Massaker von Oradour

Die Ruine der Kirche von Oradour-sur-Glane
Oradour-sur-Glane: Blick von Süden. Links die Ruine der Kirche; am rechten Rand der Straße die Gleise der Straßenbahn mit der darüberliegenden Oberleitung

Das Massaker von Oradour am 10. Juni 1944 war ein durch die Waffen-SS verübtes Kriegsverbrechen an der Bevölkerung des französischen Dorfes Oradour-sur-Glane. Nahezu alle Einwohner wurden dabei ermordet, es gab nur 36 Überlebende. Das Dorf wurde völlig zerstört. Es war mit 643[1] Opfern das zahlenmäßig verheerendste Massaker in Westeuropa.[2] Die Ruinen des Dorfes wurden nach dem Krieg zum historischen Denkmal erklärt und blieben somit erhalten. Sie sind heute Mahn- und Gedenkstätte mit dem angeschlossenen Dokumentationszentrum Centre de la mémoire. Das heutige Oradour-sur-Glane wurde nordwestlich anschließend an das zerstörte Dorf neu aufgebaut.

Im Jahr 1953 wurden in Frankreich 21 SS-Soldaten wegen der Teilnahme an dem Massaker teils zum Tode, teils zu Haftstrafen verurteilt. Die Todesurteile wurden in Haftstrafen umgewandelt, einige aus dem Elsass stammende SS-Männer amnestiert und die letzten Verurteilten 1959 entlassen. In der Bundesrepublik Deutschland wurden zwar verschiedene Ermittlungsverfahren eingeleitet, jedoch letztlich niemand angeklagt und die Verantwortung alleine dem 1944 kurz nach dem Massaker in der Normandie gefallenen SS-Offizier Adolf Diekmann zugewiesen, der die Durchführung des Massakers befehligt hatte. 1983 wurde in der DDR mit Heinz Barth ein beteiligter SS-Offizier unter anderem wegen des Massakers zu lebenslanger Haft verurteilt.

Vorgeschichte

Am 7. Juni 1944 befahl der Oberbefehlshaber West, Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt: „Die Entwicklung der Bandenlage im Zentral-Massiv während der letzten Tage und Stunden erfordert sofortiges und rücksichtloses Zuschlagen starker Kräfte. Hierzu werden dem Militärbefehlshaber in Frankreich mit sofortiger Wirkung unterstellt:...die 2. SS-Panzerdivision mit allen verfügbaren Teilen. Sie ist sofort antretend in den Raum Tulle —Limoges zu führen“'[3]. Hintergrund war vermutlich die Erschießung von 47 Gefangenen in Tulle durch französische Partisanen der FTP.[4] Am 8. Juni folgte, aufgefordert durch den Wehrmachtsführungsstab unter General Alfred Jodl, ein weiterer Befehl des Oberbefehlshabers West, „mit äußerster Schärfe und ohne Nachsicht“ gegen Partisanen vorzugehen: „Zur Wiederherstellung von Ruhe und Sicherheit, sind schärfste Maßnahmen zu ergreifen, zur Abschreckung der Bewohner dieser dauernd verseuchten Gebiete, denen endlich die Lust vergehen muss, die Widerstandsgruppen aufzunehmen und sich von ihnen regieren zu lassen, und zum warnenden Beispiel für die gesamte Bevölkerung. Rücksichtslose Härte ist in diesem kritischen Augenblick unerlässlich, um die Gefahr im Rücken der kämpfenden Truppe zu beseitigen und größere Blutopfer der Truppe und in der Zivilbevölkerung für die Zukunft zu verhüten.“[5] Die 2. SS-Panzerdivision „Das Reich“ war damit zur Partisanenbekämpfung in einem definierten Einsatzraum befohlen und, wie auch die anderen Einsatzkräfte im südfranzösischen Raum, zu abschreckenden Maßnahmen und rücksichtsloser Härte auch gegen die Zivilbevölkerung aufgefordert.

2. SS-Panzer-Division Das Reich im Raum Toulouse-Montauban

Die 2. SS-Panzer-Division „Das Reich“ war im Februar/März 1944 von der Ostfront nach Südfrankreich verlegt worden, um dort personell aufgefrischt und neu ausgerüstet zu werden. Die 18.000 Mann starke Division machte sich im Mai und Juni 1944 für eine hohe Zahl an getöteten Kämpfern des französischen Widerstandes, in besonderem Maße aber für eine Reihe von Mordtaten an Zivilisten verantwortlich, unter denen das Massaker in Oradour-sur-Glane den Höhepunkt darstellt.[6] Die Division umfasste etwa 18.000 Mann, darunter 900 frisch rekrutierte Elsässer, verteilt auf fünf Regimenter und einige Spezialabteilungen. Mit ihren 64 Panzer V Panther und 62 Panzer IV, 30 Sturmgeschützen III, etwa 300 Halbkettenfahrzeugen und ihrer schweren Artillerie war sie kurz vor Beginn der Invasion in der Normandie voll ausgestattet[7]. Der Divisionsstab unter Leitung des Gruppenführers und Generalleutnants der Waffen-SS Heinz Lammerding hatte seinen Sitz in Montauban, etwa 25 Kilometer nördlich von Toulouse.

Die SS-Division beteiligte sich bereits in dieser Zeit zusammen mit Einsatzgruppen der regionalen SD-SiPo an der sogenannten „Bandenbekämpfung“. U. A. nahm eine Truppe der Division am 12. Mai 1944 442 Männer und 8 Frauen der Stadt Figeac gefangen und verschleppte sie auf Lastkraftwagen verladen nach Montauban. Von dort wurden die Menschen nach Deutschland in die Konzentrationslager Dachau, Neuengamme und Ravensbrück sowie in Arbeitslager deportiert. 170 Männer und drei Frauen kehrten nicht mehr zurück.[8] In Frayssinet-le-Gélat (Département Lot)[9] erschienen am 21. Mai 1944 drei Kolonnen der Division das Reich unter Führung des SS-Sturmführers Otto Erich Kahn (1907-1977[10]). Nachdem ein deutscher Soldat in einem Haus getötet worden war, erhängten die Soldaten eine Achtzigjährige sowie deren beide Nichten. Eine weitere Frau wurde erschossen. Schließlich wählten die SS-Männer zehn Männer aus und erschossen sie[11][12]. Eine andere Abteilung von „Das Reich“ überfiel am selben Tag Lacapelle-Biron (Département Lot-et-Garonne) und ließ alle 47 Männer im Alter von 16 bis 60 Jahren nach Deutschland deportieren[13]. Aus den Konzentrationslagern Dachau und Mauthausen kehrte nur die Hälfte wieder zurück[14].

Im Mai 1944 hatten die blutigen Ausschreitungen und die organisierten Plünderungen der SS-Division ein solches Ausmaß angenommen, dass sich der Kommandant des Heeresgebiets Südfrankreich, General Ernst Dehner, wie auch der Verbindungsstab 626 (Toulouse) beim Kommandierenden General des LVIII. Panzerkorps, Walter Krüger, beschwerten. Dieser deckte jedoch das Verhalten der Division: Nur „allerschärfstes Durchgreifen“ sei „am Platze“ und „im Kampfeseifer Härten nicht vermeidbar“[15].

Marsch der 2. SS-Panzer-Division Das Reich zum Einsatzraum Tulle-Limoges

8.–9. Juni 1944: Gefechte und Massaker am Dordogne-Fluss

Der Marschweg der SS-Panzerdivision Das Reich zur Normandiefront. Orte und Daten

Am frühen Morgen des 8. Juni starteten 1.400 Fahrzeuge aus ihren Lagerplätzen rund um Montauban. Gegen 8 Uhr erreichte das 1. Bataillon des 4. SS-Panzergrenadier Regiments „Der Führer“ unter dem Befehl von SS-Sturmbannführer Adolf Diekmann mit seinen Halbkettenfahrzeugen die Brücke über die Dordogne bei Groléjac. Hier stellte sich ihnen eine 19 Köpfe starke Kampfgruppe der Forces françaises de l’intérieur (FFI) entgegen. Von ihnen fielen sieben Männer nach kurzem Kampf.[16] Auf der anderen Nordseite der Brücke fuhr die Kolonne zunächst irrtümlich nach dem drei Kilometer entfernten Carsac-Aillac. Unter dem Feuer der Vorausfahrzeuge starben 13 Zivilisten, darunter ein geflüchteter jüdischer Arzt und ein achtzigjähriger Mann. Sieben Kilometer weiter längs der Dordogne traf die Kolonne bei Rouffilac auf eine Barrikade. Es starben dort ein Maquisard und 15 Zivilisten; zwei Frauen wurden östlich des Ortes erschossen. Weiter auf der RN 20 in Cressenasc hatten 18 Maquisards der FFI einen Hinterhalt gelegt. Bei dem Gefecht fielen acht von ihnen.[17] Am folgenden Tag standen SS-Einheiten um 6.30 Uhr vor der Brücke von Bretenoux. Maquisards verteidigten die Brücke drei Stunden, um den deutschen Vormarsch auf Tulle zu verzögern. Am Ende waren 19 von 25 Verteidigern der Brücke gefallen, dazu 13 unbewaffnete Zivilisten. Die Häuser und Geschäfte der Stadt wurden geplündert, fünf Bauernhöfe niedergebrannt.[18][19]

9. Juni 1944: Massaker von Tulle

In Tulle, Hauptort des Départements Corrèze, standen auf deutscher Seite, untergebracht in der Kaserne Champ de Mars, etwa 300 Mann des 3. Bataillons des 95. Sicherungsregiments, dazu kamen noch 600 oder 700 Mann der vichy-französischen Gardes Mobiles und der Miliz hinzu. Am frühen Morgen des 7. Juni griffen die FTP mit 520 Kämpfern die deutsche Garnison und die französischen Polizeikräfte an. Um 11 Uhr ergaben sich die vichy-französischen Kräfte und erhielten freies Geleit aus der Stadt. Um 13.30 Uhr hatten deutsche Truppen den nur kurzzeitig von den FTP besetzten Bahnhof wieder eingenommen und 18 Bahnwärter erschossen.[20] Sie verschanzten sich an drei Stellen der Stadt, in der Ècole Normale, der Waffenfabrik und der Souilhac-Schule. Die FTP setzten gegen 3 Uhr den Hauptstützpunkt der Deutschen, die Ècole Normale, in Brand. Neun Männer des SD-SiPo wurden erschossen, 122 deutsche Soldaten getötet, verwundet oder von ihrer Einheit als vermisst gemeldet.

Das Schicksal der vermissten deutschen Soldaten wurde 79 Jahre später durch einen Augenzeugen aufgeklärt. Der damals neunzehnjährige Edmond Réveil war Mitglied der FTP-Einheit, die Tulle angegriffen hatte. Er berichtete im Alter von 98 Jahren gegenüber französischen Medien, dass 47 deutsche Soldaten und eine französische Kollaborateurin von seiner Einheit aus Tulle abgeführt und am 12. Juni 1944 in einem Wald des etwa 50 Kilometer entfernten Dorfes Meymac erschossen und verscharrt worden seien[21]. Dort waren im Jahre 1967 bei einer Ausgrabung die Überreste von 11 Getöteten gefunden worden. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge bemüht sich derzeit in Zusammenarbeit mit dem Französischen Nationalen Büro für Kombattanten und Kriegsopfer (ONACVG), den Ort zu lokalisieren und weitere Überreste umzubetten.[22][23] Am 16. August 2023 soll mit Ausgrabungen an einer Stelle begonnen werden, an der mittels Bodenradar-Untersuchungen "metallische Anomalien" detektiert worden sind.[24]

Kurz darauf erfuhren die FTP von der herannahenden SS-Einheit und verließen die Stadt.[25][26] Am folgenden Tag, dem 9. Juni 1944, übte die SS-Division „Das Reich“ im Massaker von Tulle massive Vergeltung für den militärischen Erfolg des französischen Widerstandes. Als Racheaktion erhängten Soldaten der Panzerdivision 99 willkürlich aus der Einwohnerschaft herausgegriffene Geiseln.[27]

9. Juni 1944: Hinterhalt/Massaker von Combeauvert und Gefangennahme von Helmut Kämpfe

Das III. Bataillon des 4. SS-Panzergrenadier Regiments „Der Führer“ unter dem Befehl von SS-Sturmbannführer Helmut Kämpfe sollte am 8. Juni das 15 Kilometer östlich von Limoges gelegene Saint-Léonard-de-Noblat, (Haute-Vienne) erreichen. Am Morgen des 9. Juni brach das Bataillon in Richtung des 70 Kilometer entfernten, von Widerstandskämpfern am 7. Juni befreiten Guéret auf.[28] Guéret war Sitz der Präfektur des Département Creuse und erster befreiter Metropolitanort Frankreichs. Die deutsche Garnison, Mitglieder des Verbindungsstabs 896 sowie eine Gruppe Feldgendarmerie, zusammen etwa 75 Mann, war mit Verlusten von 7 Mann vertrieben worden. Für den 9. Juni war die Rückeroberung durch Wehrmachtsgruppen vorgesehen, die zu 10 getöteten Kämpfern und 6 ermordeten Zivilisten führte. Aufgabe des SS-Bataillons war es, Zugänge und Fluchtwege zu versperren. Bei Sauviat-sur-Vige wurden die Fahrzeuge gegen 6.30 Uhr durch die gesprengte Vige-Brücke aufgehalten. Bei Gasne du Clos versperrten Baumstämme die Weiterfahrt. Die deutschen Halbkettenfahrzeuge nahmen einen fliehenden LKW der Résistance unter Feuer. Es wurden drei Widerstandskämpfer erschossen, ihre Leichen verbrannt.[29] Weil ein Offizier verwundet wurde, versammelte die SS-Truppe alle Männer von Bourganeuf als Geiseln. Der Bürgermeister Francois Gros, ein Elsässer, verhandelte erfolgreich um die Freilassung. Im weiteren Verlauf legte das Bataillon in der Nähe von Combeauvert einen Hinterhalt an der Kreuzung der Straße nach Guéret und der Straße von Pontarion nach Janaillat. Hier wurden 33 französische Kämpfer der Résistance erschossen.[30] Ihre Leichen wurden rund um die Kreuzung gefunden.

