Maschinenschlüssel

Als Maschinenschlüssel (auch: Maschinen-Schlüssel) wird in der Kryptologie ein Schlüsselverfahren (Ver- oder Entschlüsselungsverfahren) bezeichnet, das im Gegensatz zu einem Handschlüssel nicht manuell, also beispielsweise mit Bleistift und Papier, durchgeführt wird, sondern bei dem eine Schlüsselmaschine (zusammenfassender Begriff für Ver- und Entschlüsselungsmaschine) verwendet wird.

Diese Enigma-Schlüssel­tafel mit dem Titel „Heeres-Stabs-Maschinen­schlüssel Süd Nr. 70“ listet die täglich wechselnden Teilschlüssel „Walzenlage“, „Ringstellung“ und „Stecker­verbindungen“ für einen Monat auf.

Einer der bekanntesten Maschinenschlüssel verwendet die Enigma-Maschine. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Wehrmacht zur Verschlüsselung ihres geheimen Nachrichtenverkehrs eingesetzt. Die Kriegsmarine fasste die von ihr verwendeten Maschinenschlüssel unter dem Namen Schlüssel M zusammen und unterschied zwischen Schlüssel M Form M3 und Schlüssel M Form M4.

Andere Beispiele sind die ebenfalls zu der Zeit verwendete deutsche Lorenz-Schlüsselmaschine sowie die damals von deutscher Seite als „Amerikanische Maschine Nr. 1 (AM‑1)“ bezeichnete amerikanische M‑209.[1]

Auch die zur Maschine gehörenden Schlüssel, die zumeist täglich gewechselt wurden und oft auf Schlüsseltafeln (Bild) aufgelistet waren, tragen diesen Namen (siehe auch authentische Schlüsseltafel mit Titel „Luftwaffen-Maschinenschlüssel Nr. 619“ unter Weblinks).

Literatur

  • Friedrich L. Bauer: Entzifferte Geheimnisse, Methoden und Maximen der Kryptographie. Springer, Berlin 2000 (3. Aufl.), ISBN 3-540-67931-6.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Als deutscher Code-Knacker im Zweiten Weltkrieg von Klaus Schmeh, 23. September 2004. Abgerufen: 19. Mai 2016.

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