Maru 1 Keikaku

Das 1. Kreis-Bauprogramm (japanisch マル1計画, 第一次補充計画Maru 1 Keikaku, Dai-Ichi-Ji Hojū Keikaku) war ein Flottenrüstungsprogramm der Kaiserlich Japanischen Marine von 1931. Es ist das erste von vier Programmen, welche für die japanische Marine in den 1930ern bewilligt wurden.

Hintergrund

Der unter dem 1. Kreis-Bauprogramm gebaute Leichte Kreuzer Mogami

Am 22. April 1930 wurde der Londoner Flottenvertrag unterzeichnet, dieser legte gegenüber den Vertragsstaaten fest, dass das Moratorium zum Bau von Großkampfschiffen, des Washingtoner Flottenvertrags, bis 1936 verlängert würde sowie neue bzw. erweiterte qualitative wie quantitative Grenzen für Großkampfschiffe (Schlachtschiffe bzw. -kreuzer), Flugzeugträger, Kreuzer, Zerstörer und U-Boote. Die Antwort des japanischen Admiralstabs bestand darin, ein Bauprogramm einzuleiten, um neue Kriegsschiffe bis zu den zugewiesenen Tonnagegrenzen in jeder der eingeschränkten Kategorien zu bauen und in Typen von Kriegsschiffen und Waffen zu investieren, die nicht ausdrücklich unter die Bestimmungen des Vertrags fielen.[1]

Das 1. Kreis-Bauprogramm wurde der Regierung vom japanischen Marineministerium unterbreitet und vom japanischen Kabinett im November 1930 angenommen und 1931 ratifiziert. Er forderte den Bau von 39 neuen Kriegsschiffen, bei denen die vier neuen Leichten Kreuzer der Mogami-Klasse im Mittelpunkt standen. Im Flottenvertrag war nur die Gesamttonnage der Leichten Kreuzer begrenzt, nicht die Anzahl.[2] Außerdem war die Erweiterung der Kaiserlich Japanischen Marineluftstreitkräfte um 14 Staffeln geplant. Das Budget für den Bau der Kriegsschiffe war auf sechs Jahre ausgelegt, und das Budget für die Bildung der Marinefliegerstaffeln auf drei Jahre. Die zugeteilten Mittel betrugen 247.080.000 ¥ für den Schiffbau und 44.956.000 ¥ für den Ausbau der Luftstreitkräfte.[3]

In Bezug auf die Entwicklung der Marinefliegerei konzentrierte sich das 1. Kreis-Bauprogramm auch auf die Entwicklung neuer Flugzeugtechnologien, insbesondere großer Wasserflugzeuge, landgestützter Bomber sowie trägergestützter Bomber und Torpedoflugzeuge und bomben- bzw. torpedotragende Wasserflugzeuge, die von Schlachtschiffen, Kreuzern oder U-Booten aus gestartet werden konnten. Aufmerksamkeit wurde auch der Ausbildung von Piloten und Flugzeugbesatzungen in Sturzkampf- und Torpedoflugzeugen geschenkt.[4]

In einer Ergänzung zum 1. Kreis-Bauprogramm wurde für das Haushaltsjahr 1933 weitere 15.000.000 ¥ bewilligt, welche zum Bau des U-Boot-Begleitschiffs Taigei und von zwei U-Jagdbooten verwendet wurden.