Auf dem Rückweg nach Saint-Léonard-de-Noblat wurde der alleine und seiner Truppe vorausfahrende SS-Sturmbannführer Helmut Kämpfe gegen 21 Uhr angehalten, entführt und später getötet.

9. bis 10. Juni 1944: Massaker von Argenton-sur-Creuse. Der deutsche Benzinzug

Argenton-sur-Creuse ist eine Kleinstadt mit (1944) etwa 6.000 Einwohnern im Département Indre, ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt für den Nord-Süd- und Ost-Westverkehr südlich der Loire. Am Morgen des 9. Juni hatten Kämpfer der Résistance das Rathaus und den Bahnhof besetzt. Im Osten der Stadt erreichten sie bei Petit Nice einen deutschen Benzinzug, dessen Kesselwagen mit 200.000 Liter Benzin für die 2. SS-Panzerdivision „Das Reich“ bestimmt waren. Die deutsche Begleitung des Zuges von 28 Mann wurde festgesetzt, wobei zwei Maquisards getötet und zwei deutsche Soldaten verwundet wurden. Die deutschen Soldaten wurden von den Maquisards nach Dampierre verbracht. Dort sind sie von der „Kampfgruppe Stenger“[31] am 24. Juli im Verlaufe des Massakers von Dampierre befreit worden.[32]

Die 15. Kompanie des SS-Panzergrenadier-Regiments 4 „Der Führer“ unter Führung von Hauptsturmführer Rudolf Haeffkes (1907-1945) erreichte den Ort von Südwesten her gegen 18.00 Uhr. Ihr weiteres Eingreifen forderte das Leben von 11 Maquisards und 56 Zivilisten. 12 Personen fielen gegen 18.00 Uhr im Kampf, 4 Personen wurden gegen 20 Uhr in der Rue Saint Antoine getötet, zur gleichen Zeit 11 Personen, darunter eine Frau und zwei Mädchen in der Rue du 9 juin, 5 Personen in der Avenue Rollinat, 2 Personen in der Rue de l’Abattoir, an verschiedenen Stellen 12 weitere Personen, darunter zwei Frauen, in der Rue de Maroux wurden 7 Personen hingerichtet.[33] Am folgenden Tag wurden 12 Geiseln, die die Nacht über in Limoges gefangen waren, im Steinbruch Gramagnat bei Malabre erschossen.

Der Benzinzug wurde in der Nacht des 9. auf den 10. Juni in das 35 Kilometer entfernte Châtellerault weitergeleitet. Mitglieder zweier Jedburgh-Teams der Operation Bulbasket,[34] die am frühen Morgen des 6. Juni und am 8. Juni nur wenige Kilometer nördlich von Argenton-sur-Creuse mit dem Fallschirm abgesetzt worden waren,[35] erfuhren von diesem Zug durch lokale Maquisards. Einer der Jedburghs fuhr noch am 10. Juni mit dem Fahrrad nach Châtellerault und konnte den schwer bewachten und getarnten Zug einen Kilometer westlich der Stadt lokalisieren. Die Jedburghs meldeten dies am 11. Juni um 17. Uhr nach England, woraufhin der Benzinzug am Abend des 11.6. bombardiert und zerstört werden konnte.[36] Diese Aktion hat den nachfolgenden Vormarsch der SS-Panzerdivision "Das Reich" zur Normandiefront um vermutlich drei Wochen verzögert. Sie war nur wegen der Opfer möglich, die Resistancekämpfer und Bewohner von Argenton-sur-Creuse erbracht hatten.

Verlauf des Massakers von Oradour

Kartierung der Einzelmassaker und der Auffindungsorte von Opfern.
Nach: Oradour-sur-Glanes. Documents pour servir a l’Histoire de la Guerre. Crimes d’Ennemis en France, vom 3. Januar 1946

Oradour-sur-Glane liegt 22 Kilometer nordwestlich von Limoges am Flüsschen Glane. Der regionale Marktort im Département Haute Vienne, Region Limousin, zählte 1944 etwa 1.570 Einwohner[37]. Hiervon lebten aber nur 300 im Dorf selbst, Le Bourg genannt. Die übrigen Menschen wohnten in den Weilern Lapland, Le Mas Ferat, Bellevue (11 Opfer), Le Repaire (14 Opfer), Les Brandes (16 Opfer), Les Bregères (12 Opfer), Les Mas du Puy (12 Opfer), Puy Gaillard (12 Opfer), Le Repaire (14 Opfer), Cagnac, La Fauvette und Les Bordes (15 Opfer)[38]. Gleich nach Kriegsbeginn waren lothringische Familien in den freien Teil Frankreichs geflüchtet und hatten in Oradour eine Unterkunft gefunden. 54 Menschen dieser Gruppe starben beim Massaker[39]. Der Hauptort Bourg hatte wegen weiterer Flüchtlinge, die vor Razzien und Verfolgung aus Limoges und weiteren Städten geflohen waren, nun 405 Einwohner, von ihnen wurden 357 getötet, 48 überlebten.

Der offizielle Bericht der französischen Regierung, der dem Nürnberger Tribunal vorlag, geht wegen der Unübersichtlichkeit hinsichtlich der diversen Fundorte von Leichen von mehr als 700 Opfern aus. Als gesichert nennt der Bericht 634 Opfer[40]. Es wurden 52 Leichen gefunden, identifiziert und mit Namen aufgeführt[41]. 582 Opfer konnten nur als vermisst registriert werden, weil ihre durch Brand und Geschosse verstümmelten Leichen nicht mehr zu identifizieren waren; diese Opfer sind im Regierungsbericht ebenfalls namentlich genannt[42]. Heute gelten 642 Opfer als anerkannt.

Oradour (Le Bourg) dehnte sich in nördlicher Richtung über 700 Meter aus, in östlicher Richtung bis 300 Meter. Die romanische Dorfkirche mit dem sehr alten Sankt-Martinspatrozinium steht am südlichen Ortseingang. Über eine eingleisige Straßenbahnlinie war der Ort mit Limoges verbunden. Die Kinder des Ortes und der umgebenden Weiler besuchten die drei Schulen und den Kindergarten von Oradour-"Le Bourg".

Abriegelung des Dorfes

Am 10. Juni hielt kurz vor 14 Uhr die 3. Kompanie des I. Bataillons des SS-Panzergrenadier-Regiments 4 „Der Führer“ mit rund 150 Mann aus Limoges kommend südöstlich von Oradour.[43] Von hier aus begann die Truppe sofort, die Weiler und die Umgebung entlang der Landstraße Richtung Oradour zu durchkämmen. Männer, Frauen und Kinder wurden in den Ort getrieben. Ein Teil der Truppe erreichte Oradour am südlichen Ortseingang, durchquerte das Dorf und umstellte den Ort aus der Gegenrichtung. Zur gleichen Zeit drangen Einheitsangehörige in die Häuser Oradours ein und zwangen die Bewohner, sich auf dem Festplatz zu versammeln. Das nunmehr abgeriegelte Einsatzgebiet der „Säuberungsaktion“ ("zone de ratissage") erstreckte sich dabei mit einem bis zwei Kilometer weit über die nördliche und östliche Ortsgrenze hinaus.[44] Es war zugleich der vor dem Einsatz festgelegte Todesraum („éspace de la mort“). Schließlich befanden sich auf dem Markt- und Festplatz am nordöstlichen Dorfrand neben Männern, Frauen und Kleinkindern auch die Kinder der Schulen und des Kindergartens, ein Teil von ihnen aus den umliegenden Weilern und Dörfern.

Trennung der Männer von Frauen und Kindern, Massaker an den Männern

Der Bürgermeister Oradours, der Arzt Paul Desourteaux (1872-1944), wurde aufgefordert, Geiseln zu benennen, was er ablehnte und stattdessen sich und seine Söhne anbot[45]. Die Soldaten trennten die Männer von Frauen und Kindern. Die Frauen und Kinder wurden zur Kirche gebracht. Dann teilten die SS-Männer, angeblich wegen einer Durchsuchung des Ortes, die versammelten Männer in Gruppen und verbrachten sie in die Scheunen Bouchoule, Laudy und Milord, den Schuppen Beaulieu und die Garage Désourteaux . Auf ein Signal des Kompanieführers Otto Erich Kahn hin eröffneten Soldaten an allen Gebäuden gleichzeitig das Feuer auf die versammelten Männer. Anschließend töteten sie die noch Lebenden aus nächster Nähe, bedeckten die Körper mit brennbarem Material und steckten sie in Brand, um spätere Identifizierungen und Registrierungen zu verhindern.

Das Massaker an den Frauen und Kindern in der Kirche

Ansicht der Kirche von Norden, Blick auf den Haupteingang im Turm

Nach dem Massaker an den Männern brachten SS-Männer gegen 16 Uhr eine "große Kiste" (Zeugin Marguerite Rouffanche, s. u.) in die Kirche, in der etwa 350 Frauen und Kinder warteten[46]. Aus der Kiste ragten Schnüre heraus, die über den Boden verliefen. SS-Männer setzten diese Zündschnüre in Brand (Zeugin Marguerite Rouffanche, s. u.), worauf die Kiste „schwarzen, beißenden und stechenden Rauch“ freisetzte[47]. Es handelte sich dem Bericht der Zeugin nach um ein Behältnis mit Nebeltöpfen, die weißen Phosphor freisetzen. Wegen der niedrigen Entzündungstemperatur von unter 50 °C sind zur Auslösung der Reaktion nur einfache Zündschnüre notwendig. Weißer Phosphor reagiert mit der Luftfeuchtigkeit unter starker Hitzeentwicklung zum Atemgift Phosphorpentoxid. Der Phosphorpentoxid-Rauch ist schwarzblau und wegen der starken exothermen Reaktion extrem heiß. Die Reaktion findet dort besonders heftig statt, wo Menschen durch Schwitzen und Atmen Feuchtigkeit abgeben. So töteten Rauch und Hitze die in Panik befindlichen Opfer. Zugleich schossen die SS-Männer durch Fenster und Türen in die Menge und warfen Handgranaten. Gestühl, Beichtstühle und Altäre entzündeten sich und Teile der Gewölbe stürzten ein. Auch dieses unvorstellbar grausame Vorgehen sollte Identifizierungen verhindern, denn spätere Angaben von Opferzahlen sind nicht mehr individuell zu beweisen. Das Mitbringen einer derartigen Menge an Nebeltöpfen ist eine Evidenz für ein geplantes Massaker. Eine solche Menge gehörte sicher nicht zum normalen Ausrüstungsbestand einer Panzergrenadierkompanie. Der zum Zeitpunkt der Morde 17 Jahre alte A. Heinrich, ein Beteiligter des Massakers in der Scheune Laudy, sagte im Jahre 1956 vor der Münchner Staatsanwaltschaft aus: „Anschließend [an das Laudy-Massaker] trafen wir uns an der Kirche. Wir bekamen den Auftrag, mit unseren Maschinengewehren durch die Kirchentür auf die Frauen und Kinder zu schießen. Es war ein furchtbares Schreien und Weinen. Voller Verzweiflung versuchten manche Frauen ins Freie zu kommen. Sie wurden aber alle erschossen“.[48]

Unter den 200 Frauen hatten sich 147 Schulkinder befunden.[49] Der Eisenbahningenieur Jean Pallier betrat am folgenden Morgen die Kirche, als er seine Frau und seine Kinder suchte: Es gibt keine Worte, um eine solche Abscheulichkeit zu beschreiben. Obwohl der Oberbau der Kirche und der Glockenturm vollständig abgebrannt waren, hatten die Gewölbe des Langhauses dem Feuer standgehalten. Die meisten Leichen waren verkohlt. Aber einige hatten, obwohl sie bis zur Asche verbrannt waren, ihre menschliche Gestalt behalten. In der Sakristei standen zwei kleine Jungen von zwölf oder dreizehn Jahren ineinander verschlungen, vereint in einem letzten Schreckensschub. Im Beichtstuhl saß ein kleiner Junge mit nach vorne geneigtem Kopf. In einem Kinderwagen lagen die Überreste eines acht oder zehn Monate alten Babys. Ich konnte es nicht länger ertragen und kehrte, während ich wie ein Betrunkener ging, in den Weiler Bordes zurück[50].

