Matthias Oesterreich

Matthias Oesterreich: Selbstbildnis. Ausschnitt aus einer Radierung von Matthias Oesterreich aus den Raccolta de vari disegni dell cavalliero Pietro Leone Ghezzi

Matthias Oesterreich (* 1716 wahrscheinlich in Hamburg; † 1778 in Berlin) war ein deutscher Maler und Radierer und wirkte unter König Friedrich II. von Preußen als Galeriedirektor in Sanssouci.[1]

Leben

Der Komponist und Kapellmeister Niccolò Jommelli (1714–1774). Zeichnung von Pier Leone Ghezzi, Radierung von Matthias Oesterreich. Tafel 3 der von ihm herausgegebenen Raccolta de vari disegni dell cavalliero Pietro Leone Ghezzi.

Matthias Oesterreich wurde aller Wahrscheinlichkeit nach 1716 in Hamburg geboren.[2] Er kam in jungen Jahren nach Dresden, lernte dort bei Giovanni Battista Grone das Zeichnen. In Dresden blieb er von 1741 bis 1757. Im Jahre 1751 wurde er Mitarbeiter des Dresdner Kupferstichkabinetts und 1755 Unterinspektor der Dresdner Gemäldegalerie. Seine Kenntnisse über Kunst, Maler und Gemälde sowie die anderen Kunstrichtungen hatte er sich auf diversen Reisen nach Italien angeeignet. Aufgrund seiner Expertise wurde ihm auch von Privatsammlern die Erstellung von Sammlungskatalogen in Auftrag gegeben, so die des Kaufmanns Eimken 1761 oder der Privatsammlung H. J. H. Stein 1763.

Im Jahre 1757 wechselte Oesterreich mit Bewilligung des sächsischen Kurfürsten nach Potsdam und wurde dort Direktor der Galerie in Sanssouci, als welcher er 1778 zu Berlin starb. In dieser Position gab er auch eine Beschreibung der Galerie und des Kupferstichkabinetts Friedrich II. in Sanssouci heraus, die 1770 in zweiter Auflage und im Jahre 1773 in französischer Übersetzung erschien.

Oesterreich ist auch selbst als Radierer mit diversen Blättern in Erscheinung getreten, „die theilweise selten zu nennen sind.“[3] Sicher nachweisbar sind seine Radierungen von Karikaturen von Pietro Leone Ghezzi sowie eine Folge von Blättern aus der Sammlung des Grafen Brühl.

Werk

Der Altkastrat am Dresdner Hof Domenico Annibali. Zeichnung von Pier Leone Ghezzi, Radierung von Matthias Oesterreich. Tafel 3 der von ihm herausgegebenen Raccolta de vari disegni dell cavalliero Pietro Leone Ghezzi.

Literatur

Weblinks

Commons: Matthias Oesterreich – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Deutsche Biographie
  2. Nach einer anderen Angabe wurde er zu Lübeck 1726, wogegen aber spricht, dass sich der Künstler auf seiner Radierung St. Ignaz nach P. Rotari selbst als M. O. Amburgese bezeichnet.
  3. Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexicon. Fleischmann, München 1840 Band 10, S. 319 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Ghezzi - domenico annibali - raccolta pl. 4.jpg
Autor/Urheber: Pier Leone Ghezzi , Lizenz: CC0
Der Altkastrat Domenico Annibali Zeichnung von
Pier Leone Ghezzi  (1674–1755)  wikidata:Q429072
 
Pier Leone Ghezzi
Beschreibung Karikaturist, Maler, Grafiker, Musiker und Schriftsteller
Geburts-/Todesdatum 28. Juni 1674 Auf Wikidata bearbeiten 6. März 1755 / 5. März 1755 Auf Wikidata bearbeiten
Geburts-/Todesort Rom Rom
Wirkungsstätte
Rom (1695–1755); Florenz (1711) Auf Wikidata bearbeiten
Normdatei
creator QS:P170,Q429072

Originallegende:

  • Il Signor Annibale, in vesta di camera. Virtuoso di Sua Maestà il Rè di Polonia, Elettore di Sassonia
  • DE: Herr Annibale (Domenico Annibali) in Hofkleidung. Kammersänger Seiner Majestät des Königs von Polen und Kurfürsten von Sachsen)
  • EN: Mr Annibale (Domenico Annibali) in court dress. Statutory Court Singer (Kammersänger) of His Majesty the King of Poland and Elector of Saxony)
From: Raccolta de vari disegni dell cavalliero Pietro Leone Ghezzi, romano è di Giovann Battista Internari, romano : e di alcuni altri maestri. Potsdam 1766, plate 4
Ghezzi - niccolo jommelli - raccolta pl. 3.jpg
Der Komponist und Kapellmeister Niccolò Jommelli (1714-1774)

Originallegende:

  • Il Signor Iomella, Maestro di Capella di Sua Eminenza
  • DE: Herr Iomella (Jomelli), Kapellmeister bei Seiner Eminenz (Benedikt XIV.
    Jommelli war per Dekret vom 20. April 1749 zum Maestro coadiutore (Vizekapellmeister) der w:Cappella Giulia am w:Petersdom ernannt worden, wo er am 1. Januar 1750 seinen Dienst antreten sollte. Er ließ jedoch diesen Termin verstreichen und begab sich stattdessen zur Aufführung der Opera buffa L’uccellatrice nach Venedig. Möglicherweise hoffte er, nach der überaus erfolgreichen Wiener Saison eine Anstellung in Wien zu erhalten. Die Congregazione di Santa Cecilia wollte daraufhin den Vertrag rückgängig machen, doch Papst setzte sich persönlich für Jommelli ein, der seinen Dienst am 14. Juni 1750 schließlich antrat.
  • EN: Mr Iomella (Jomelli), Kapellmeister (Master of Music) with His Eminence (pope Benedikt XIV at w:Cappella Giulia at w:St. Peter's Basilica
From: Raccolta de vari disegni dell cavalliero Pietro Leone Ghezzi, romano è di Giovann Battista Internari, romano : e di alcuni altri maestri. Potsdam 1766, plate 3
Matthias oesterreich alone - oesterreich 1756.jpg
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Matthias Oesterreich: Selbstbildnis Ausschnitt aus einer Radierung von Matthias Oesterreich