Match-Tie-Break

Match-Tie-Break (früher auch Champions-Tie-Break genannt) bezeichnet eine Sonderform des Tie-Breaks, die ursprünglich eingeführt wurde, um ein Tennismatch bei Satzgleichstand zu entscheiden.[1]

Bei einem Spielstand von 1:1 Sätzen in einer Begegnung auf zwei Gewinnsätze ersetzt ein solcher Tie-Break den entscheidenden dritten Satz. Der Spieler/das Doppelpaar, der/das zuerst zumindest zehn Punkte bei gleichzeitig zwei Punkten Vorsprung gewonnen hat, gewinnt den Match-Tie-Break und damit die Begegnung.

Eine Sonderform des Match-Tie-Breaks wurde 2022 bei allen Grand Slam Turnieren eingeführt: Wenn es im Entscheidungssatz (also dem dritten bei „best of three“ bzw. dem fünften bei „best of five“) 6:6 steht, wird kein normaler Tie-Break bis sieben Punkte gespielt, sondern ein Match-Tie-Break bis zehn Punkte (wobei jeweils ein Vorsprung von zwei Punkten eine Voraussetzung für den Gewinn des Tie-Breaks bleibt). In diesem Fall ersetzt der Match-Tie-Break nicht einen ganzen Satz, sondern den normalen Tie-Break im Entscheidungssatz.

Gebrauch

Der Match-Tie-Break wird beim Hopman Cup, den Grand-Slam-Turnieren (außer in Wimbledon) und bei Olympia im gemischten Doppel angewandt. Zudem gilt der Modus seit 2006 (ATP) bzw. 2007 (WTA) für die Damen- und Herrendoppel. Ausnahmen stellen hierbei lediglich Grand-Slam-Turniere sowie der Davis Cup dar.

Beim Laver Cup wird auch im Einzel der dritte Satz in Form eines Match-Tie-Breaks ausgetragen.

Auf Vereinsebene kommt der Match-Tie-Break im Einzel häufig zur Anwendung, besonders bei Senioren-Begegnungen.

Besondere Verwendung bei Grand Slam Turnieren

Bei den Australian Open wird seit 2019 beim Stande von 6:6 im Entscheidungssatz des Einzels ebenfalls ein dem Match-Tie-Break identischer Tie-Break bis 10 Punkte gespielt, der häufig deshalb auch als Match-Tie-Break bezeichnet wird. Im Gegensatz zu den anderen Turnieren ersetzt dieser dort jedoch nicht komplett den Entscheidungssatz bei Satzgleichheit, sondern spielt diesen – anders als in den Jahren davor – nur nicht mehr komplett aus, bis ein Spieler tatsächlich mit einem Break Vorsprung den Satz für sich entscheiden kann. Selbiges gilt seit 2022 einheitlich auch bei allen anderen Grand Slam Turnieren.[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Streitthema: Champions Tie-Break. 8. Juni 2011, archiviert vom Original am 12. Juni 2016; abgerufen am 27. Juni 2017.
  2. SO FUNKTIONIERT DIE NEUE ALLGEMEINE REGELUNG BEI MAJORS. 6. Juli 2022, abgerufen am 3. April 2023.