Ermordung weiterer Personen

Die Kirche und die sechs Gebäude, in denen die zuvor auf dem Festplatz versammelten Männer erschossen wurden, waren die zentralen, aber nicht die einzigen Orte des Mordens. Von Beginn des Einsatzes an wurde auf Personen geschossen, die zu fliehen versuchten: Die SS rannte (in der Umgebung der Weiler) über die Felder und versteckte sich in den Hecken, um diejenigen zu überraschen, die versuchten, sich zu verdrücken. Die Bauern mussten ihre Arbeit aufgeben. Schüsse fielen. Mehrere Menschen wurden erschossen[51]. Die SS-Männer töteten darüber hinaus in Häusern angetroffene bettlägerige und alte Menschen sowie Personen, die sich zunächst hatten verstecken können. Frauen und Männer der umliegenden Dörfer kamen im Laufe des Nachmittags und Abends in den Ort und suchten nach ihren Kindern, welche die Schulen Oradours besuchten. Sie wurden ebenso getötet wie Personen, die sich dem Ort auch nur näherten. Der Überlebende Armand Senon berichtete: "Unmittelbar nach der Versammlung auf dem Festplatz sah ich dort eine Gruppe von sechs bis sieben jungen Männern, die ihre Fahrräder an der Hand hielten. Sie waren von deutschen Soldaten umringt. Einer ließ sie eine Weile warten, dann kam eine Gruppe aus dem Dorf und er schien denjenigen, die sie bewachten, Befehle zu erteilen. Sie ließen die Männer ihre Fahrräder an der Straße abstellen. Sie wurden an der Mauer des Festplatzes entlanggeführt und vor das Haus der Schmiede von Herrn Beaulieu gebracht. Dort wurden sie mit einem Maschinengewehr erschossen[52]." Nach wenigen Stunden waren 643 Menschen tot, der Ort stand in Flammen.

Berichte Überlebender

Fünf Männer überlebten die Exekutionen in den Scheunen und Garagen, nur eine Frau das Massaker in der Kirche. Es entkamen weitere Personen dem Tod, weil sie sich verstecken und/oder fliehen konnten. Hinzu kam eine Gruppe Straßenbahnpassagiere, die Oradour am frühen Abend erreichte, zunächst festgenommen und später freigelassen wurde. Alle diese Personen haben über ihre Berichte Zeugnis vom Geschehen ablegen können. Wertvolle Quellen sind auch die Berichte derjenigen, die nach dem Massaker die Ruinen betraten. Dabei handelte es sich um Familienangehörige der Opfer und die Mitglieder der in Oradour eingesetzten Rettungs- und Bergungsmannschaften.

Die überlebenden Männer der Scheune Laudy

Robert Hébras im Jahre 2008

Von allen Männern, die in die Scheunen und die Garage gesperrt wurden, haben nur fünf Männer aus der Scheune Laudy überlebt. Jean-Marcel Darthout (1924-2016)[53] stand am frühen Nachmittag des 10. Juni 1944 vor dem Friseursalon am Ortseingang, als die SS-Kolonne die Glane-Brücke erreichte.[54] Er kehrte zu seinem Haus zurück und beobachtete, wie die Soldaten die Bewohner zusammentrieben. Er versuchte, durch die Gärten zu fliehen, musste das Vorhaben jedoch aufgeben, da die Soldaten den Ort bereits umstellten. Kurz darauf wurden er, seine Frau und seine Mutter aus dem Haus gezwungen und zum Festplatz gebracht. Als die Soldaten Frauen und Kinder von den Männern trennten, umarmte er die beiden Frauen das letzte Mal: „Ich ahnte nicht im geringsten, was uns bevorstand“.[55] Die Soldaten brachten ihn gemeinsam mit etwa 40 Männern in die Scheune Laudy, – angeblich, um währenddessen den Ort zu durchsuchen. Als die Männer die Scheune erreicht hatten, suchte sich der 20-Jährige einen Platz im hinteren Teil des Gebäudes. Soldaten fegten den Boden vor dem Eingang der Scheune, um dort zwei Maschinengewehre in Stellung zu bringen, einer „aß Zuckerstückchen, die er aus seiner Tasche nahm“.[56] Nach etwa zehn Minuten, auf eine Detonation und einen Befehl hin, eröffneten die Soldaten hier und an den anderen drei Orten das Feuer auf die Männer. "Ich wurde von der ersten Salve von zwei Kugeln in die Waden getroffen und brach zusammen. Dann bekomme ich zwei weitere Kugeln in die Schenkel. Dann fallen meine Kameraden auf mich. Innerhalb von Sekunden liegen alle auf dem Boden und ich bin mit Leichen bedeckt. Das Maschinengewehr schießt weiter. Mitten in einem Höllenlärm höre ich die Klagen und das Wimmern der Verwundeten. Ich liege niedergeschlagen auf dem Boden. Das Blut meiner Kameraden tropft auf mich herab. Von Zeit zu Zeit höre ich das Geräusch eines Verschlusses, der gespannt wird, dann der Schuss und dann ... nichts mehr. Meinen Kopf den Staub gedrückt warte auch ich auf den Gnadenschuss." Doch die Soldaten bemerkten nicht, dass er noch lebte. Sie bedeckten die Opfer mit brennbarem Material und verließen die Scheune.

Auch Félix Aliotti (1915-1944) hatte die Schüsse zunächst überlebt[57]. Er lag neben Jean-Marcel Darthout und rief in seinem Schmerz nach seiner Frau und seinen Kindern, bevor er schließlich starb. Seine Frau Lusina Cléa Charlotte (1921-1944)[58] sowie die drei Töchter, die 4 Jahre alte Christiane, die noch nicht 2 Jahre alte Marie-Christine und das 5 Monate alte Baby Michèle, starben in Rauch und Feuer der Kirche. Überlebt hatte zunächst auch Marcelin Poutaraud (1911-1944), der sich aus der Gruppe entfernt hatte. Er wurde beim Versuch, einen Zaun zu durchqueren, entdeckt und erschossen[59].

Die SS-Männer kehrten zurück und entzündeten das Feuer auf den Opfern. Als die Flammen Jean-Marcel Darthout erreichten, zog er sich unter den anderen Körpern hervor und floh mit vier weiteren Männern aus der Laudy-Scheune. Ihre anschließende Flucht zog sich über mehrere Verstecke, das Feuer trieb die Männer vor sich her. Am Ende seiner Kräfte, schaffte Jean-Marcel Darthout die Flucht über den Marktplatz nicht mehr. Er stürzte in der Mitte des Platzes, robbte, von Angst angetrieben, weiter und brachte sich schließlich in einem Busch in Sicherheit. Dort versteckte sich auch Armand Sénon, der wegen eines gebrochenen Beines im Bett gelegen hatte und bei der Razzia übersehen worden war.[60] „Völlig verängstigt spüren beide, dass jemand in der Nähe ist, ohne reagieren zu können.“[61] Am Abend des 10. Juni 1944, als er Personen im örtlichen Dialekt sprechen hörte, rief Jean-Marcel Darthout um Hilfe. Drei Männer aus der Gegend transportierten den Verletzten daraufhin mit einer Schubkarre zu einem Bauernhof und brachten ihn damit in Sicherheit. Die Nacht verbrachten sie in einem Weizenfeld. Er könne, so berichtete der Überlebende später, „nicht mit Worten ausdrücken, was ich physisch und seelisch in dieser Nacht gelitten habe“.[62] Jean Marcel Darthout überlebte, doch seine Frau und seine Mutter wurden in der Kirche Oradours getötet. Außer Jean Marcel Darthout und Armand Sénon überlebten noch Robert Hebras (1925-2023)[63], Yvon Robin (1926-?), Mathieu Borie (1910-?) und Clement Broussaudier (1918-1971).

Der Achtzehnjährige Yvon Robin hat am 28. November 1944 dem Unterpräfekten des Départements Haute Vienne das gemeinsame Überleben mit seinen Kameraden detailliert geschildert: Nachdem sie uns ins Innere des Gebäudes (Scheune der Madame Laudy) gebracht hatten, blieben vier Soldaten an der Tür stehen und richteten Maschinengewehre hin und herschwenkend auf uns, um uns am Handeln zu hindern. Sie redeten miteinander und lachten, während sie ihre Waffen prüften. Plötzlich, fünf Minuten später nachdem wir die Scheune betreten hatten, schienen sie auf ein Signal zu reagieren. Nach einem lauten Knall, den ich als vom Festplatz kommend identifizierte, schrien sie laut und eröffneten das Feuer. Sie feuerten auf uns. Die ersten, die niedergeschossen wurden, wurden von den Körpern, die auf sie fielen, vor den folgenden Salven geschützt. Ich warf mich platt auf den Bauch und hielt meinen Kopf in den Armen. Währenddessen prallten die Kugeln an der Wand ab, an der ich mich befand. Staub und Kies erschweren mir das Atmen. Die Verletzten schreien, Andere rufen nach ihren Frauen und Kindern. Plötzlich hört das Maschinengewehrfeuer auf, die Henker steigen auf unsere Körper und erledigen aus nächster Nähe mit Hilfe von Revolvern die Verwundeten, die sie noch zappeln sehen. Ich warte mit Angst auf die Kugel die für mich bestimmt ist. Ich bin am linken Ellbogen verwundet. Um mich herum verstummen die Schreie, die Schüsse werden seltener. Endlich ist es still. Die Henker legten alles, was sie an Brennbarem um sich herum finden konnten, auf uns: Stroh, Heu, Bändsel, Leitern, Wagenseitenwände etc. Nun waren aber nicht alle um mich herum tot. Einige leise Worte werden zwischen denjenigen gewechselt, die unverletzt sind, und jenen, die nur verletzt waren. Ich drehte meinen Kopf leicht und sah einen meiner armen Kameraden auf der Seite liegen, blutüberströmt und immer noch sich bewegend. Wird mein Schicksal das gleiche sein? Schritte sind zu hören, die Deutschen sind zurückgekehrt. Sie zünden den Strohhaufen an, der uns bedeckt. Die Flammen breiten sich aus und greifen schnell auf den ganzen Schuppen über. Ich versuche zu fliehen, aber das Gewicht der Körper meiner Kameraden behindert meine Bewegungen. Außerdem kann ich wegen meiner Verletzung meinen linken Arm nicht benutzen. Nach einigen vergeblichen Versuchen gelingt es mir, mich zu befreien. Ich stehe auf und denke, ich würde eine Kugel abbekommen, aber die Henker hatten die Scheune verlassen.

