Massimiliano Papis

Massimiliano Papis
Massimiliano Papis 2016
Nation:Italien Italien
Formel-1-Weltmeisterschaft
Erster Start:Großer Preis von Großbritannien 1995
Letzter Start:Großer Preis von Europa 1995
Konstrukteure
1995 Arrows
Statistik
WM-Bilanz:keine WM-Platzierung
StartsSiegePolesSR
7
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:
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Massimiliano „Max“ Papis (* 3. Oktober 1969 in Como) ist ein ehemaliger italienischer Automobilrennfahrer, der in den unterschiedlichsten Rennserien am Start war. Er fuhr in der Formel 1 und in der Champ-Car-World-Series, und zuletzt in der ALMS und in der NASCAR-Serie.

Formel 1

Max Papis kam 1995 in die Formel 1, als er bei Footwork-Arrows für sieben Rennen den eigentlichen Stammfahrer Gianni Morbidelli ersetzte. Papis brachte viel Sponsorgeld mit, das das chronisch schlecht finanzierte Team dringend benötigte.

Papis, der in der Formel 3000 einige Siege einfahren konnte, kam mit dem unhandlichen Wagen allerdings nur schlecht zurecht und hatte in der Qualifikation gegen seinen viel geschmähten Teamkollegen Taki Inoue einige Male das Nachsehen. Dazu kam, dass er in den Rennen glücklos blieb. Bei seinem Debüt beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone schied er nach einem Bruch der Aufhängung, ausgelöst durch einen Reifenschaden, aus. Auch in Hockenheim beim Großen Preis von Deutschland schied er bereits in der Anfangsphase nach einem Getriebeschaden erneut durch Unfall aus.

Einem möglichen WM-Punkt kam er beim Großen Preis von Italien in Monza am nächsten. Dabei begann das Rennen für ihn denkbar ungünstig. Der Polesetter David Coulthard geriet noch in der Einführungsrunde mit seinem Williams-Renault in der Ascari-Schikane ins Kiesbett. Papis drehte sich auf dem auf die Straße geworfenen Sand ebenfalls und löste eine Kollision von drei Fahrzeugen aus. Das Rennen wurde abgebrochen und mit einer weiteren Einführungsrunde neu gestartet. Papis lag bis eine Runde vor Schluss an der sechsten Stelle, musste aber knapp vor dem Ziel den Sauber-Piloten Jean-Christophe Boullion passieren lassen und verlor so einen sicher geglaubten WM-Punkt. Nach dem Großen Preis von Europa war das Sponsorgeld aufgebraucht und Papis musste das Cockpit für Morbidelli wieder räumen, der mit dem Arrows beim Saisonabschluss in Australien prompt auf Rang drei fuhr.

Champ-Car

Ab der Saison 1996 fuhr Papis einige Jahre erfolgreich in der Champ-Car-World-Series. Die Tür zur Serie öffnete sich Mitte der Saison, als er den in Toronto tödlich verunglückten Jeff Krosnoff ersetzte. Die Erfolge stellten sich ab 1999 ein. Der Wechsel ins Team von Bobby Rahal brachte die ersten Siege und einen fünften Gesamtrang in der Meisterschaft. 2000 gewann er zwar das erste Rennen, konnte sich im weiteren Verlauf des Jahres aber kaum mehr platzieren und ein Top-Ten-Rang in der Meisterschaft blieb unerreicht. Trotz zweier Siege 2001 musste Papis das Rahal-Team Ende des Jahres nach zwei unnötigen Kollisionen mit seinem Teamkollegen Kenny Bräck wieder verlassen.

Papis begann sich 2001 verstärkt in der Sportwagenszene zu engagieren. Seine Auftritte bei den Champ-Cars wurden seltener. Als 2003 die meisten großen Teams zur Konkurrenzserie Indy Racing League wechselten, kehrte er den Champ-Cars mit den Worten „Die Serie braucht mich mehr als ich sie“ komplett den Rücken. Papis fuhr 2002 und 2006 für das Team von Eddie Cheever die 500 Meilen von Indianapolis und feierte 2006 beim Rennen in Watkins Glen sein Debüt in der Busch Series der NASCAR.

Corvette Racing

Seit dem Jahr 2004 fährt Papis für Corvette Racing die Corvette C5-R bzw. C6.R. Seitdem bestreitet er in jedem Jahr das 12-Stunden-Rennen von Sebring, die 24 Stunden von Le Mans und das Petit Le Mans. Seine Partner waren abwechselnd Oliver Gavin, Olivier Beretta, Johnny O’Connell und Ron Fellows. Die größten Erfolge waren dabei zwei Klassensiege in Sebring (2004, 2007), sowie einer in Road Atlanta 2007.

