.[2] In den Jahren 1829 bis 1835 stellte er in Düsseldorf eine Vielzahl von Bildnissen aus, darunter auch Miniaturen.[3] 1838 ging er erneut nach Berlin. Mit Beginn der 1850er Jahre ist er als Daguerreotypist wieder in Düsseldorf greifbar.[4] Als Hersteller „photographischer Bilder“ beteiligte er sich dort 1852 – wie Wilhelm Severin, ebenfalls einer der ersten Daguerreotypisten des Rheinlandes – an der Provinzial-Gewerbe-Ausstellung für Rheinland und Westphalen.[5] Sein Atelier lag am Steinweg 212 (Schadowstraße 60/62). Er gehörte zu den bevorzugten Porträtfotografen Düsseldorfer Künstler. Als er sich kurz vor 1865 aus der Fotografie zurückzog, um sich gänzlich wieder der Malerei zu widmen, übernahmen die Brüder Gustav und Arnold Overbeck diese Rolle.[6]

Radermacher war verheiratet mit Josephine Haas. Ihr 1839 geborener Sohn Eduard Radermacher wurde ebenfalls Fotograf.

Literatur

  • Radermacher, Matthias. In: Käte Gläser: Das Bildnis im Berliner Biedermeier. Berliner Porträtisten 1820–1850. Versuch einer Katalogisierung. Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1929, S. 61.

Weblinks

Commons: Matthias Radermacher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gabriele Ewenz (Hrsg.): Johann Wilhelm Schirmer. Vom Rheinland in die Welt. Band 2: Autobiographische Schriften. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2010, ISBN 978-3-865-68544-5, S. 206
  2. Bestandsliste (Memento desOriginals vom 12. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/malkasten.org, Webseite im Portal malkasten.org, abgerufen am 5. Oktober 2018
  3. Johann Josef Scotti: Die Düsseldorfer Maler-Schule, oder auch Kunst-Akademie in den Jahren 1834, 1835 und 1836, und auch vorher und nachher. Schreiner, Düsseldorf 1837, S. 140, Nr. 127 (Digitalisat)
  4. Mathias Radermacher, Resultate im Portal daguerreobase.org, abgerufen am 5. Oktober 2018
  5. Katalog der Provinzial-Gewerbe-Ausstellung für Rheinland und Westphalen in Düsseldorf. Buchdruckerei Hermann Voß, Düsseldorf 1852, S. 39, Nr. 295 (Google Books)
  6. Ulrich Pohlmann: Die Düsseldorfer Malerschule und die Fotografie. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 2, S. 344

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