Die Luft wurde unerträglich. Dann bemerkte ich ein Loch in einer Wand, das ziemlich weit vom Boden entfernt war. Es gelang mir, mich hineinzuzwängen, und ich flüchtete auf einen benachbarten Dachboden. Dort traf ich auf vier meiner Kameraden: Broussaudier, Darthout, Hebras und Borie. Ich kroch unter einen Haufen Stroh und Strohhalme. Ich schob mich unter einen Haufen Bohnen, der neben mir lag. Borie und Hebras verstecken sich hinter den Strohbündeln. Broussaudier kauert sich in eine Ecke. Darthout, der von vier Kugeln in die Beine getroffen wurde blutet aus allen Körperteilen und bittet mich, ihm einen Platz neben mir zu überlassen. Wir lehnen uns aneinander wie zwei Brüder und warten ängstlich, auf jedes Geräusch achtend von draußen. Leider war unser Martyrium noch nicht zu Ende. Plötzlich kommt ein Deutscher herein, bleibt vor dem Strohhaufen stehen, der uns Schutz bietet, und zündet ihn an. Ich halte den Atem an. Wir machen keinen Mucks, kein Geräusch, keine Bewegung. Aber die Flammen brennen an meinen Füßen. Ich lege mich auf Darthout, der regungslos liegen bleibt. Ich riskiere einen Blick; der SS-Mann ist weg. Der SS ist weg. In diesem Moment durchquert Broussaudier den Dachboden, er hat einen neuen Ausgang gefunden. Ich folge ihm ein paar Schritte und finde mich, von den Flammen verfolgt, draußen in der Nähe eines Kaninchenstalls, den Broussaudier gerade betreten hat. Ich gehe ihm nach. Ohne einen Augenblick zu verlieren, grabe ich mit meiner rechte Hand und meinen rechten Fuß ein Loch in die Erde, in das ich hineinkrieche. Ich kuschle mich hinein. Dann decke ich mich mit den Trümmern zu, die sich in meiner Nähe befinden. Wir blieben etwa drei Stunden in diesem Unterschlupf. Aber plötzlich greift das Feuer auch auf ihn über und der Rauch steigt uns in die Kehle. Ich streiche mit der rechten Hand über meinen Kopf, um die Glut zu entfernen. Sie fiel vom Dach und verbrannte mir die Kopfhaut. Ich muss ein drittes Mal vor den Flammen fliehen. Ich sehe einen kleinen Durchgang zwischen zwei Wänden, ich öffne den Eingang und hier hocken wir nun und atmen ein wenig frische Luft. Aber wir können nicht lange so bleiben. Wir stehen auf und gehen vorsichtig zum Festplatz. Dort müssen wir herausfinden, ob ein deutscher Soldat dort Wache hält. Broussaudier geht als Späher los. Niemand ist zu sehen. Können wir die Straße überqueren? Ein letzter Blick nach rechts und links, dann gehen wir los, so schnell wir können in Richtung Friedhof. Ein dichtes Gebüsch versperrt uns den Weg, aber nichts hält uns auf. Wir gehen durch das Gebüsch. Schließlich stehen wir sicher inmitten eines Dickichts. Wir fallen uns in die Arme, so intensiv ist unsere Freude. Wir sind überglücklich, dass wir wieder am Leben sind. Ich musste in einem Roggenfeld übernachten und kehrte am nächsten Tag, Sonntag, um 11 Uhr nach Hause in die Foret-Basse zurück[64][65]." ."

Marguerite Rouffanche, die Überlebende des Massakers in der Kirche

Die siebenundvierzigjährige Marguerite Rouffanche (1897-1988) war die einzige Überlebende des Massakers in der Kirche von Oradour. Sie erlitt fünf Schusswunden und benötigte ein Jahr zur Rekonvaleszenz[66]. Sie verlor an diesem Tag ihre Eltern, ihren Mann, ihren Sohn, beide Töchter und einen Enkel im Alter von sieben Monaten. Am 28. Dezember 1944 machte sie gegenüber dem Unterpräfekten von Rochechouart, Guy Pauchou, folgende Aussage, die der Service de Recherche de Crimes de Guerre ennemis de la Police Judiciaire (SRCGE) übernahm:

Gegen 14 Uhr am 10. Juni 1944, nachdem sie in mein Haus eingedrungen waren, forderten mich deutsche Soldaten auf, ich sollte mich mit meinem Mann, meinem Sohn und meinen Eltern und meinen beiden Töchtern auf den Marktplatz begeben. Dort waren viele Einwohner von Oradour versammelt, wobei von allen Seiten noch Männer, Frauen, Kinder und Jugendliche hinzukamen sowie die Schulkinder, die in Gruppen eintrafen. Die Deutschen teilten uns in zwei Hälften: Auf der einen Seite die Frauen und die Kinder, auf der anderen Seite die Männer. Die erste Gruppe, zu der ich gehörte, wurde von bewaffneten Soldaten zur Kirche geführt. Dazu gehörten alle Frauen der Stadt, vor allem die Mütter. Sie betraten die heilige Stätte, indem sie ihre Babys auf den Armen trugen oder sie in ihren Kinderwagen schoben. Dazu gehörten auch alle Kinder aus den Schulen. Die Zahl der Anwesenden kann auf mehrere hundert geschätzt werden. Wir warteten in der heiligen Stätte zusammen und wurden immer unruhiger. Wir waren besorgt über das Ende der Vorbereitungen, denen wir beiwohnten. Gegen 16 Uhr kamen Soldaten, die etwa 20 Jahre alt waren, in die Kirche. Im Kirchenschiff, in der Nähe des Chors, stellten sie eine große Kiste auf aus der Schnüre heraus auf den Boden hingen. Als die Schnüre angezündet wurden, wurde das Feuer in der Kiste entfacht. Es kam zu einer heftigen Explosion; dicker schwarzer und erstickender Rauch wurde freigesetzt. Die Frauen und Kinder eilten halberstickt und vor Entsetzen schreiend in die Teile der Kirche, in denen die Luft noch atembar war. So kam es, dass die Tür der Sakristei unter dem Druck der angstvollen Menge eingedrückt wurde. Ich ging in den Raum und setzte mich resignierend auf eine Treppenstufe. Meine Tochter gesellte sich zu mir. Die Deutschen bemerkten, dass der Raum bezogen worden war. Sie erschossen brutal alle, die dort Zuflucht suchten. Meine Tochter wurde neben mir durch einen Schuss von außen getötet. Ich verdankte mein Leben der Idee, die Augen zu schließen und den Tod vorzutäuschen.

In der Kirche brach eine Schießerei aus. Dann wurden Stroh, Bündel, Stühle auf die Leichen geworfen, die auf den Bodenfliesen lagen. Ich war dem Gemetzel entkommen und hatte keine Verletzungen erlitten. Ich nutzte eine Rauchwolke, um mich hinter den Hauptaltar zu schleichen. In diesem Teil der Kirche gibt es drei Fenster. Ich ging zum größten, dem mittleren, und benutzte eine Trittleiter, die zum Anzünden der Kerzen diente. Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, aber meine Kräfte waren überwältigend. Ich zog mich hoch, so gut ich konnte. Als das Fenster zerbrach, stürzte ich durch die Öffnung, die sich mir bot. Ich sprang über drei Meter tief und lief dann weg in den Garten des Pfarrhauses. Als ich aufblickte, bemerkte ich, dass eine Frau mir beim Klettern aus der Kirche gefolgt war. Sie stand auf dem Fenstersims und hielt mir ihr Baby hin. Sie ließ sich neben mich fallen. Die Deutschen, die durch die Schreie des Kindes alarmiert wurden, schossen mit Maschinenpistolen auf uns. Meine Gefährtin und das Kind wurden getötet. Ich selbst wurde verwundet, als ich in den nahegelegenen Garten rannte. Ich versteckte mich zwischen den Reihen von Erbsen und wartete ängstlich auf Hilfe. Erst am nächsten Tag gegen 17 Uhr wurde ich erlöst.[67]

In Verstecken Überlebende

Der einundzwanzig Jahre alte Paul Doutre (1923-2013)[68] hatte sich dem Service du travail obligatoire, dem Pflichtarbeitsdienst zum Einsatz in der deutschen Kriegswirtschaft, entzogen. Deshalb zog er es vor, der Aufforderung, zum Festplatz zu gehen, nicht zu folgen. "Ich sah von meinem Fenster aus, das hinter den Fensterläden versteckt war, meine Eltern auf dem Weg zum Festplatz. Ich flüchtete daraufhin in die Werkstatt hinter meinem Haus. Das Haus wurde vom Feuer erfasst. Ich versuchte, aus meinem Versteck zu kommen, um einige Gegenstände und Papiere zu retten, die mir wichtig waren. Deutsche Soldaten entdeckten mich und zwangen mich mit vorgehaltener Waffe, in mein Versteck zurückzugehen. Sie bewachten die Tür, um mich an der Flucht zu hindern. Als ich sah, dass die Flammen den Raum, in dem ich mich befand, bedrohten, gelang es mir, die Überwachung, deren Objekt ich war, zu umgehen und flüchtete in den Garten und versteckte mich dort in einem Gemüsebeet. Plötzlich stürzte das Dach ein, und die Deutschen dachten, ich sei tot. Als sie ihre Wache verließen, gingen sie an mir vorbei und ich hörte, wie einer von ihnen "Kaput" sagte.[69]" Nur etwa 20 Personen war die Flucht aus dem Ort gelungen. Sie versteckten sich in den Gemüsegärten oder erreichten einen nahe gelegenen Wald.

Berichte erster Augenzeugen über die nach der Tat angetroffenen Zustände

Im Garten der Denis-Wagenscheune wurde eine Grube entdeckt, in der 25 Leichen vergraben waren, darunter diejenige des Bürgermeisters und Arztes Desourteaux. In der Scheune Milord fand man 7 Leichen, dazu verbrannte Gebeine, in der Scheune Bouchoule ebenso verbrannte Gebeine und Überreste von Männern, Frauen und Kindern, in der Garage Desourteaux verbrannte Gebeine. Im Hangar Laudy traf man 30 teilweise kalzinierte Leichen von ausschließlich Männern an, in der Scheune von Beaulieu waren es 20 bis 25 Leichen. Auch die Überreste der in der Kirche Ermordeten waren so sehr verbrannt, dass keine Identifizierung oder Quantifizierung möglich war. Im Schuppen des Pfarrhauses fand man die Leichen von acht Kindern und zwei Frauen und im Pfarrgarten zwei isolierte Gruben mit den sterblichen Überresten von zwei Frauen. In der Nähe des Nebeneingangs der Kirche lagen in einer Grube zehn Leichen und menschliche Überreste von weiteren fünfzehn Personen (Pos. 28). Auch die Leiche der Frau, die mit Madame Rouffanche aus dem Chorfenster gesprungen war, wurde gefunden ebenso wie ihr Baby. Von den drei Priestern Oradours fehlt jede Spur. In den Gärten waren Brunnen und Gruben mit Leichen angefüllt[70].

Insgesamt starben 643[71] Menschen in Oradour, von denen später lediglich 52 identifiziert werden konnten. Unter den Toten befanden sich 207 Kinder und 255 Frauen. 36 Menschen überlebten das Massaker,[72] darunter Mme Taillandier, Martial und Maurice Beaubreuil, Armand Senon, Hubert Desourteaux, die drei Kinder Pinède, Roger Godfrin (acht Jahre alt), Marguerite Rouffanche und Robert Hébras, der sich nach diesem Erlebnis dem Widerstand anschloss und nach dem Krieg als Buchautor hervortrat. Er wurde bekannt für seine Bemühungen um die Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland. Hébras wurde vielfach geehrt; unter anderem wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Am 11. Februar 2023 starb mit Robert Hébras der letzte Überlebende des Massakers von Oradour.[73]

Strafverfolgung

Bordeaux-Prozess 1953

Im Januar 1953 wurde der Prozess über die Verbrechen von Oradour-sur-Glane vor einem Militärtribunal in Bordeaux eröffnet. Ihm standen der Zivilrichter Marcel Nussy Saint-Saëns (1906-1973) und sechs Militärangehörige vor. In den Jahren zuvor waren 64 ehemalige Mitglieder der dritten Kompanie (von 150) als beteiligt identifiziert worden. Von ihnen standen nun 21 vor Gericht, davon 14 Franzosen aus dem Elsass und aus Lothringen, von Letzteren 13 zwangsweise zur Waffen-SS eingezogen, einer freiwillig. Sieben Deutsche und zwei Elsässer waren seit 1945 in Haft. Weitere 44 ehemalige SS-Angehörige waren namentlich beklagt, aber nicht anwesend.

Die französische Verordnung vom 28. August 1944 Ordonnance du 28 août 1944 relative à la répression des crimes de guerre bot zunächst nur für ausländische Angeklagte anwendbare Rechtsgrundlage[74]. Auf Druck der Kommunistischen Partei Frankreichs beschloss die Nationalversammlung am 15. September 1948 eine Modifizierung der Verordnung, die nun auch französische Staatsbürger zur Verantwortung ziehen lassen sollte[75]. Das Gesetz, das insbesondere auf die kollektive Verantwortung abhob, kollidierte jedoch mit den Grundsätzen des französischen Strafrechts, das nur die individuelle Schuld kennt[76]. Deshalb wurden auch die Artikel 9-10 der Constitution of the International Military Tribunal des Nürnberger Prozesses gegen die Hauptkriegsverbrecher hinzugezogen[77]. Dem gemäß waren alle Angehörigen einer Einheit, die einer wie die Waffen SS als verbrecherisch erklärten Organisation angehörte, bei einem kollektiv begangenen Verbrechen als Mittäter anzusehen, es sei denn, sie waren nachweisbar zwangsverpflichtet worden oder konnten ihre Nichtbeteiligung nachweisen. An diesen für die Trägerstaaten des Prozesses rechtsverbindlichen Erklärungen hatten zwei prominente französische Ankläger mitgewirkt, François de Menthon und Edgar Faure[78]. Am 3. August 1950 hatte schließlich der Cour de Cassation die Rechtmäßigkeit der Anklageerhebung bestätigt[79].