Einheiten

SchiffstypKlasseAnzahlEinheiten[5]Bemerkungen
NameBauzeitraumKosten[3]
Leichter KreuzerMogami4Mogami, Mikuma, Suzuya, Kumano1931–3799.335.800 ¥später Umrüstung zu Schweren Kreuzern
ZerstörerHatsuharu12Hatsuharu, Nenohi, Wakaba, Hatsushimo,
Ariake, Yūgure, Shiratsuyu*, Shigure*,
Murasame*, Yūdachi*, Harusame*, Samidare*
1931–3765.550.000 ¥Nach konstruktiven Mängeln wurden die letzten sechs Schiffe umkonstruiert,
und bilden eine eigene Klasse* (Shiratsuyu-Klasse)
TorpedobootChidori4Chidori, Manazuru, Tomozuru, Hatsukari1931–3409.120.000 ¥
U-BootJunsen 21I-61932–3508.252.600 ¥
Kaidai VIa6I-68, I-69, I-70, I-71, I-72, I-731931–3738.554.800 ¥
Kaichū VI2Ro-33, Ro-341933–3708.306.800 ¥
MinenlegerOkinoshima1Okinoshima1934–3606.275.000 ¥
Natsushima3Natsushima, Nasami, Sarushima1931–3403.705.000 ¥
MinensuchbootSōkaitei Nr.136Nr.13, Nr.14. Nr.15, Nr.16, Nr.17, Nr.181931–3507.980.000 ¥
Ergänzung
U-Boot-BegleitschiffTaigei1Taigei1933–3411.948.600 ¥ab 1941 umgebaut zum Leichten Flugzeugträger (in Ryūhō umbenannt)[5]
U-JagdbootKusentei Nr.12Nr.1, Nr.21933–3403.051.400 ¥

Siehe auch

  • Maru Sen Keikaku, 1944 (Ergänzungsprogramm in Kriegszeiten, 1944)
  • Kai-Maru 5 Keikaku, 1942 (Modifiziertes 5. Ergänzungsprogramm, 1942)
  • Maru 3 Keikaku, 1937
  • Maru 6 Keikaku, 1942
  • Maru 5 Keikaku, 1941
  • Maru 4 Keikaku, 1939
  • Maru Tui Keikaku, 1941 (Zusätzliches Ergänzungsprogramm, 1941)
  • Maru Kyū Keikaku, 1941 (Schnelles Ergänzungsprogramm, 1941)
  • Maru 2 Keikaku, 1934
  • Maru Rin Keikaku, 1940 (Temporäres Ergänzungsprogramm, 1940)

Literatur

  • Geoffey Bennett: Die Seeschlachten im Zweiten Weltkrieg. Heyne, München 1984, ISBN 3-453-01998-9.
  • Anthony J. Watts: Japanese Warships of the World War II. Ian Allan Publishing, Shepperton 1974, ISBN 0-7110-0215-0 (englisch).
  • David C. Evans und Mark R. Peattie: Kaigun: Strategy, Tactics, and Technology in the Imperial Japanese Navy 1887–1941. US Naval Institute Press, Annapolis 2012, ISBN 978-0-87021-192-8 (englisch).
  • Senshi Sōsho Vol.31 Naval armaments and war preparation (1), Until November 1941. Asagumo Simbun (Japan), Tokyo November 1969.
  • Mark E. Stille: The Imperial Japanese Navy in the Pacific War. Osprey Publishing, Oxford 2013, ISBN 978-1-4728-0924-7 (englisch).
  • Hansgeorg Jentschura, Dieter Jung und Peter Mickel: Warships of the Imperial Japanese Navy 1869–1945. US Naval Institute Press, Annapolis 1977, ISBN 0-87021-893-X (englisch).
  • Friedrich Ruge: Entscheidung im Pazifik - Die Ereignisse im stillen Ozean 1941 - 1945. Buch Und Zeit, Köln 1979.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. David C. Evans und Mark R. Peattie: Kaigun., S. 238ff.
  2. Bennett, Die Seeschlachten im Zweiten Weltkrieg, S. 46
  3. a b Senshi Sōsho Vol. 31 Naval armaments and war preparation (1).
  4. David C. Evans und Mark R. Peattie: Kaigun., S. 249.
  5. a b Anthony J. Watts: Japanese Warships of the World War II.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Mogami running trials in 1935.jpg
Imperial japanese navy Light cruiser Mogami (Heavy cruiser later). Mogami as completed, running trials off Sukumo Bay at 36 kts. full speed, 20 March 1935. Her welded hull suffered serious damage during these trials. Catapult is not installed yet.