Mary Quant

Quant im selbstentworfenen Minikleid (1966)

Dame Barbara Mary Quant, DBE (* 11. Februar 1934 in Blackheath, Kent, England) ist eine britische Modedesignerin, die als Erfinderin des Minirocks gilt.

Leben

Quants Eltern waren Lehrer in Wales und Quant belegte am Goldsmith's College of Art den Studiengang zum Kunstlehrer. Sie lernte nebenbei Schnittmuster zu entwerfen und arbeitete danach für den Modisten Erik. 1955 eröffnete sie zusammen mit ihrem späteren Mann Alexander Plunket Greene (1932–1990) und einem Freund, Archie McNair, die Boutique Bazaar im Markham House an der King’s Road, im Londoner Stadtteil Chelsea. Sie verkaufte nicht nur Kleider, sie entwarf bald eigene Modelle. Eine zweite Boutique wurde in Knightsbridge eröffnet. 1963 lancierte sie eine billigere Zweitmarke, Ginger Group. Sie entwarf damals auch Kleidung für J. C. Penney, die größte Ladenkette in den USA.

Als Quants bedeutendste Kreation gilt der Minirock, zu dessen Erfindern man aber auch John Bates und André Courrèges zählt. Die Erfindung der passenden gemusterten und farbigen Strumpfhosen (tights) machen ihr John Bates und Cristóbal Balenciaga streitig. Quant benannte den Mini angeblich nach dem Auto. Sie kreierte auch einen Regenmantel und flache Stiefel aus PVC, einem Material, das man bis dahin nur als Bodenbelag oder als Tischdecke verwendet hatte. Ihre PVC-Mode, die Wet Collection, wurde in ihrer ersten Pariser Show 1963 vorgestellt. Quant startete 1965 ihre erste zweiwöchige Amerika-Tournee, auf der ihre Modelle ihre Mode in zwölf Städten vorführten. 1966 wurde ihr von Königin Elisabeth II. der Order of the British Empire der Stufe Officer verliehen. Mit der Neujahrsliste der Königin wurde sie 2015 zur Dame Commander (DBE) ernannt.[1]

Das Model Twiggy machte den Mary Quant-Look Ende der 1960er Jahre zum Markenzeichen einer Generation. Sie kreierte durch ihre extreme Figur und eine geometrisch glatt geschnittene Föhnfrisur einen neuen, kindlichen Frauentyp.

1974 zeigte das London Museum die Retrospektive Mary Quant’s London.

Im Jahr 2000 zog Quant sich aus dem Modegeschäft zurück, die Firma Mary Quant Ltd. wurde von japanischen Eignern übernommen.

Werke

Düfte

  • 1967: A.M.
  • 1967: P.M.
  • 1974: Havoc
  • 1980: Quant by Quant
  • 1981: Mary Quant
  • 2000: Love Struck
  • 2001: Courage
  • 2002: Love Token
  • 2003: High Flyer
  • 2004: Pure Mischief
  • 2012: Special Recipe Solid Perfume

Puppen

  • 1973: Daisy

Schriften

  • Quant by Quant. Putnam, 1966. Nachdruck: Cedric Chivers, Bath 1974.
  • Colour by Quant. 1984.
  • Quant on Make-up. 1986.
  • Classic Make-up and Beauty Book. 1999.
  • Mary Quant: Autobiography. 2011.

Auszeichnungen

Literatur

  • Mary Quant's London. H. M. Stationery Off., London 1973. Katalog der Kleider in der Ausstellung Mary Quant's London im London Museum, Kensington Palace, 29. November 1973–30. Juni 1974. Die Sammlung des London Museum ist jetzt Teil des Museum of London im Barbican Estate in der City of London.
  • N. J. Stevenson: Die Geschichte der Mode. Stile, Trends und Stars. Haupt, Bern u. a. 2011, ISBN 978-3-258-60032-1, S. 176–179.

Weblinks

Commons: Mary Quant – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Wen die Queen adelt in FAZ vom 2. Januar 2015, Seite 11

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Mary Quant in a minidress (1966).jpg
Autor/Urheber: Jac. de Nijs / Anefo, Lizenz: CC BY-SA 3.0 nl
Mary Quant wearing a mini dress of her own design, with a sheepskin coat and bag thrown over her shoulder, and wearing go-go boots.