Am 13. Februar 1953 verurteilte das Gericht den deutschen Karl Lenz zum Tode, vier zu Zwangsarbeit, einen sprach es frei. Von den Elsässern wurde der Freiwillige Georges René Boos (1923-2015) zum Tode verurteilt, neun zu Zwangsarbeit und fünf zu Gefängnisstrafen. Zwangsarbeit und Gefängnisstrafen reichten von fünf bis zwölf Jahren.

Im Vorfeld und verstärkt während des Prozesses gab es einen starken Druck der elsässischen Öffentlichkeit und Politik, die elsässischen Angeklagten vom Vorwurf der kollektiven Verantwortung freizusprechen. Sie seien wie 40.000 weitere junge Elsässer seit 1942 zwangsweise in die Wehrmacht und SS gezogen worden. Unter diesem öffentlichen Druck war noch am 11. Februar 1953 in Bordeaux der Entwurf eines Amnestiegesetzes vorbereitet worden, das am 18. Februar in der Nationalversammlung beschlossen und zwei Tage später verkündet wurde. Die Amnestie ("Loi du 20 février 1953 portant amnistie") entlastete die elsässischen Angeklagten, die mit Ausnahme von Boos am 24. Februar in die Freiheit entlassen wurden. Die Todesurteile für Lenz und Boos wurden in Haftstrafen umgewandelt, 1959 wurden sie und die übrigen Deutschen amnestiert.

Reaktion der Opferangehörigen

Nach dem Bordeaux-Urteil standen die Überlebenden, die Opferangehörigen und ihr Verband jahrzehntelang in Konflikten mit dem französischen Staat: Sie forderten die Rückgabe der Gedenkstätte von der Regierung und schickten die erhaltenen Medaillen zurück. Staatsbeamten wurde der Zugang zu Gedenkfeiern verweigert. Charles de Gaulle hatte Oradour zwar am 4. März 1945[80] und am 20. Mai 1962 besucht[81], doch zu den Gedenkfeiern wurde bis zu François Mitterrands Besuch am 10. Juni 1994 kein französischer Präsident empfangen[82]. Das Dorf weigerte sich, die Asche der Märtyrer in die vom Staat zu diesem Zweck errichtete Krypta zu überführen, und mehrere Jahre lang war eine Liste aller Parlamentsmitglieder, die für die Amnestie gestimmt hatten, gut sichtbar am Eingang des Dorfes unter dem Satz Oradour, souviens toi! (Oradour, denken Sie daran!) aufgehängt[83].

Ermittlungsverfahren in Deutschland

Die Bundesrepublik Deutschland zog niemanden wegen des Massakers strafrechtlich zur Verantwortung. Weder wurden Beschuldigte zum Prozess nach Frankreich überstellt, da nach Art. 16 des Grundgesetzes kein Deutscher an das Ausland ausgeliefert werden darf, noch kam es in der Bundesrepublik zu einer Verurteilung. Es gab zwar eine Reihe von Ermittlungsverfahren, die aber sämtlich nicht zur Anklageerhebung führten. Die Begründung zur Einstellung der Verfahren stützte sich auf die umfänglichen Ermittlungsergebnisse der zuständigen Staatsanwaltschaft in Dortmund, wonach der damalige Bataillonskommandeur, und am 29. Juni 1944 in der Normandie gefallene SS-Sturmbannführer Adolf Diekmann die alleinige Verantwortung trage.

Ein erster Antrag Frankreichs auf Auslieferung des ehemaligen Divisionskommandeurs Heinz Lammerding wurde erst 1960 gestellt, nachdem der Abgeordnete Jean Montalat (Corrèze) festgestellt hatte, dass Lammerding an Treffen der Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der Angehörigen der ehemaligen Waffen-SS (HIAG) 1956 in Düsseldorf, 1958 in Hildesheim und 1959 in Arolsen teilgenommen hatte. Die deutsche Antwort an die französische Botschaft wurde im Januar 1961 mündlich übermittelt: Deutschland liefere keine Staatsbürger aus.[84] Nach „den der Bundesrepublik vorliegenden Unterlagen und im Zusammenhang mit den Gerichtsverfahren in Bordeaux“ sei offenkundig, dass Lammerding „persönlich nicht an den in Frage stehenden Vorkommnissen beteiligt“ gewesen sei.[85] Im November 1961 legte der Leitende Oberstaatsanwalt von Nordrhein-Westfalen einen Vorprüfungsvorgang (AR-Vorgang) zur Frage an, „ob der frühere General“ an den „Vorgängen (sic) in Oradour-sur-Glane“ beteiligt gewesen sei. Lammerding nämlich hatte als Antwort auf die Vorwürfe der französischen Presse hinsichtlich seiner Verantwortung für die Massaker von Tulle und Oradour die Flucht nach vorn angetreten. Im Dezember 1961 ließ er seinen Anwalt in Düsseldorf eine Stellungnahme abgeben, in der er seine Unschuld erklärte.[86] Louis Boré, ein Augenzeuge des Massakers in Tulle erstattete daraufhin Anzeige gegen Lammerding. Zum gleichen Zeitpunkt leitete die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft nun ein Ermittlungsverfahren gegen Lammerding wegen Verdacht des Mordes ein und gab es an die Dortmunder Zentralstelle für die Bearbeitung nationalsozialistischer Massenverbrechen ab, die von nun an gegen den Bauunternehmer ermittelte. Anfang Juni 1962 kündigte sich eine neunköpfige Delegation aus Frankreich an, der u. a. Martial Beaubreuil angehörte, zusammen mit seinem Bruder Maurice einer der Überlebenden des Massakers. Zu mehr als einer Pressekonferenz im Düsseldorfer Hauptbahnhof kam es dabei nicht.

In der Folge spielte die Zentrale Rechtsschutzstelle eine traurige Rolle. Die Bundesbehörde war 1950 gegründet worden, um im Ausland gefangen gehaltenen Deutschen Rechtsschutz zu gewähren. Ihr Leiter, der Rechtsanwalt Hans Gawlik, ehedem ein nationalsozialistischer Karrierejurist, hielt gegenüber der Staatsanwaltschaft die für ein Klagevarfahren notwendigen Dokumente zurück. Gawlik teilte Lammerdings Anwalt sogar mit, er sei in Frankreich nie wegen Oradour angeklagt gewesen.[87] Die Dortmunder Zentralstelle als Schwerpunktstaatsanwaltschaft wandte sich daraufhin an das Auswärtige Amt mit der Bitte, bei den französischen Stellen darauf hinzuwirken, dass ihr das Lammerding belastende Material zur Verfügung gestellt werde. Im März 1963 erhielt die Dortmunder Zentralstelle die französischen Unterlagen, die aber kein Belastungsmaterial enthielten. Überdies sei Lammerding „pas compris dans les poursuites“ (nicht Betroffener der Anklage“) gewesen.[88] Am 12. März 1964 stellte die Dortmunder Zentralstelle das Verfahren schließlich ein. Die Beweise reichten „letztlich nicht aus, ihm eine strafrechtliche Beteiligung an den Ausschreitungen (sic !!) in Oradour nachzuweisen“. Es hätten sich „keine hinreichenden Anhaltspunkte dafür ergeben, daß der Beschuldigte den Befehl zum Einsatz der verstärkten 3. Kompanie des Panzergrenadier-Regiments ,Der Führer‘ gegeben" habe.

Lammerding lebte weiterhin unbehelligt als erfolgreicher Bauunternehmer in Düsseldorf . Dies hatte auch Konsequenzen für weitere Täter: Gegen den ehemaligen SS-Hauptsturmführer und Führer der Täterkompanie Otto Erich Kahn wurde nie ermittelt.

Mitte der 1970er Jahre spürte der Staatssicherheitsdienst – in der DDR verantwortlich für die Ermittlung von NS-Verbrechen – Heinz Barth auf. Zunächst wurde gegen ihn nur wegen seiner Beteiligung an Erschießungen in der Tschechoslowakei ermittelt; nach einigen Jahren stießen Ermittler auf seine Beteiligung am Massaker in Oradour. Barth war als SS-Obersturmführer der Führer des 1. Zuges der 3. Kompanie des Panzergrenadier-Regiments „Der Führer“ gewesen. 45 Soldaten waren ihm unterstellt, denen er u. a. den Befehl gab, 20 Männer zu erschießen, die in einer Garage eingesperrt waren. Ihm wurde 1983 vor dem Ersten Strafsenat des Stadtgerichts Berlin der Prozess gemacht. Barth wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Damit blieb er der einzige Täter, der von einem deutschen Gericht verurteilt wurde.[89] 1997 wurde er im wiedervereinten Deutschland aus dem Gefängnis entlassen. Aufgrund seiner schweren Kriegsverletzungen (er hatte ein Bein verloren) erhielt er zeitweise eine Kriegsopferrente, die ihm aber nach Protesten und der Änderung des Bundesversorgungsgesetzes (BVG) entzogen wurde. Barth starb im August 2007.

2011 begannen die Staatsanwaltschaft Dortmund und das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen Ermittlungen wegen Mordverdachts gegen sechs ehemalige Angehörige der 3. Kompanie des Panzer-Grenadier-Regiments „Der Führer“.[90] Anfang Dezember 2011 wurde auf Veranlassung der Zentralstelle für die Bearbeitung von nationalsozialistischen Massenverbrechen in Nordrhein-Westfalen eine Hausdurchsuchung in den Wohnungen von sechs mutmaßlich am Massaker von Oradour-sur-Glane Beteiligten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen und Brandenburg durchgeführt.[91]

Im Januar 2014 wurde von der Dortmunder Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen mutmaßlich beteiligten, 88-jährigen Kölner erhoben.[92] Das Landgericht Köln lehnte im Dezember 2014 jedoch die Eröffnung des Hauptverfahrens gegen den nunmehr 89-jährigen Rentner ab, weil ihm eine aktive Beteiligung an den Morden wahrscheinlich nicht mehr nachzuweisen sei.[93] Das Oberlandesgericht Köln hat mit Beschluss vom 12. Juni 2015 die Entscheidung des Landgerichts Köln bestätigt. Damit ist die Ablehnung der Eröffnung des Hauptverfahrens rechtskräftig geworden.[94]

2002 wurde in einer Studie Helmut Schreiber als Mitverantwortlicher genannt.[95]

Gedenken

Französische Wohltätigkeitsmarke anlässlich des 1. Jahrestages der Zerstörung von Oradour-sur-Glane (1945)
Einfahrt von Süden ins Ruinendorf

Friedhof

Inschrift: „Grabstätte für die 642 Opfer des Massakers von Oradour-sur-Glane – Erinnere dich“
Das privat errichtete Denkmal am Friedhof von Oradour-sur-Glane für die Opfer des Massakers

Der Friedhof von Oradour-sur-Glane liegt am nördlichen Rande des 1946 zum historischen Denkmal erklärten Ruinendorfs. Er ist mit Ausnahme eines Gebäudes, der so genannten Maison d’Oradour, die einzige Infrastruktureinrichtung von Oradour-sur-Glane, die die Auslöschung des Ortes am 10. Juni 1944 durch die SS unbeschadet überstanden hat und noch heute ihre Funktion ausübt.

Aufgrund der vielen Besucher, die das Ruinendorf und das 1999 eröffnete Centre de la mémoire jedes Jahr zählen, ist der Friedhof dieser kleinen Gemeinde im Limousin einer der meistbesuchten in Frankreich. Er bildet meist den Abschluss der Besichtigungen des Ruinendorfes.

Unmittelbar dem Friedhof vorgelagert ist das staatliche Denkmal für die Opfer des SS-Massakers, das 26 Jahre leer gestanden hat. Wegen einer Generalamnestie für die Mörder von Oradour-sur-Glane kurze Zeit nach dem Prozess von Bordeaux 1953 hatte die Vereinigung der Opferfamilien beschlossen, aus Protest ein eigenes Denkmal für ihre ermordeten Angehörigen zu errichten und sie nicht im staatlichen Denkmal zu bestatten.

Der Friedhof von Oradour-sur-Glane beherbergt so zwei Denkmäler: ein staatliches, in dem seit 1974 Alltagsgegenstände der Opfer aus der Zeit vor dem Massaker ausgestellt werden, sowie das private, durch Spenden finanzierte Denkmal für diejenigen Überreste der Ermordeten, die aufgrund der Leichenschändungen und der Verbrennungen nicht mehr zugeordnet werden konnten: bei lediglich ca. 10 Prozent der Ermordeten gelang eine Identifizierung. Sie fanden ihre letzte Ruhestätte in den jeweiligen Familiengräbern.

Centre de la mémoire

Centre de la mémoire

Zwischen dem alten und dem neuen Ort Oradour wurde mit dem Centre de la mémoire im Jahr 1999 ein Erinnerungs- und Dokumentationszentrum eröffnet.