Mad Max

Seit den 24 Stunden von Daytona 1996 nennen ihn die US-amerikanischen Rennfans „Mad Max“. Papis fuhr dort einen Ferrari 333SP und vor seinem letzten Stint lag der Wagen zwar an der zweiten Stelle, war aber nach einem Unfall schwer angeschlagen. Die Karosserie wurde mehr oder weniger nur noch durch Klebeband zusammengehalten. Dennoch lieferte Papis eine Vorstellung der Spitzenklasse. Erst rundete er sich zurück (in Führung lag ein Riley & Scott-Oldsmobile, gefahren von Wayne Taylor), dann reduzierte er seinen Rückstand durch eine Reihe von Rekordrunden auf wenige Sekunden. Taylor schleppte seinen Prototyp, der an einem überhitzten Motor litt, nur mehr langsam um den Kurs. Was Taylor, der nun auch am Limit fuhr, schlussendlich rettete, war der enorme Benzinverbrauch des Ferrari, ausgelöst durch die Rekordrunden von Papis. Als Papis wenige Runden vor Schluss noch einmal zum Tanken kam, erlebte das Rennen eines seiner erstaunlichsten Ereignisse. Papis raste mit vollem Speed – gemessen wurden 320 km/h – durch die Boxengasse (ein Geschwindigkeitslimit wurde erst ein Jahr später eingeführt), um sich Sprit zu holen. Er verlor das Rennen mit knapp einer Minute Rückstand auf Taylor, sein bravouröser Auftritt brachte ihm aber den Spitznamen Mad Max ein.

Statistik

Statistik in der Formel-1-Weltmeisterschaft

Gesamtübersicht

SaisonTeamChassisMotorRennenSiegeZweiterDritterPolesschn.
Rennrunden
PunkteWM-Pos.
1995Footwork HartFootwork FA16Hart 3.0 V8722.
Gesamt7

Einzelergebnisse

Saison1234567891011121314151617
1995
DNFDNFDNFDNF7DNF12
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1997ItalienItalien Moretti Racing Inc.Ferrari 333SPItalienItalien Giampiero MorettiBelgien Didier TheysRang 6
2003Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Team PanozPanoz LMP-1Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Gunnar JeannetteMonaco Olivier BerettaRang 5
2004Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corvette RacingChevrolet Corvette C5-RKanada Ron FellowsVereinigte StaatenVereinigte Staaten Johnny O’ConnellRang 8
2005Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corvette RacingChevrolet Corvette C6.RKanada Ron FellowsVereinigte StaatenVereinigte Staaten Johnny O’ConnellRang 6
2006Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corvette RacingChevrolet Corvette C6.RKanada Ron FellowsVereinigte StaatenVereinigte Staaten Johnny O’ConnellRang 12
2007Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corvette RacingChevrolet Corvette C6.RVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Oliver GavinMonaco Olivier BerettaAusfallKraftübertragung
2008Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corvette RacingChevrolet Corvette C6.RVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Oliver GavinMonaco Olivier BerettaRang 15

Sebring-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1996ItalienItalien Momo CorseFerrari 333SPItalienItalien Giampiero MorettiBelgien Didier TheysRang 3
2003Vereinigte StaatenVereinigte Staaten JMLPanoz LMP01Monaco Olivier BerettaVereinigte StaatenVereinigte Staaten Gunnar JeannetteRang 5
2004Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corvette RacingChevrolet Corvette C5-RKanada Ron FellowsVereinigte StaatenVereinigte Staaten Johnny O’ConnellRang 4 und Klassensieg
2005Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corvette RacingChevrolet Corvette C6.RKanada Ron FellowsVereinigte StaatenVereinigte Staaten Johnny O’ConnellRang 5
2006Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corvette RacingChevrolet Corvette C6.RKanada Ron FellowsVereinigte StaatenVereinigte Staaten Johnny O’ConnellRang 7
2007Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corvette RacingChevrolet Corvette C6.RMonaco Olivier BerettaVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Oliver GavinRang 7 und Klassensieg
2008Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Corvette RacingChevrolet Corvette C6.RMonaco Olivier BerettaVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Oliver GavinRang 10
2015Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Action Express RacingChevrolet Corvette DPVereinigte StaatenVereinigte Staaten Eric CurranVereinigte StaatenVereinigte Staaten Dane CameronRang 5

Weblinks

Commons: Massimiliano Papis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Flag of the United Kingdom.svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
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Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
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Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
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Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
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Autor/Urheber: Zach Catanzareti, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Max Papis at Charlotte Motor Speedway in 2016
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The flag of San Marino, before the 2011 standardization