Marv Johnson

Marv Johnson, voller Name Marvin Earl Johnson (* 15. Oktober 1938 in Detroit, Michigan; † 16. Mai 1993 in Columbia, South Carolina), war ein US-amerikanischer Rhythm-and-Blues- und Soulsänger, der hauptsächlich in den 1960er Jahren erfolgreich war.

Leben

Johnson hatte seine ersten musikalischen Anstöße durch die Gospels der Baptistenkirche und den Jazzmusiker Louis Jordan. Während seiner Highschool-Zeit war er Mitglied der lokalen Gesangsgruppe Serenaders, die auf Jahrmärkten und Volksfesten auftrat. Bei der kleinen Detroiter Plattenfirma Kudo nahm Johnson 1958 seine erste Single mit den Titeln My Baby-O und Once Upon a Time auf. Die Platte verkaufte sich zwar nicht, aber durch die Plattenproduktion kam es zum Zusammentreffen mit dem Detroiter Produzenten Berry Gordy. Als dieser 1959 die Plattenfirma Tamla gründete, besang Johnson die erste Tamla-Single mit dem von ihm selbst komponierten A-Seiten-Titel Come to Me. Nachdem der Titel in der Detroit-Region gut angenommen worden war, übernahm die landesweit agierende Plattenfirma United Artists den Vertrieb der Single für die gesamten Vereinigten Staaten mit dem Ergebnis, dass Come to Me in den Billboard Hot 100 bis auf Platz 30 aufstieg und in den Rhythm-and-Blues-Charts den sechsten Rang erreichte. Daraufhin nahm United Artists Johnson unter Vertrag und produzierte mit ihm bis 1964 17 weitere Singles sowie drei Langspielplatten. Neben Come to Me wurden weitere acht Titel in die Billboard-Charts aufgenommen, von denen der 1960er Titel I Love the Way You Love mit den Plätzen 9 (Hot 100) und 2 (R&B) am erfolgreichsten war.

1965, auf dem Höhepunkt der British Invasion, trennte sich United Artists von Johnson. Dieser fand bei Berry Gordys Plattenfirma Gordy ein neues Engagement, es wurden bis 1968 jedoch nur drei Singles veröffentlicht, und nur der Titel I Miss You Baby fand mit der Bestnotierung Platz 39 Eingang in die Billboard Hot 100. Mit dem 1968er Titel I’ll Pick a Rose for My Rose kam Johnson mit Rang 10 zu einem Erfolg in den britischen Charts. Diese Single wurde in Großbritannien bei Tamla Motown unter der Katalognummer 11111 veröffentlicht. Schon 1959 war Johnson mit You Got What It Takes (Platz 7) in den britischen Charts erfolgreich gewesen.

Nachdem 1968 Johnsons Plattenkarriere zu Ende gegangen war, übernahm er bei der Plattenfirma Motown eine Tätigkeit als Marketing-Manager. Daneben betätigte er sich als Songwriter, unter anderem für Tyrone Davis und Johnnie Taylor. Bis in die frühen 1990er Jahre trat er noch bei Show-Veranstaltungen auf. Während eines Konzerts in Columbia erlitt er 54-jährig einen tödlichen Schlaganfall.

Diskografie

Alben

  • 1960: Marvelous Marv Johnson (Reissue als Marvelous Marv)
  • 1960: More Marv Johnson
  • 1962: I Believe
  • 1969: I’ll Pick a Rose for My Rose
  • 1990: Come to Me

Kompilationen

  • 1960: Love the Way You Love (EP)
  • 1979: Early Classics
  • 1986: Motor City Roots: The Roots of Detroit Soul (mit The Falcons)
  • 1987: You Got What It Takes & Other Hits
  • 1996: The Best of Marv Johnson
  • 2004: Marv Johnson
  • 2011: I’ll Pick a Rose for My Rose: The Complete Motown Recordings 1964–1971

Singles

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1][2]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
UK UKUS USR&B R&B
1959Come to Me
Marvelous Marv Johnson
US30
(15 Wo.)US
R&B6
(15 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 21. Januar 1959
I’m Coming Home
US82
(4 Wo.)US
R&B23
(3 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Juni 1959
You Got What It Takes
Marvelous Marv Johnson
UK7
(17 Wo.)UK
US10
(22 Wo.)US
R&B2
(22 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: September 1959
1960I Love the Way You Love
More Marv Johnson
UK35
(3 Wo.)UK
US9
(13 Wo.)US
R&B2
(12 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Februar 1960
Ain’t Gonna Be That Way
More Marv Johnson
UK50
(1 Wo.)UK
US74
(7 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Mai 1960
All the Love I’ve Got
More Marv Johnson
US63
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juni 1960
(You’ve Got To) Move Two Mountains
Marvelous Marv
US20
(11 Wo.)US
R&B12
(3 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Juli 1960
Happy Days
Marvelous Marv
US58
(7 Wo.)US
R&B7
(9 Wo.)R&B
1961Merry-Go-Round
Marvelous Marv
US61
(6 Wo.)US
R&B26
(3 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: Januar 1961
1966I Miss You Baby (How I Miss You)
I’ll Pick a Rose for My Rose
UK25
(8 Wo.)UK
R&B39
(2 Wo.)R&B
Erstveröffentlichung: 4. März 1966
Charteintritt in UK erst im Oktober 1969
1969I’ll Pick a Rose for My Rose
I’ll Pick a Rose for My Rose
UK10
(11 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 3. Oktober 1968

Weitere Singles

  • 1958: My Baby-O (VÖ: Mai)
  • 1961: How Can We Tell Him (VÖ: Juni)
  • 1961: Oh Mary (VÖ: August)
  • 1961: Johnny One Stop (VÖ: Oktober)
  • 1962: With All That’s in Me (VÖ: Februar)
  • 1962: He Gave Me You (VÖ: April)
  • 1962: Let Yourself Go (VÖ: August)
  • 1962: Keep Tellin’ Yourself (VÖ: Dezember)
  • 1963: Another Tear Falls (VÖ: Mai)
  • 1963: Come On and Stop (VÖ: Juli)
  • 1963: Congratulations, You’ve Hurt Me Again (VÖ: September)
  • 1964: The Man Who Don’t Believe in Love (VÖ: Januar)
  • 1965: Why Do You Want to Let Me Go (VÖ: 28. Mai)
  • 1970: So Glad You Chose Me (VÖ: Mai)

Literatur

  • Frank Laufenberg: Rock & Pop Lexikon. Econ 1998, Band 1 S. 780, ISBN 3-612-26206-8.

Quellen

  1. Chartquellen: Singles UK
  2. Joel Whitburn: Hot R&B Songs 1942–2010: 6th Edition, ISBN 978-0-89820-186-4.

Weblinks

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Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.