Besuch des deutschen Bundespräsidenten

Am 4. September 2013 besuchte Bundespräsident Joachim Gauck als erstes deutsches Staatsoberhaupt gemeinsam mit Frankreichs Staatspräsident François Hollande das Dorf im Rahmen eines Staatsbesuchs.[96][97][98] Mit einer Geste der Versöhnung gedachten die Präsidenten der Gräueltaten: Hand in Hand ließen sich Gauck und Hollande das Massaker von Robert Hébras schildern.[99]

Der Besuch wird in Frankreich in einer Linie mit der Versöhnungsgeste von Verdun gesehen, zu der sich 1984 der damalige Staatspräsident François Mitterrand und der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl trafen (siehe auch Deutsch-französische Beziehungen).

Entnazifizierungslager

Ein Lager für Zwangsarbeiter, die im Bergwerk Schwaz in Tirol für die Rüstungsproduktion arbeiten mussten, wurde ab 1945 von der französischen Besatzungsmacht in ein Internierungslager für Nationalsozialisten aus dem Bezirk Schwaz umgewandelt. Dieses Internierungslager wurde in Gedenken an das Massaker „Lager Oradour“ genannt.[100][101]

Künstlerische Rezeption

Fernsehen

  • Die Geschehnisse in Oradour-sur-Glane wurden 1973–74 in der britischen Fernsehdokumentationsserie Die Welt im Krieg beschrieben. Die erste und die letzte Episode (#1, Ein neues Deutschland und #26, Erinnerungen) zeigen Luftaufnahmen des zerstörten Dorfes sowie Fotografien der Opfer, die auf ihren Gräbern erscheinen.
  • Das Massaker wird in der Folge Overlord der britischen Fernsehserie World War II in Colour (2010) erwähnt.

Film

  • Le Vieux Fusil (1975, „Das alte Gewehr“ oder „Abschied in der Nacht“) ist ein französisch-deutscher Spielfilm von Robert Enrico mit Philippe Noiret und Romy Schneider basierend auf dem Massaker von Oradour. Für westdeutsche Kinos wurden Alternativ-Szenen gedreht, die besonders menschenverachtende Dialoge der Deutschen im französischen Original milderten und relativierten. Besonders brutale Szenen wurden entfernt. In der DDR kam der Film unzensiert in die Kinos.
  • Der Spielfilm Une Vie avec Oradour (dt. Ein Leben mit Oradour), wurde im September 2011 in Frankreich veröffentlicht.[102]
  • Peter Ponnath übernahm das Musical Mademoiselle Marie (siehe unten) für den Film Mademoiselle Marie (2016),[103] der mit freundlicher Unterstützung der Nachkommen der Opfer zum Teil in der Nähe des Original-Schauplatzes in Frankreich gedreht wurde.[104]

Literatur

  • In dem russischen Roman Der Sturm (1947, englische Übersetzung 1948) gibt Stalin Preis-Gewinner Ilya Ehrenburg eine fiktionalisierte aber detaillierte Beschreibung des Massakers (Teil vi, Kapitel a), die den Ort und die verantwortliche SS-Einheit nennt.[105]
  • 2013 veröffentlichte Helen Watts One Day in Oradour, eine auf den Ereignissen von 1944 basierenden Kurzgeschichte.
  • Ethan Mordden schrieb 2015 One Day in France, eine auf den Ereignissen von 1944 basierenden Kurzgeschichte. Sie vermischt wahre Ereignisse mit fiktiven Figuren und bewegt sich zwischen Oradour und dem nahen Limoges.

Musik

  • Der Song "Tiny Hands (Au Revoir)" (2014) von Silent Planet beschreibt das Massaker in Oradour-sur-Glane durch die Augen von Madame Marguerite Rouffanche, der einzigen Überlebenden des Kirchenmassakers.[106]

Musical

  • Das Musical Mademoiselle Marie (2015) von Fritz Stiegler (Idee und Text) und Matthias Lange (Musik) thematisierte die Nachkriegszeit (1955), das Schicksal von Kriegsgefangenen und die Folgen des Massakers. Ein 90-jähriger Überlebender aus Oradour besuchte gemeinsam mit dem Bürgermeister der Stadt eine Aufführung der Laienspielgruppe der Cadolzburger Burgfestspiele und würdigte sie als „Botschaft für Versöhnung und Toleranz“.[107] 2017 folgten, auf französische Einladung, zwei Aufführungen des Original-Musicals in der Sporthalle des neuen Ortes Oradour-sur-Glane,[108] die von Besuchern, Politikern und Presse mit Emotionen und Begeisterung sowie als ein Zeichen der Völkerfreundschaft aufgenommen wurden.[109]

Galerie

Aufnahmen von 2004

Weblinks

Commons: Oradour-sur-Glane – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

Literatur

  • Henry Leide: NS-Verbrecher und Staatssicherheit. Die geheime Vergangenheitspolitik der DDR. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2005, ISBN 3-525-35018-X. (darin: Der Fall Heinz Barth. S. 131–142).
  • Ahlrich Meyer: Die deutsche Besatzung in Frankreich. Widerstandsbekämpfung und Judenverfolgung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2000, ISBN 3-534-14966-1.
  • Andrea Erkenbrecher: Oradour und die Deutschen. Geschichtsrevisionismus, strafrechtliche Verfolgung, Entschädigungszahlungen und Versöhnungsgesten ab 1949 (= Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Band 126). De Gruyter, Berlin 2023, ISBN 978-3-11-063363-4.
  • Peter Lieb: Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg? Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2007, ISBN 978-3-486-57992-5.
  • Herbert Taege: Wo ist Kain? Enthüllungen und Dokumente zum Komplex Tulle + Oradour. Lindhorst: Askania 1981. 389 Seiten mit 54 Illustrationen und Karten, ISBN 978-3-921730-09-6.
  • Andrea Erkenbrecher: Zivilgesellschaftliches Versöhnungsengagement in Oradour-sur-Glane. Blick auf ein wenig bekanntes Kapitel. In: Gegen Vergessen – Für Demokratie. Nr. 82, September 2014, S. 15–17.
  • Lea Rosh, Günther Schwarberg: Der letzte Tag von Oradour. Steidl, Göttingen 1997, ISBN 3-88243-092-3.
  • Ahlrich Meyer: Oradour 1944. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Orte des Grauens – Verbrechen im Zweiten Weltkrieg. Primus, Darmstadt 2003, ISBN 3-89678-232-0, S. 176–185.
  • Guy Penaud: La „Das Reich“ 2e SS Panzer Division (= Parcours de la division en France). Éditions de La Lauze, Périgueux 2005, ISBN 2-912032-76-8.
  • Sarah Farmer: Martyred village. Commemorating the 1944 massacre at Oradour-sur-Glane. University Press, Berkeley, Calif. 1999, ISBN 0-520-21186-3.
  • Jean-Jacques Fouché: Oradour. La politique et la justice. Souny, Saint-Paul 2004, ISBN 2-84886-026-X.
  • Guy Pauchou, Pierre Masfrand: Oradour-sur-Glane vision d’épouvante. Édition Lavauzelle, Limoges 1970, OCLC 804541047.
  • Andrea Erkenbrecher: A Right to Irreconcilability? Oradour-sur-Glane, German-French Relations and the Limits of Reconciliation after World War II. In: Birgit Schwelling (Hrsg.): Reconciliation, Civil Society, and the Politics of Memory. Transnational Initiatives in the 20th and 21st Century. Transcript, Bielefeld 2012, ISBN 978-3-8376-1931-7, S. 167–199.
  • Herbert Taege: Wo ist Abel? Weitere Enthüllungen und Dokumente zum Komplex Tulle + Oradour. Lindhorst: Askania 1985. 287 Seiten mit Illustrationen und Karten, ISBN 978-3-921730-16-4.
  • Jean-Jacques Fouché: Oradour. Levi, Paris 2001, ISBN 2-86746-271-1.
  • Martin Graf, Florence Hervé (Hrsg.): Oradour – Geschichte eines Massakers/Histoire d’un massacre. Papyrossa-Verlag Köln 2014, ISBN 978-3-89438-554-5.
  • Andrea Erkenbrecher: Oradour-sur-Glane. Ort einer späten Versöhnung. In: Corine Defrance, Ulrich Pfeil (Hrsg.): Verständigung und Versöhnung nach dem „Zivilisationsbruch“? Deutschland und Europa nach 1945. Brüssel u. a. 2016, ISBN 978-2-87574-334-3, S. 329–348.
  • Claudia Moisel: Frankreich und die deutschen Kriegsverbrecher. Politik und Praxis der Strafverfolgung nach dem Zweiten Weltkrieg (= Dissertation, Universität Bochum 2002). Edition Wallstein, Göttingen 2004, ISBN 3-89244-749-7.

Weblinks

Commons: Oradour-sur-Glane – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Aline Combrouze, Stéphanie Barra: Ramona Domínguez Gil, la 643e victime du massacre d’Oradour-sur-Glane ne sera plus jamais oubliée. In: lepopulaire.fr. Abgerufen am 2. Dezember 2022 (französisch).
  2. Peter Lieb: Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg? Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44. München 2007, S. 368.
  3. Document 257-F. War Diary of the German Main Liaison Staff (Hauptverbindungsstab) 588 IN Clermont-Ferrand, 12 January TO 13 September 1944, Concerning Battles and Disputes with the “Maquis” and the “Armée Secrète”, and other matters. Volume XXXVII Official Text English Edition. Documents and other Material in Evidence. Numbers 257-F to 180-L. In: Trial of the Major War Criminals Before the International Military Tribunal, Nuremberg, 14 November 1945 - 1 October 1946. Boston Public Library, S. 11, abgerufen am 10. März 2023.
  4. In Südfrankreich: Kriegsgräberfürsorge findet Hinweis auf Massengrab von Wehrmachtssoldaten - WELT. 19. Juli 2023, abgerufen am 20. Juli 2023.
  5. Peter Lieb: Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg? Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44. IV. Partisanenkrieg, Der Kampf im Hinterland. In: Institut für Zeitgeschichte (Hrsg.): Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Band 69. Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, München 2007, ISBN 978-3-486-57992-5, S. 272 f. u. Anm. 187.
  6. Peter Lieb: Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg? Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44. IV. Partisanenkrieg, Der Kampf im Hinterland. In: Institut für Zeitgeschichte (Hrsg.): Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Band 69. Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, München 2007, ISBN 978-3-486-57992-5, S. 360–377.
  7. Max Hastings: Das Reich. The March of the 2nd SS Panzer Division through France , June 1944. Pan Macmillan, London 2009, ISBN 978-0-330-50998-5, S. 20.
  8. Benjamin Philip: Le 12 mai 1944 : Un jour majeur dans l’histoire de Figeac. In: Site Officiel de la Ville de Figeac. 13. Mai 2020, abgerufen am 23. Februar 2023 (französisch).
  9. Michael Williams: Frayssinet-le-Gélat main memorial to the dead. Dezember 2007, abgerufen am 23. Februar 2023.
  10. Michael Williams: Grave of Otto Kahn. In: Oradour-sur-Glane, 10th June 1944. Michael Williams, November 2010, abgerufen am 12. März 2023 (englisch, Kahn wurde nie zur Rechenschaft gezogen).
  11. Eric Pantou: Frayssinet-le-Gélat (Lot), 21. Mai 1944. Maitron Fusillés, abgerufen am 23. Februar 2023.
  12. Fabrice Grenard: "Aux Martyrs de la Barbarie Nazie, 21 Mai1944", Frayssinet-Le-Gelat (LOT). In: Musée de la Résistance en Ligne. 1940-1945. 2014, abgerufen am 12. März 2023 (französisch).
  13. Peter Lieb: Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg? Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44. IV. Partisanenkrieg, Der Kampf im Hinterland. In: Institut für Zeitgeschichte (Hrsg.): Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Band 69. Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, München 2007, ISBN 978-3-486-57992-5, S. 361.
  14. Lacapelle-Biron. In: Gedenkorte Europa 1939–1945. Abgerufen am 23. Februar 2023.
  15. Peter Lieb: Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg?. Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44. II. Besatzer: Strukturen und Akteure. In: Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte, Bd. 69, S. 361–363. München 2007. Abgerufen am 20. Februar 2023 (Dehner hatte Ende 1943 angewiesen: Alle Maßnahmen, die gegen unbewaffnete Zivilisten durchgeführt werden, müssen den Charakter der Gerechtigkeit behalten und müssen vom Gefühl des Hasses und der Rache frei bleiben).
  16. Max Hastings: Das Reich. The March of the 2nd SS Panzer Division through France, June 1944. Pan Macmillan, London 2009, ISBN 978-0-330-50998-5, S. 46.
  17. Cressensac (aujourd’hui Cressensac-Sarrazac , Lot), 8 juin 1944. In: Maitron Fusillés. Abgerufen am 23. Februar 2023 (französisch).
  18. Max Hastings: Das Reich. The March of the 2nd SS Panzer Division through France, June 1944. Pan Macmillan, London 2009, ISBN 978-0-330-50998-5, S. 46.
  19. Eric Panthou: Bretenoux (Lot), 9 juin 1944. In: Maitron Fusillés. Abgerufen am 23. Februar 2023 (französisch).
  20. Bruno Kartheuser: Die Erhängungen von Tulle. Der 9. Juni 1944. St. Vith/Belgien, 2004, ISBN 2-87316-020-9. S. 331 f.
  21. Elsa Provenzano: Corrèze : Après 80 ans de silence, un résistant dévoile l’exécution cachée d’une quarantaine de soldats allemands. In: 20minutes.fr. 16. Mai 2023, abgerufen am 16. Mai 2023 (französisch).
    Nicolas Chigot: Témoignage. « Je suis content que ça ne soit plus un secret » : Edmond Réveil, résistant, révèle l’exécution de soldats allemands en 1944 en Corrèze. In: france3-regions.francetvinfo.fr. 16. Mai 2023, abgerufen am 16. Mai 2023 (französisch).
  22. Zweiter Weltkrieg: 98-jähriger Franzose bricht Schweigen über mutmaßliches Kriegsverbrechen 1944. In: Spiegel.de. 16. Mai 2023, abgerufen am 17. Mai 2023.
  23. Harald John: Bekenntnis eines 98-jährigen Franzosen weltweit beachtet. In: Volksbund. Gemeinsam für den Frieden. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V, 18. Mai 2023, abgerufen am 18. Juni 2023.
  24. Alain Albinet, Benoît Hopquin: Le secret de Meymac, un village à la recherche des corps de soldats allemands exécutés en 1944. In: lemonde.fr. 6. August 2023, abgerufen am 7. August 2023 (französisch).
  25. Max Hastings: Das Reich. The March of the 2nd SS Panzer Division through France, June 1944. Pan Macmillan, London 2009, ISBN 978-0-330-50998-5, S. 54–58.
  26. Peter Lieb: Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg? Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44. IV. Partisanenkrieg, Der Kampf im Hinterland. In: Institut für Zeitgeschichte (Hrsg.): Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Band 69. Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, München 2007, ISBN 978-3-486-57992-5, S. 415, Anm. 804, doi:10.1524/9783486707410.
  27. Peter Lieb: Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg? Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44. München 2007, S. 364.
  28. Michel Thébault: Guéret (Creuse), 7 – 9 juin 1944. Maitron Fusillés, abgerufen am 13. März 2023 (französisch).
  29. Le Massacre de la Gasne du Clos. In: Montboucher en Creuse. La ville de Montboucher, abgerufen am 13. März 2023 (Mit Angaben zu den Opfern).
  30. Michel Thebaut: Janaillat (Creuse), Combeauvert, 9. Juni 1944. Maitron Fusillés, abgerufen am 13. März 2023 (französisch, mit den Namen der Getöteten).
  31. Peter Lieb: Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg? Kriegführung und Partisanenbekämpfung in Frankreich 1943/44. IV. Partisanenkrieg, Der Kampf im Hinterland. In: Institut für Zeitgeschichte (Hrsg.): Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Band 69. Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, München 2007, ISBN 978-3-486-57992-5, S. 374–376.
  32. Daniel Paquet: Ma résistance. Éditions Points d'Æncrage et Cercle d'Histoire d'Argenton, Éguzon 2016, ISBN 978-2-911853-23-4, S. 211 f.
  33. Michel Gorand: Argenton-sur-Creuse (Indre), 9 juin 1944. In: Maitron Fusillés. Abgerufen am 14. März 2023 (französisch).
  34. Operation Bulbasket. In: British Resistance archive. Abgerufen am 14. März 2023 (englisch).
  35. JEDBURGH Team and Operation OVERLORD (The Battle of Normandy). In: The Casemate UK Books Blog Military History & Archaeology | Arts & Culture. 2. Juni 2021, abgerufen am 14. März 2023 (englisch, 6. Juni 1944, 01.37 Uhr bei Moncousinat Leitungsteam von 4 Mann von Handley-Page abgesetzt: Captain John Tonkin, Chef der B Squadron der Operation Bulbasket, und das Jedburgh Team Captain William Crawshay, code-name „Crown“, Captain Louis l’Helgolauch „Franc“, and Sub-Lieutenant René Meyer „Yonne“.).
  36. Paul McCu: SAS Operation Bulbasket: Behind the Lines in Occupied France 1944. CPI Anthony Row, Chippenham, Wiltshire 2009, ISBN 978-1-84884-193-2, S. Chapter Two: The Royal Air Force.
  37. Oradour-sur-Glane. In: Carte de Cassini. Abgerufen am 14. März 2023 (französisch).
  38. Oradour sur Glane. Documents pour servir a l´ Histoire de la Guerre. Crimes d´Ennemis en France. In: Archives du Service de Recherche des Crimes de Guerre d´ Ennemis. Offices Francaises Edition, 3. Januar 1946, S. 9 u. 22, abgerufen am 18. März 2023 (französisch).
  39. Michael Williams: Victims names of all those killed at Oradour. 1. Februar 2023, abgerufen am 19. März 2023 (englisch).
  40. Oradour sur Glane. Documents pour servir a l´ Histoire de la Guerre. Crimes d´Ennemis en France. In: Archives du Service de Recherche des Crimes de Guerre d´ Ennemis. Offices Francaises Edition, 3. Januar 1946, S. 22, abgerufen am 18. März 2023 (französisch).
  41. Oradour sur Glane. Documents pour servir a l´ Histoire de la Guerre. Crimes d´Ennemis en France. In: Archives du Service de Recherche des Crimes de Guerre d´ Ennemis. Offices Francaises Edition, 3. Januar 1946, S. 121-123, abgerufen am 18. März 2023 (französisch).
  42. Oradour sur Glane. Documents pour servir a l´ Histoire de la Guerre. Crimes d´Ennemis en France. In: Archives du Service de Recherche des Crimes de Guerre d´ Ennemis. Offices Francaises Edition, 3. Januar 1946, S. 124-148, abgerufen am 18. März 2023 (französisch).
  43. Zur Anzahl der Soldaten Andrea Erkenbrecher: Oradour und die Deutschen. Geschichtsrevisionismus, strafrechtliche Verfolgung, Entschädigungszahlungen und Versöhnungsgesten ab 1949 (= Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Band 126). De Gruyter, Berlin 2023, ISBN 978-3-11-063363-4, S. 211, Anm. 247.
  44. Andrea Erkenbrecher: Oradour und die Deutschen. Geschichtsrevisionismus, strafrechtliche Verfolgung, Entschädigungszahlungen und Versöhnungsgesten ab 1949 (= Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Band 126). De Gruyter, Berlin 2023, ISBN 978-3-11-063363-4, S. 21.
  45. Jean-Jacques Fouché: Oradour. Liana Levi, Paris 2001, ISBN 978-2-86746-651-9, S. 129–199.
  46. Oradour sur Glane. Documents pour servir a l´ Histoire de la Guerre. Crimes d´Ennemis en France. In: Archives du Service de Recherche des Crimes de Guerre d´ Ennemis. Offices Francaises Edition, 3. Januar 1946, S. 49, abgerufen am 18. März 2023 (französisch).
  47. Andrea Erkenbrecher: Oradour und die Deutschen. Geschichtsrevisionismus, strafrechtliche Verfolgung, Entschädigungszahlungen und Versöhnungsgesten ab 1949. In: Institut für Zeitgeschichte (Hrsg.): Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Band 126. Walter De Gruyter GmbH, Berlin-Boston 2023, ISBN 978-3-11-063363-4, S. 22.
  48. Andrea Erkenbrecher: Oradour und die Deutschen. Geschichtsrevisionismus, strafrechtliche Verfolgung, Entschädigungszahlungen und Versöhnungsgesten ab 1949 (= Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Band 126). De Gruyter, Berlin 2023, ISBN 978-3-11-063363-4, S. 241 mit Anm. 397.
  49. Andrea Erkenbrecher: Oradour und die Deutschen. Geschichtsrevisionismus, strafrechtliche Verfolgung, Entschädigungszahlungen und Versöhnungsgesten ab 1949 (= Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Band 126). De Gruyter, Berlin 2023, ISBN 978-3-11-063363-4, S. 35.
  50. Jean-Jacques Fouché: Oradour. Liana Levi, Paris 2001, ISBN 978-2-86746-651-9, S. 262, Anm. 83.
  51. Oradour sur Glane. Documents pour servir a l´ Histoire de la Guerre. Crimes d´Ennemis en France. In: Archives du Service de Recherche des Crimes de Guerre d´ Ennemis. Offices Francaises Edition, 3. Januar 1946, S. 29, abgerufen am 18. März 2023 (französisch).
  52. Oradour sur Glane. Documents pour servir a l´ Histoire de la Guerre. Crimes d´Ennemis en France. In: Archives du Service de Recherche des Crimes de Guerre d´ Ennemis. Offices Francaises Edition, 3. Januar 1946, S. 59, abgerufen am 18. März 2023 (französisch).
  53. La Rédaction, avec AFP: Mort de Jean-Marcel Darthout, l'un des deux derniers survivants du massacre d'Oradour. In: Paris Match. Hachette-Filipacchi-Médias-Gruppe, 5. Oktober 2016, abgerufen am 18. März 2023 (französisch).
  54. Andrea Erkenbrecher: Oradour und die Deutschen. Geschichtsrevisionismus, strafrechtliche Verfolgung, Entschädigungszahlungen und Versöhnungsgesten ab 1949 (= Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Band 126). De Gruyter, Berlin 2023, ISBN 978-3-11-063363-4, S. 23.
  55. Jean-Jacques Fouché: Oradour. Liana Levi, Paris 2001, ISBN 978-2-86746-651-9, S. 146.
  56. Jean-Jacques Fouché: Oradour. Liana Levi, Paris 2001, ISBN 978-2-86746-651-9, S. 149.
  57. Dominique Tantin, Isabel Val Viga: ALIOTTI Félix, Antoine, Joseph, Marcel Né le 1er juillet 1915 à Le Kef (Tunisie), massacré le 10 juin 1944 à Oradour-sur-Glane (Haute-Vienne); sergent-chef de l’Armée de l’Air ; victime civile. Maitron Fusillés - Campus Condorcet, Bât. Recherche Sud, Cours des Humanités, Aubervilliers, abgerufen am 18. März 2023 (französisch).
  58. Dominique Tantin: DOBONS LUSINA Cléa, Charlotte [épouse ALIOTTI] Née le 28 octobre 1921 à Abazzia (Italie), massacrée le 10 juin 1944 à Oradour-sur-Glane (Haute-Vienne) ; sans profession ; victime civile. Maitron Fusillés - Campus Condorcet, Bât. Recherche Sud, Cours des Humanités - Aubervilliers, abgerufen am 18. März 2023 (französisch).
  59. Oradour sur Glane. Documents pour servir a l´ Histoire de la Guerre. Crimes d´Ennemis en France. In: Archives du Service de Recherche des Crimes de Guerre d´ Ennemis. Offices Francaises Edition, 3. Januar 1946, S. 36-37, abgerufen am 18. März 2023 (französisch, mit erschütternden Bildern des Toten).
  60. Andrea Erkenbrecher: Oradour und die Deutschen. Geschichtsrevisionismus, strafrechtliche Verfolgung, Entschädigungszahlungen und Versöhnungsgesten ab 1949 (= Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Band 126). De Gruyter, Berlin 2023, ISBN 978-3-11-063363-4, S. 27.
  61. Jean-Jacques Fouché: Oradour. Liana Levi, Paris 2001, ISBN 978-2-86746-651-9, S. 167.
  62. Oradour sur Glane. Documents pour servir a l´ Histoire de la Guerre. Crimes d´Ennemis en France. In: Archives du Service de Recherche des Crimes de Guerre d´ Ennemis. Offices Francaises Edition, 3. Januar 1946, S. 41-42, abgerufen am 18. März 2023 (französisch).
  63. Werner Kutil: Interview mit Herrn Robert Hébras, Überlebender des Massakers von Oradour vom 10. Juni 1944. Interview geführt von Werner Kutil am 26. April 2002. Internet Archive. Wayback Machine, 27. März 2003, abgerufen am 21. März 2023 (Ausführliches Interview mit Robert Hébras).
  64. Oradour sur Glane. Documents pour servir a l´ Histoire de la Guerre. Crimes d´Ennemis en France. In: Archives du Service de Recherche des Crimes de Guerre d´ Ennemis. Offices Francaises Edition, 3. Januar 1946, S. 35-42, abgerufen am 18. März 2023 (französisch).
  65. Lord Russel of Liverpool: The Scourge of the Swastika. A Short History of Nazi War Crimes. Cassell, London 1954, S. 107–109.
  66. Michael Williams: Madame Rouffanches. 2004, abgerufen am 21. März 2023 (englisch, hier auch ein Foto).
  67. Oradour sur Glane. Documents pour servir a l´ Histoire de la Guerre. Crimes d´Ennemis en France. In: Archives du Service de Recherche des Crimes de Guerre d´ Ennemis. Offices Francaises Edition, 3. Januar 1946, S. 49-50, abgerufen am 18. März 2023 (französisch).
  68. Oradour: Le Rescapé brise le Silence. In: Charente Libre. 15. Februar 2013, abgerufen am 22. März 2023 (französisch, wenige Tage nach seinem 90. Geburtstag am 17. Oktober 2013 verstorben. Der Zeitungsartikel stand im Zusammenhang Besuch des Bundespräsidenten Joachim Gauck vom selben Jahr).
  69. Oradour sur Glane. Documents pour servir a l´ Histoire de la Guerre. Crimes d´Ennemis en France. In: Archives du Service de Recherche des Crimes de Guerre d´ Ennemis. Offices Francaises Edition, 3. Januar 1946, S. 68, abgerufen am 18. März 2023 (französisch).
  70. Oradour sur Glane. Documents pour servir a l´ Histoire de la Guerre. Crimes d´Ennemis en France. In: Archives du Service de Recherche des Crimes de Guerre d´ Ennemis. Offices Francaises Edition, 3. Januar 1946, S. 43-60, abgerufen am 18. März 2023 (französisch, mit erschütternden Bildern des Toten).
  71. Aline Combrouze, Stéphanie Barra: Ramona Domínguez Gil, la 643e victime du massacre d'Oradour-sur-Glane ne sera plus jamais oubliée. In: lepopulaire.fr. Abgerufen am 2. Dezember 2022 (französisch).
  72. Hellmuth Auerbach: Oradour-sur-Glane. In: Wolfgang Benz, Hermann Graml und Hermann Weiß (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. Klett-Cotta, Stuttgart 1997, S. 626.
  73. Letzter Überlebender des SS-Massakers von Oradour gestorben. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 12. Februar 2023]).
  74. Ordonnance du 28 août 1944 relative à la répression des crimes de guerre. In: Légifrance. République Française, abgerufen am 23. März 2023 (französisch).
  75. Loi n° 48-1416 du 15 septembre 1948 modifiant et complétant l'ordonnance du 28 août 1944 relative à la répression des crimes de. In: Légifrance. République Française, abgerufen am 24. März 2023 (französisch).
  76. Frédéric Mégret: The Hidden Histories of War Crimes Trials Contents. Chapter 7. The Bordeaux Trial: Prosecuting the Oradour-sur-Glane Massacre. Oxford Academic. Kevin Heller, Gerry Simpson, Oktober 2013, abgerufen am 24. März 2023 (englisch).
  77. Nuremberg Trial Proceedings Vol. 1 Charter of the International Military Tribunal. In: The Avalon Project. Documents in Law, History und Diplomacy. Yale Law School. Lillian Goldmann Law Library, 2008, abgerufen am 23. März 2023 (englisch).
  78. Peter Reichel: Nürnberger Prozess. Deutschland 1945–1946 Verbrechen gegen den Frieden, Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Der internationale Militärgerichtshof gegen Hermann Göring u. a. Deutschland 1945/1946. In: Lexikon der politischen Strafprozesse. Stiftung Kurt Groenewald, abgerufen am 23. März 2023.
  79. Cour de cassation, Chambre criminelle, du 3 août 1950, Publié au bulletin. In: Légifrance. République Française, abgerufen am 24. März 2023 (französisch).
  80. Trésors d'archives. La visite de Charles de Gaulle à Oradour-sur-Glane. In: Le Populaire du Centre. 17. November 2018, abgerufen am 31. März 2023 (französisch).
  81. Patrice Herreyre: 20 mai 1962 : L’OAS voulait-elle tuer de Gaulle à Limoges ? In: Le Populaite du Centre. 18. Juni 2020, abgerufen am 31. März 2023 (französisch).
  82. Martial Doublon: 10 mai 1981, François Mitterrand : de la polémique à la réconciliation à Oradour-sur-Glane. In: France 3, Nouvelle Aquitaine. France TV, 5. Mai 2021, abgerufen am 28. März 2023 (französisch).
  83. Frédéric Mégret: The Hidden Histories of War Crimes Trials Contents. Chapter 7. The Bordeaux Trial: Prosecuting the Oradour-sur-Glane Massacre. Oxford Academic. Kevin Heller, Gerry Simpson, Oktober 2013, abgerufen am 24. März 2023 (englisch).
  84. Andrea Erkenbrecher: Oradour und die Deutschen. Geschichtsrevisionismus, strafrechtliche Verfolgung, Entschädigungszahlungen und Versöhnungsgesten ab 1949 (= Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Band 126). De Gruyter, Berlin 2023, ISBN 978-3-11-063363-4, Anm. 430
  85. Andrea Erkenbrecher: Oradour und die Deutschen. Geschichtsrevisionismus, strafrechtliche Verfolgung, Entschädigungszahlungen und Versöhnungsgesten ab 1949 (= Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Band 126). De Gruyter, Berlin 2023, ISBN 978-3-11-063363-4, S. 248.
  86. Andrea Erkenbrecher: Oradour und die Deutschen. Geschichtsrevisionismus, strafrechtliche Verfolgung, Entschädigungszahlungen und Versöhnungsgesten ab 1949 (= Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Band 126). De Gruyter, Berlin 2023, ISBN 978-3-11-063363-4, Anm. 446.
  87. Andrea Erkenbrecher: Oradour und die Deutschen. Geschichtsrevisionismus, strafrechtliche Verfolgung, Entschädigungszahlungen und Versöhnungsgesten ab 1949 (= Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Band 126). De Gruyter, Berlin 2023, ISBN 978-3-11-063363-4, S. 258 mit Anm. 488.
  88. Andrea Erkenbrecher: Oradour und die Deutschen. Geschichtsrevisionismus, strafrechtliche Verfolgung, Entschädigungszahlungen und Versöhnungsgesten ab 1949 (= Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Band 126). De Gruyter, Berlin 2023, ISBN 978-3-11-063363-4, S. 259 mit Anm. 492.
  89. Florence Hervé, Martin Graf (Hrsg.): Oradour – Geschichte eines Massakers/Histoire d’un massacre. Köln 2014.
  90. Massaker von Oradour-sur-Glane: Ermittlungen gegen ehemalige SS-Mitglieder. In: Focus Online. 5. Dezember 2011, abgerufen am 5. September 2013.
  91. Razzia bei mutmaßlichen deutschen Kriegsverbrechern (Memento vom 6. Dezember 2011 im Internet Archive). In: tagesschau.de. 5. Dezember 2011, abgerufen am 10. Januar 2012.
  92. Pressemitteilung des Landgerichts Köln (Memento vom 11. Januar 2014 im Internet Archive) (PDF) vom 8. Januar 2014.
  93. NS-Verbrechen in Frankreich: Gericht lehnt Prozess wegen Massakers von Oradour ab. In: Spiegel Online. 9. Dezember 2014, abgerufen am 11. Februar 2023.
  94. Vgl. zum Kontext: Andrea Erkenbrecher: Oradour-sur-Glane. Zum 70. Jahrestag. In: Gegen Vergessen. Für Demokratie e.V. gegen-vergessen.de
  95. tagesschau.de: Neue Studie: BND rekrutierte gezielt NS-Verbrecher. Abgerufen am 10. Oktober 2022.
  96. Florian Gathmann: Der anstrengende Gast. In: Spiegel Online. 4. September 2013.
  97. Daniel Friedrich Stumm: „Ich beuge mein Haupt vor euren Opfern“ In: Die Welt, 4. September 2013.
  98. Davor war Gauck bereits nach weiteren Orten mit von Deutschen verantworteten Massakern gereist: Sant’Anna di Stazzema (Toskana), Lidice (Tschechien), Breda (Niederlande).
  99. Gedenken an SS-Verbrechen: Gauck in Oradour Hand in Hand mit Hollande. In: Spiegel Online. 4. September 2013.
  100. Schwaz - Nazis kamen ins Lager Oradour. Abgerufen am 7. Mai 2021.
  101. Oradour: Erinnern an vergessene Geschichte. In: ORF.at. 5. September 2023, abgerufen am 5. September 2023.
  102. "Une Vie avec Oradour" In: Allocine
  103. Mademoiselle Marie (Telefilm Medienprojekte GmbH, Fürth, 2016)
  104. Sabine Rempe: Cadolzburger Filmdreh am Schauplatz des Massakers in Oradour. In: Nordbayern.de. 31. Oktober 2015, abgerufen am 17. Juli 2023.
  105. Bookfinder.com Suche
  106. David Stagg: HM Exclusive: Silent Planet premieres ‘Tiny Hands’. In: hmmagazine.com. 25. Dezember 2013, abgerufen am 2. September 2023 (englisch).
  107. Mademoiselle Marie. In: Cadolzburger Burgfestspiele. 2015, abgerufen am 17. Juli 2023.
  108. Fränkisches Weltkriegs-Musical: An Massaker-Ort gespielt. In: Süddeutsche Zeitung. 24. August 2017, abgerufen am 17. Juli 2023.
  109. Sabine Rempe: Cadolzburger Musical rührt die Franzosen. In: www.nordbayern.de. 10. September 2017, abgerufen am 17. Juli 2023.
  110. Fahrzeug des Dr. Emile Desourteaux. Gemäß Sarah Farmer in Martyred Village (siehe Literatur) sei sein Fahrzeug jedoch einige Tage nach dem Massaker auf dessen Grundstück gestellt worden und das aktuell dort stehende Fahrzeug sei das Auto des Weinhändlers.

Koordinaten: 45° 55′ 41″ N, 1° 2′ 28″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

Oradour-sur-Glane-Church-1275.jpg

The church in Oradour-sur-Glane.
This is the church in which the women and children were burnt to death.

This is a photograph which I took during a visit to the French village Oradour-sur-Glane on June 11 2004, exactly 60 years after its destruction by the German army during World War II.
Robert Hébras.JPG
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Robert Hébras
Oradour-sur-Glane-PostOffice-1385.jpg
The post office of Oradour-sur-Glane (Haute-Vienne, Limousin, France).
This is a photograph which I took during a visit on June 11 2004, exactly 60 years after its destruction by the German army during World War II.
Eglise d'Oradour.jpg
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Photo de l’Église d'Oradour, prise depuis la place
Oradour-sur-Glane F-2.jpg
Autor/Urheber:

Eigener Scan, bearbeitet durch Regi51 (beschnitten)

, Lizenz: PD-Amtliches Werk

Briefmarke der Französischen Postverwaltung von 1945 (Michel-Nr.734). Auflage 4.500.000

Centre de la mémoire oradour.JPG
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Le centre de la mémoire d'Oradour-sur-Glane (Haute-Vienne, France)
Oradour-sur-Glane-Streets-1294.jpg

The main street of Oradour-sur Glane.

This is a photograph which I took during a visit to the French village Oradour-sur-Glane on June 11 2004, exactly 60 years after its destruction by the German paramilitary Waffen-SS during World War II.

The two persons on the right are friends of mine.
Marschweg SS-Division Das Reich.png
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Karte des Marschweges der SS-Panzerdivision "Das Reich", Juni 1944
Oradour-sur-Glane-Cars-1263.jpg
Wrecked cars in a garage in Oradour-sur-Glane (Haute-Vienne, Limousin, France).
This is a photograph which I took during a visit on June 11 2004, exactly 60 years after its destruction by the German army during World War II.
Privates Denkmal.jpg
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Privat errichtetes Denkmal am Friedhof von Oradour-sur-Glane für die Opfer des Massakers

Car in Oradour-sur-Glane.JPG
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Oradour-sur-Glane: Fahrzeug des Dr. Emile Desourteaux. Gemäß Sarah Farmer in Martyred Village sei sein Fahrzeug jedoch einige Tage nach dem Massaker auf dessen Grundstück gestellt worden und das aktuell dort stehende Fahrzeug sei der Peugeot 202 des Weinhändlers.
Inschrift Oradour.jpg
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Lagi loco

, Lizenz: CC-BY-SA-3.0

Grabstätte von den 642 Opfern des Massakers von Oradour-sur-Glane - Erinnere dich

Oradour-sur-Glane-Streets-1290.jpg

The main street of Oradour-sur Glane, just outside the church.

This is a photograph which I took during a visit to the French village Oradour-sur-Glane on June 11 2004, exactly 60 years after its destruction by the German army during World War II.
Oradour Kartierung.png
Autor/Urheber: Cromarelli, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kartierung der Einzelmassaker und der Leichenauffindungsplätze des Massakers von Oradour sur Glane